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bees Wohnzimmer

Freitag, September 30, 2005

Ich bin zu doof...

...um eine Organspenderausweis auszufüllen.

Nee, echt jetzt.

Mein zusammen mit dem (Motorrad-)Führerschein im Portemonnaie verschwundener alter Organspenderausweis war dank diverser Umzüge ein wenig unübersichtlich geworden, und bedurfte der Erneuerung. Also hab ich neulich, als ich an so einem Infoblatt vorbeikam (die lagen im Einwohnermeldeamt aus - also, sooo schlimm find ich die Bamberger Autofahrer jetzt auch nicht...), einfach mal eins mitgenommen. Eigentlich sogar zwei, hab ich aber erst zu Hause gemerkt. Und wie ich heute so grad meinen Schreibtisch aufräume, finde ich die Dinger wieder. Mensch ist ja ordentlich, also das Teil gleich ausgefüllt. Oh, mist, falscher Name auf der falschen Seite, man weiß ja nicht, ob die zu benachrichtigende Person auch Organe spenden will. Also so im Falle eines Falles. Also nächster Versuch. Und? Vertan, vertan, sprach der Hahn, als er von der Ente kam... Schon wieder vertauscht. Nur daß ich diesmal auf der Rückseite angefangen habe. Ob die deshalb 2 so Kärtchen in ein Faltblatt tun??? Naja, ich hab's denn aber doch noch geschafft. Abendfüllende Beschäftigung.

Fürderhin bitte ich um eines: nämlich um Ruhe, wenn ich meinen Namen schreiben muß. So.

Donnerstag, September 29, 2005

Alles wird gut

Das Licht in der Küche
funktioniert wieder, nachdem wir rund 2 (oder3?) Wochen quasi im Dunklen saßen und nur das Licht an der Dunstabzugshaube (hell oder laut, das ist hier die Frage) zur Verfügung hatten.

Das Licht im Flur
geht auch wieder, obwohl ich es auf der Suche nach einer nicht kaputten Glühbirne auch gleich noch hingerichtet habe. Was ich mache, mach ich richtig (kaputt).

Unser aller WLAN
will auch wieder so wie ich. Aus Sicherheitsgründen wollte ich es nämlich WPA-verschlüsseln, aber dann war es so sicher, daß ich selber nicht mehr reingekommen bin. Klaus hatte kein Problem... Als ich es dann wieder wie vorher verschlüsselt hatte, kam ich zwar wieder ins Netz, aber nun Klaus nicht mehr... - Zeit für eine kleine Argh!-Zeit! Nachdem ich eine Weile dran rumgefrickelt habe (kenne mich mit Win... ja bekanntlich thuuuper aus), mußte ich denn dann doch meinen Bruder konsultieren, und siehe da, mit löschen und neumachen klappte es dann. *smile*

Ohne Licht inner Küche ging irgendwie (war ja auch nur kurzfristig), aber ohne Internet war schwierig. Dann funktioniert ja nicht mal das Telefon!

Unser Wischmoplappen
ist auch wieder zurückgekommen, er war nämlich entlaufen. Also quasi. Sozusagen.
Nun, es war wie folgt: als verfrühtes Einzugsgeschenk hat Klaus den Lappen schon mal unseren neuen Nachbarn vermacht, was ich wiederum nicht so passend fand... Was war passiert? Ganz einfach, der gute (also der Lappen, nicht Klaus) hatte sich selbstmörderisch von der außen am Balkon angebrachten Wäscheleine gestürzt und auf dem Balkon des unter uns wohnenden bzw. gerade einziehenden neuen Nachbarn gelandet, wo er einige Zeit lag (wiederum der Lappen, nicht der Nachbar), weil der Nachbar irgendwie wohl nur seine Möbel abgestellt hat und wieder heim zu Mami fuhr...

Die Bauarbeiten
sollen sich tatsächlich dem Ende nähern... Laut unserer Vermieterin hat sich nämlich keiner der Handwerker an die vorher von ihm veranschlagte Zeit gehalten und gepfuscht wurde wohl auch hier und da. Naja, heute wurde dann die Küche eingebaut und die Fußleisten angeschraubt (warum das klingt, als würde der Schulzahnarzt sich durch die Wand bohren, ist mir allerdings immer noch rätselhaft) und angeblich soll am Wochenende Übergabe an den neuen Mieter (ja, oben drüber gibt's auch neue Nachbarn) sein. Dann werden nur noch Möbel gerückt und Löcher gebohrt... und das hat ja irgendwann mal ein Ende (es sei denn, man wohnt unter T-Rex. Erfahrungsbericht auf Anfrage.). Glaube ich.

Und zu guter letzt: Meine Zeitung
war doch nicht geklaut oder es gab Lieferschwierigkeiten... Sie war lediglich ein bißchen verspätet und kam gegen 14 Uhr. Wer will auch schon eine aktuelle Zeitung zum Frühstück, also ehrlich...

Und dann gibt's ja noch die Kampagne "Du bist Deutschland" (Papst simmer ja auch schon...), die uns sagt, daß wir wieder positiver denken sollen. Gut, ich mach mal den Anfang und meine nicht, daß der Nachbarsjunge mit seinem Fußball das Fenster kaputtgemacht hat, sondern bin der Überzeugung, daß er es lediglich entglast hat. So.

In diesem Sinne: eine gute Nacht.

aktuelle Musik: J'ai demandé à la lune von Indochine.

Dienstag, September 27, 2005

Röcheln für Olympia (oder die WM)

Mmpf, seit ich wieder im holden Frankenland weile (im übrigen sind die Bauarbeiter immer noch aktiv), röchle ich auch schon wieder fröhlich (?) rum. Schön ist das nicht. Versuche zwar, durch exzessives Teetrinken der Sache Herr zu werden, aber ich hab den leisen Verdacht, daß ich im Zweifel eher ertrinke.

Außerdem sind ansonsten derzeit alle ausgeflogen. Außer Heiko, aber der geht auch lieber zur Magenspiegelung als mit mir Kaffee trinken. Und Klaus, der mir nach meiner Rückkehr am Sonntagabend als erstes eröffnete, daß sein Auszugstermin feststeht: zum August 2006 hätte ich dann ein Zimmer frei, falls dann einer was sucht... Naja, das nenne ich immerhin mal langfristige Planung.

Und Sch...wetter ist auch noch. Waaaaaaaaaaaah!

Können wir nicht Herbst mit goldenem Oktober haben? Ja, ich weiß, es ist noch September, aber man muß sich drauf einstellen können/wollen/müssen. Oder so.

Sonntag, September 25, 2005

Landei, gekocht oder: Wenn einer eine Reise tut...

...dann kann er was erzählen...

Wenn man denn überhaupt soweit kommt.
Erst hatte ich kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu.

So könnte man nämlich den Beginn meines Reisevorhabens nach Paris umschreiben.

Am Ende des (Mon)Tages konnte ich nämlich wie folgt Bilanz ziehen:
* 530 km
* 9 Stunden im Auto gesessen
* 6 Staus
* 1 verpaßter Flug nach Paris
* jede Menge fast bekommene: Anfälle, Hitzschläge etc.

Irgendwie hat das ganze etwas länger gedauert... Lange Rede, kurzer Sinn, ich wollte um 13h in Dortmund sein, um meinen Flug nach Paris zu erwischen, auch 14h hätte locker noch gereicht. Also bin ich auch brav um kurz nach 9 morgens in Bamberg losgefahren (leicht übermüdet, weil die Nacht eine recht kurze war, aber ich hatte ja Aussicht auf Schlaf im Flugzeug), um mal eben die rund 400 km bis Dortmund hinter mich zu bringen. Dauert normalerweise dreieinhalb bis vier Stunden. Der erste Stau wurde mir freundlicherweise schon nach 30 km irgendwo vor Schweinfurt präsentiert, war aber keine große Darbietung und hat auch nur eine viertel Stunde gedauert. Nun, die nächsten 320 km keine nennenswerten Vorkommnisse, bis dann netterweise 40 km vor meinem Ziel ein erhöhtes Verkehrsaufkommen mit einer Baustelle und dem Ruhrgebiet zusammentrafen. Eine unglückliche Konstellation, die dann nämlich spontan 12 km Stau generierte (automatisch und ohne Unterschrift gültig). Abfahren? Fehlanzeige... So ging die Zeit ins Land, ich befürchtete mehrere Hitzschläge (wenn man mittags zwischen überhaupt nicht Abwärme produzierenden Fahrzeugen rumsteht und einem außerdem die Sonne immer schön voll auf die 12 knallt, eine berechtigte Sorge) und telefonierte irgendwann mit Easyjet, als sich abzeichnete, daß es sich hier um eine längere Veranstaltung handeln könnte. Die nette Dame meinte aber auch nur, daß ich trotzdem zum Flughafen fahren sollte (naja, war ja auch nicht mehr weit), auch wenn ich den Flug schon ganz sicher verpaßt hätte, und dann - wenn noch Platz wäre - gegen Gebühr auf den nächsten Flug umgebucht werden könnte. Nun, immerhin...
Nach zwei eher unvergnüglichen Stunden durfte ich dann ganze 10 km zurücklegen, um ein weiteres Stündchen Sonne, Stillstand (diesmal absolut, nicht nur temporär), Hitze etc. genießen zu dürfen. Stau Nummer 3, präsentiert von zwei Autofahrern, die sich näher kennengelernt hatten. Immerhin hatte ich jetzt ganz sicher überhaupt gar keine Chance mehr, meinen Flug doch noch irgendwie zu erreichen. Auch was wert? Man weiß es nicht. Nach diesen drei Stunden Stausteherlebnis war ich ziemlich gut durchgekocht, quasi gegart. So hätte ich jedem Profiosterei ernstzunehmende Konkurrenz machen können!

Nur gute sechs Stunden nach meiner Abfahrt aus Bamberg war ich dann tatsächlich am Dortmunder Flughafen angekommen (zwischendurch hatte ich schon wieder einen leichten Anfall von Verschwörungstheorie und war beinahe der festen Überzeugung, den Dortmunder Flughafen gäbe es in Wirklichkeit gar nicht, und es wäre alles ein großer Betrug, analog zur Bielefeldverschwörung) und konnte meinen Flug umbuchen. Allerdings ging der nächste erst am nächsten Tag. Also Sarah - die ich in Paris besuchen wollte - mitgeteilt, daß ich erst am nächsten Tag käme, meine Verabredung mit Emeline und Lionel um einen Tag verschoben und Plan B entworfen. Nach Bamberg wollte ich nicht zurückfahren (nochmal 400 km???), also zu Hause angerufen und Asyl beantragt, was auch bewilligt wurde (wär ja auch traurich, wenn nicht). Sind ja nur weitere 120 km. Also wieder ins Auto, ab auf die Autobahn und siehe da, es war wohl Tag des Staus. Immerhin ein Stau, der noch so neu war, daß er es noch nicht mal in die Verkehrsnachrichten geschafft hatte. Oder der so alltäglich wie das Wetter ist (obwohl das ja auch fester Bestandteil so ziemlich jeder Nachrichtensendung ist). Hier bot sich jedoch die Gelegenheit, der Umleitung zu folgen, was angesichts der Uhrzeit (Feierabend) allerdings auch keine so brilliante Lösung war. In Kamen (es is a Kreiz) unternahm ich dann den nächsten Versuch, per Autobahn der Heimat näher zu kommen und stand - es wird jeden Leser maßlos erstaunen - in einem Stau, diesmal wieder dank erhöhten Verkehrsaufkommens in Koinzidenz mit einer weiteren Baustelle und (Achtung, Neuerung!) einem Autobahnkreuz. Auch das stand ich irgendwie noch durch... Aber aller guten Dinge sind sechs, ich bekam die Möglichkeit, nachdem ich es endlich auf die letzte zu benutzende Autobahn geschafft hatte, an einem weiteren Stau teilzunehmen. Immerhin konnte ich da ja auch schon auf eine gewisse Erfahrung zurückblicken. Vielleicht hätte ich bei der Staukonferenz ja sogar als Referent fungieren können (wenn ich nicht im Stau gestanden hätte, und damit leider nicht an dieser wichtigen Veranstaltung teilnehmen konnte. Das ist wie mit diesen Zeitmanagement-Seminaren: nie hab ich Zeit, daran teilzunehmen.). Also wieder runter von der Autobahn, denn lt. Verkehrsfunk handelte es sich dieses Mal um ein 9 km langes Exemplar und - Dreisatz angewendet - hätte somit nach der 12km-Erfahrung auch mit mindestens anderthalb Stunden zu Buche geschlagen, und der ausgeschilderten Umleitung gefolgt. Auf selbiger fuhr ich erst hinter einem unüberholbaren Trecker (mit Mistwagen - Landleben ist watching you) her, um danach - erfreut über die Abwechslung - endlich mal vor einer Baustellenampel zu stehen. Also eigentlich vor zweien. Mit jeweils 210-Sekunden-Taktung (für Rechenfaule: das sind 3,5 Minuten). Und schon ein paar Autos davor. Nun, in der nächstgelegenen Stadt (Beckum) wurde noch ein bißchen Feierabendverkehr organisiert, bevor ich dann die letzten Kilometer fahrend (nicht stehend) zurücklegen durfte. Wow. 130 km (Umleitungen sind raumgreifend) in nur zweieinhalb Stunden. (Das liest sich nicht nur langatmig, das war es auch!) Kann mal jemand die Durchschnittgeschwindigkeit des Tages ausrechnen? Demnächst nehme ich die Pferdekutsche, das ist auch nicht zeitraubender. Da ist man dann auch zack-zaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaack schon da.
Es gibt Tage, da verliert man und es gibt Tage, da gewinnen die anderen. Manchmal wird man auch nur zweiter.

Oder vierhundertzwölfter.

Das Wort "durchstehen" bekommt nach so einem Tag eine ganz neue Bedeutungsebene...

Ehrlich, ich nehme gleich eine Schere und schneide alles westlich einer Linie Soest-Beckum aus meinem Autoatlas raus. Fahren kann man da ja eh nicht (das heißt, man kommt auch gar nicht erst dahin) und Straßen, auf denen man rumstehen kann, gibt's auch in Bamberg.

Freitag, September 23, 2005

Wie dieses Blog zu seinem Namen kam...

... natürlich reine Spekulation, fand das Bild aber trotzdem nett.


Quelle: Die Rübe

Bis bald, viele Grüße aus Paris!

Montag, September 19, 2005

Wahlabend: Pest, Cholera oder doch nur Grippe?

Tja, nun, wie soll ich es sagen... Schön ist das nicht, das einzige, was ich gerade noch hoffen kann, ist, daß wir zu einer Bananenrepublik (Jamaika) werden und nicht etwa zu einer Bananenrepublik (Rot-Rot-grün, Ampel oder GroKo), nur wie das gehen soll, ist mir derzeit schleierhaft. Hm. Hm. Hmmmmmmm...

150_5010

Die Quietschboys analysieren
die ersten Hochrechnungen


150_5011

Wir trinken uns das Ergebnis schön...

Im übrigen hätten wir - kleine Umfrage, was denn die Anwesenden gewählt haben - eine interessante Alternative abgegeben: in dieser Wohnung hätten nämlich die Liberalen locker den Auftrag zur Regierungsbildung bekommen und den Kanzler gestellt (die Bamberger Zelle?). Gesetzt dem Fall, irgendjemand hätte diesen Job übernehmen wollen*.
Was mich jetzt tatsächlich interessieren würde, wäre, was denn Studenten so gemeinhin wählen. Auf irgendeinem Sender kamen nämlich Berufsgruppengrafiken in die Analyse, so zB Angestellter/Arbeiter und Beamte/Selbständige. Und Studenten? Obwohl da vielleicht noch interessanter wäre, die Studenten dann noch mal in Fachrichtungen aufzuteilen (Wirtschaftler, Naturwissenschaftler, Geisteswissenschaftler, etc.)

Akutelle Musik: gibt's grad net, aber Statler und Waldorf avancieren gerade zu meinem Lieblingsblog...

Nun zu etwas wirklich wichtigem: ich habe gestern endlich meine Bilder an die Wand gehängt... nach nur einem Jahr. Wow [woff]...

PS: Ich muß um 7h aufstehen, weil ich noch nicht gepackt habe und im Moment nicht die nötige Muße dazu habe... argh. Wer will 'ne kitschige Postkarte aus Paris (unkitschig und Eiffelturm geht nicht)? Adresse bitte mailen.
__________________________
* Irgendwann früher (so mit 18) wollte ich ja mal Bundeskanzler werden, habe mich dann aber besonnen und bin auf das Berufsziel Finanzminister umgeschwenkt. Allerdings kam ich dann recht schnell zur Vernunft und habe beschlossen, meinen Lebensunterhalt lieber auf legale Weise zu verdienen.

Update um 9:00h: Lest mal diesen Spiegel-Artikel über die gestrige Elefantenrunde nach der Tagesschau.

Sonntag, September 18, 2005

Erste Hochrechnungen

Das Bild ist von der ARD.

Statler und Waldorf bringen's textlich auf den Punkt, besser hätte ich es auch nicht ausdrücken können.

Samstag, September 17, 2005

Gazellenhaft...

...springt dort oben schon wieder jemand auf meinem Kopf rum... (oder wie heißt das große graue Tier mit dem Rüssel???) Argh! Heute ist Samstag! Immerhin, 5h Schlaf hatte ich, gewährt mir jemand Asyl? Habe auch nur noch 3h, die ich gerne nachholen würde... *seufz*

Tour de Rathaus

Ja, hallo erstmal, ich weiß gar nicht, ob Sie's schon wußten... aber irgendwie komm ich grad net zum Schreiben oder mir fällt nix ein. Schweinerei, ich weiß.

Nun wurde ich tatsächlich nicht (nur) durch äußere Störungen davon abgehalten, sondern war der Meinung, daß es vermutlich niemanden interessiert, daß ich auf meinem Sofa liegend ein (zwei, viele) Buch las und ein paar Folgen Scrubs geguckt habe.

Zugegeben, dazwischen kam mir der eine oder andere Gedanke in den Kopf (wurde ja auch durch nichts aufgehalten), der aber höchstens für 2 Sätze gereicht hätte, was dann ja auch ein bißchen mager ist. Also, was kommt bei sowas raus? Nix. Niente. Nada. Rien...

Heute dahingegen passierten Dinge bzw. habe ich ungefähr 36km zu Fuß im Bamberger Rathaus (und nicht nur da) zurückgelegt... Wie kommt solches, wird sich der geneigte Leser gleich fragen (oder auch nicht, weil er es beim Weiterlesen ja eh erfährt). Nun, es begab sich aber, daß gerade heute die nächste Erasmuswelle anrollt(e). Nun bin ich dieses Semester kein Erasmustutor mehr (schluchz) und muß mein trotzdem gelegentliches Leute-Betüddeln-Bedürfnis anderweitig kompensieren. Nun kam gestern abend eine meiner Tandempartnerinnen aus Frankreich an (die zweite kommt Anfang Oktober) und ich hatte - weil der gemeine fränkische Pestheimhausmeister nach 21h nicht mehr arbeitet (kann ich ihnm allerdings auch nicht verdenken) - ihren Schlüssel organisiert, damit sie wenigstens in ihre Bude kommt. Außerdem habe ich ihr angeboten, ihr heute bei dem ganzen administrativen Krams, der am Anfang anfällt, zu helfen, was sie dankend angenommen hat.

Nachdem wir Hausmeister (fränkisch) und Bank (leider auch sehr fränkisch) abgehakt hatten, sind wir zum Rathaus marschiert, um das Mädel anzumelden. (Wie hieß das früher? Polizeiliche Meldestelle? Nee, irgendwas muß ich da verwechseln...) Also sind wir zum Einwohnermeldeamt gestiefelt, da weiß ich ja mittlerweile, wo es sich befindet (diverse Umzüge...) und haben ein Formular ausgefüllt. Ist mir ja noch nie so aufgefallen, weil ich durch gelegentliche Kontakte mit Gesetzestexten und Finanzbeamten in der Hinsicht vermutlich ziemlich abgehärtet bin, aber: Beamtendeutsch ist ja schier unverständlich, wenn man als der deutschen Sprache nicht unbedingt mächtiger versucht, ein solches Formular korrekt auszufüllen. Nun, wir haben es tatsächlich vollbracht und während Florence wartete, daß ihre Nummer aufgerufen wurde, bin ich meiner Staatsbürgerpflicht nachgekommen, indem ich mich auf die Suche nach dem Wahlamt gemacht habe, damit ich meine Stimmen abgeben konnte. Trotzdem durfte ich danach weiterreden. Die Suche nach dem zum Wahlamt umfunktionierten kleinen Sitzungszimmer war auch nicht weiter kompliziert, da gut ausgeschildert und deutlich lesbar (nur ansatzweise Frakturschrift...). Also machte ich brav meine Kreuzchen, tütete weisungsgemäß den blauen Umschlag mit dem Wahlzettel intus zusammen mit dem Wahlschein in den rote Umschlag und versenkte alles zusammen in einer extra bereitgestellten Urne. Blitzlichtgewitter gab es keines, bin ja auch nicht so bekannt und wichtig wie unser aller Bundesgerd.

Also kehrte ich zurück zum Einwohnermeldeamt, wo sich wenig getan hatte... Nach etlichen Stunden des Wartens (so ca. 0,25) durfte Florence endlich so ein Kabüffchen betreten, um ihr Formular loszuwerden. Und - mal ganz unter uns - irgendwie sind doch die beamteten Menschen im Einwohnermeldeamt besonders seltsam, oder? Kommt mir jedenfalls so vor... Geriet ich beim letzten Mal noch an eine Frau, die ein riesiges Kreuz um den Hals trug, das auf ihrem Busen ruhte (nun, dort war Platz), so daß man Angst haben mußte, sie würde in Kürze vornüber kippen, wurde uns heute die Ehre zuteil, einem Exemplar Marke "Stock verschluckt" zu begegnen. Sie sprach "Grüß Gott", nahm schweigend das Formular entgegen, verglich die Angaben schweigend mit denen des (französischen) Personalausweises, malte ebenso schweigend ein bißchen darauf rum (haben ihr unsere gesammelten Werke nicht gefallen?), tippte dann weiterschweigend eben diese Angaben Buchstabe für Buchstabe in ihren Computer ein (das liest sich nicht nur langwierig, das war es auch!), um dann kurz um Überprüfung der bereits überprüften Daten zu bitten und dann das gesamte Werk abzeichnen zu lassen. Daraufhin wurde uns noch mitgeteilt, daß man sich als Ausländer in Zimmer 117 zu melden habe. Folglich haben wur uns auf die Suche nach dem heiligen Gral - äääääääääääääh, dem Zimmer 117 gemacht und dabei weite Teile des guten alten Neuen Rathauses durchquert. Weitläufiges Gebäude, muß ich schon sagen, viele Gänge, Treppen und Winkel... Wie durch ein Wunder fanden wir den Raum NICHT. Also noch mal zurück zum Einwohnermeldeamt und aha! - es gibt noch einen Nebenausgang ganz hinten (war mir nie aufgefallen), der dann auch tatsächlich zu Raum 117 führte. An der Tür hing ein Schild - nein, nicht wegen Umbau geschlossen - man möge sich doch in Raum 118 einfinden. Der war glücklicherweise direkt daneben (wer den Asterix-Film kennt, in dem sich die 2 Helden in dem Haus, das Verrückte macht, herumtreiben, kann vielleicht nachvollziehen, warum ich das hier überhaupt erwähne. In der Feki ist Raum 384 ja auch nicht neben 383 zu suchen, sondern bei 301.) angeordnet, so daß wir nur 6 Menschen abwarten mußten, um ebenfalls in diesen Raum zu gelangen. Dort wurde uns dann gesagt, daß Florence jetzt noch gar nichts EU-Bescheinigungs-artiges bekommen könne und daher tunlichst am Mittwoch oder Donnerstag unter Vorlage ihres Studentenausweises wieder zu erscheinen habe. Warum das so ist?
Vielleicht, weil Freitag ist.
Oder weil es geht.
Man weiß es nicht.
Die Begründung von offizieller Seite (also beamtlicherseits) war, daß sie sich ja soeben erst angemeldet habe (darum hat uns die gute Frau in ihrer Redseligkeit ja auch direkt (!) weitergeschickt) und sie daher noch nicht im Computer sei (wohl wahr, sie stand neben mir). Da fragt man sich: sitzt in dem Computer (vielleicht eher Kompjuter) ein kleiner Kobold, dem per Tastatur zwar die entsprechenden Daten eingetrichtert wurden, die dann jedoch wieder auf Papier transkribiert werden, um schließlich per pedes auf dem großen Dienstweg und von Amts wegen in die Ausländerbehörde getragen zu werden? Hallo? Daten? Digital? Netzwerk??? Obwohl - in Franken dauert ja bekanntlich alles etwas länger bzw. kommen Neuerungen erst später... Gab es vor 20 Jahren schon vernetzte Computer in Behörden?

Naja, nachdem wir in der Ausländerbehörde also diese wichtige Instruktion erhalten hatten und also quasi unverrichteter Dinge von dannen ziehen konnten, habe ich immerhin noch daran gedacht, gelbe Säcke zu besorgen...

Die ganze Odyssée hat eine geschlagene Stunde gedauert. Wir haben dann noch diverse andere Erasmus-relevante Dinge erledigt (und ich kam im Auslandsamt endlich zu meinem Kaffee), uns die Hacken innerorts abgelatscht (wobei ich einen wahlkämpfenden Herrn Schmidt sah), festgestellt, daß Gebrauchtfahrräder bei Rad im Hof bei 200 € anfangen (Angebot ausgeschlagen), etc. pp. und sind ziemlich naß geworden. Tod durch Ertrinken...

Naja, jedenfalls kann man so dann auch einen Tag rumbringen. Das Licht in der Küche habe ich wieder nicht repariert, weil ich dazu Tageslicht brauche. Nicht etwa die Birne ist kaputt, sondern irgendwas anderes, also entweder die Lüsterklemme anner Decke oder die Lampe als solche. Muß man mal nachgucken. Derzeit behelfen wir uns in der Küche tatsächlich nur mit der Lampe an der Dunstabzugshaube - wird es laut statt hell, hat man den falschen Schalter erwischt - und bei der Suche nach eben diesem Schalter fuhr ich auch versehentlich durch den Staub auf der Haube. Brrr. Könnte man auch mal entfernen, oder? Aber wie war das? Dreck, den man nicht sieht, ist sauber? Und den besagten Dreck sehe ich nicht (war ja dunkel), dazu verfüge ich nicht über genügend Körpergröße.

Man sollte sich um diese Uhrzeit keine Gedanken über unsichtbaren Staub machen. Wie war das mit meinem Hang zu Kleinigkeiten???

In diesem Sinne: eine gute Nacht.

PS: Die Handwerker sind hoffentlich (!) fertig. Am Montag fahre ich wieder in den Urlaub... da lohnt es sich dann ja auch gar nicht, rumzulärmen.

Montag, September 12, 2005

Der erste Schultag

Jaja, die Ferien in Bayern sind jetzt auch endlich vorbei (andernorts freut man sich schon wieder auf die Herbstferien) und heute geht die Schule wieder los. Für einige auch erst morgen, aber das ist jetzt mal vernachlässigbar.

Klaus ist auch versetzt worden und seit heute an einer (vielmehr eigentlich sogar an drei) neuen Schule(n). Und nicht nur Schüler sind vor dem ersten Schultag in einer neuen Schule manchmal ein bißchen nervös, sondern bisweilen auch die Lehrkräfte, vor allem, solange sie noch im Referendariat sind ;-).

Also hab ich heute nacht - als Tribut an den ersten Schultag - ein bißchen was für den Mitbewohner gebastelt:



Freitag, September 09, 2005

Schubladendenken - eine kleine (Wähler-)Typologie

Kleine Entscheidungshilfe - nicht zuletzt für die kommende Bundestagswahl...

Christdemokrat
Sie besitzen zwei Kühe. Ihr Nachbar besitzt keine. Sie behalten eine und schenken ihrem armen Nachbarn die andere. Danach bereuen Sie es.

Sozialist
Sie besitzen zwei Kühe. Ihr Nachbar besitzt keine. Die Regierung nimmt Ihnen eine ab und gibt diese Ihrem Nachbarn. Sie werden gezwungen, eine Genossenschaft zu gründen, um Ihrem Nachbarn bei der Tierhaltung zu helfen.

Sozialdemokrat
Sie besitzen zwei Kühe. Ihr Nachbar besitzt keine. Sie fühlen sich schuldig, weil Sie erfolgreich arbeiten. Sie wählen Leute in die Regierung, die Ihre Kühe besteuern. Das zwingt Sie, eine Kuh zu verkaufen, um die Steuern bezahlen zu können. Die Leute, die Sie gewählt haben, nehmen dieses Geld, kaufen eine Kuh und geben diese Ihrem Nachbarn. Sie fühlen sich rechtschaffen. Udo Lindenberg singt für Sie.

Freidemokrat
Sie besitzen zwei Kühe. Ihr Nachbar besitzt keine. Na und?

Kommunist
Sie besitzen zwei Kühe. Ihr Nachbar besitzt keine. Die Regierung beschlagnahmt beide Kühe und verkauft Ihnen die Milch. Sie stehen stundenlang für die Milch an. Sie ist (sind) sauer.

Kapitalist
Sie besitzen zwei Kühe. Sie verkaufen eine und kaufen einen Bullen, um eine Herde zu züchten. Das Haus des Nachbarn (ohne Kühe) erwerben Sie billigst im Rahmen der Zwangsversteigerung, reißen es ab und bauen mit hohen Subventionen eine größeren Stall.

EU-Bürokratie
Sie besitzen zwei Kühe. Die EU nimmt Ihnen beide ab, tötet eine, melkt die andere, bezahlt Ihnen eine Entschädigung aus dem Verkaufserlös der Milch und schüttet diese dann in die Nordsee.

Amerikanisches Unternehmen
Sie besitzen zwei Kühe. Sie verkaufen eine und leasen sie zurück. Sie gründen eine Aktiengesellschaft. Sie zwingen die beiden Kühe, das Vierfache an Milch zu geben. Sie wundern sich, als eine tot umfällt. Sie geben eine Presseerklärung heraus, in der Sie erklären, Sie hätten Ihre Kosten um 50% gesenkt. Ihre Aktien steigen.

Französisches Unternehmen
Sie besitzen zwei Kühe. Sie streiken, weil Sie drei Kühe haben wollen. Sie gehen Mittagessen. Das Leben ist schön.

Japanisches Unternehmen
Sie besitzen zwei Kühe. Mittels modernster Gentechnik erreichen Sie, dass die Tiere auf ein Zehntel ihrer ursprünglichen Größe reduziert werden und das Zwanzigfache an Milch geben. Jetzt kreieren Sie einen cleveren Kuh-Cartoon, nennen ihn Kuhkimon und vermarkten ihn weltweit.

Deutsches Unternehmen
Sie besitzen zwei Kühe. Mittels modernster Gentechnik werden die Tiere re-designed, so dass sie alle blond sind, eine Menge Bier saufen, Milch von höchster Qualität geben und 160 km/h laufen können. Leider fordern die Kühe 13 Wochen Urlaub im Jahr.

Englisches Unternehmen
Sie besitzen zwei Kühe. Beide sind wahnsinnig.

Türkisches Unternehmen
Sie besitzen zwei Kühe. Ihr Nachbar besitzt keine. Sie verschleiern eine und geben diese als Ihre Frau aus.

Italienisches Unternehmen
Sie besitzen zwei Kühe, aber Sie wissen nicht, wo sie sind. Während Sie sie suchen, sehen Sie eine schöne Frau. Sie machen Mittagspause. Das Leben ist schön.

Polnisches Unternehmen
Sie besitzen zwei Kühe. Sie gehören eigentlich jemand anderem. Das Leben ist schön.

Danke an Jutta für den Text!

Mittwoch, September 07, 2005

Jingle Bells

Habe soeben die ersten Lebkuchen, Spekulatius und Dominosteine im Laden gesehen, als ich völlig verschwitzt dringend benötigtes einkaufte: Getränke, Obst und Ravioli (letztere für den bekannten Mitbewohner, weil seine neulich einem Frühstücksraubzug meinerseits zum Opfer fielen).

OK, es ist September, also quasi schon fast Weihnachten, aber irgendwie paßt es nicht so ganz zu den derzeitigen Temperaturen...

Naja, dann werde ich jetzt mal passende Musik einlegen: Last Christmas... ;-)

Falls Alex, Carina, Jutta und Christoph mitlesen: 23.12., 18h in Oeyni am Schweinebrunnen (wie gehabt)?


Dienstag, September 06, 2005

Bauarbeiterlärm und Kostümprobe

Tja, nun sind die Herren Bauarbeiter schon seit gut 2 Wochen über meinem Kopf am Arbeiten und seit sie ihre Stemmarbeiten eingestellt haben, ertrage ich sie auch schon wieder besser. Sogar so gut, daß mir etwas fehlt, wenn ich sie nicht höre. Hm. Vielleicht sollte ich mir doch eine von diesen furchtbar laut tickenden Uhren zulegen, um auch nachts noch irgendein Geräusch um mich zu haben? Nee, lieber nicht.

Ansonsten wenig neues im Staate Dänemark. War ein paar Tage in München mit Dörthe und Daniela, die mich gezwungen haben, Dirndl anzuprobieren (das Großereignis des Münchner Jahres steht vor der Tür und Teresa ihre Wiese hat damit auch was zu tun). Naja, man macht sich ja gerne mal zum Deppen.

Welches Dirnderl hätten's denn gern?

München an sich war ganz nett, sehr warm und sonnig (erstaunlich), auf der Buga waren wir noch und trafen dort auch noch rein zufällig auf Volker (ich stand ein wenig auf der Leitung, die Hitze und so...), und einen Teil der Münchener Biergärten haben wir auch noch erkundet. Nicht nur Kulturbesichtigung, sondern auch Brauchtumsstudien also. Ich fand den Augustinerkeller ja sehr nett, das Bier war wirklich lecker, und als Wahlfranke hat man - im Gegensatz zum Bremer Nordlicht - sowohl mit den Darreichungsformen als auch den Verpackungsgrößen (nicht unter einem Liter) ja schon eine gewisse Übung, *g*. Vor allem nach der Sandkerwa.

Stimmt, die war ja auch noch. Voll war's, ein Geschiebe sondergleichen, an ein Durchkommen nicht zu denken, ebensowenig wie an das Betreten einer Lokalität zwecks Schwingen des Tanzbeins. Eh merde... Naja, der Versuch, tanzen zu gehen, wurde verschoben...
Fischerstechen gab's dann auch noch, das wiederum war sehr witzig, auch wenn wir uns a weng die Beine in den Bauch gestanden haben.

"Mamaaa, der hat mich geschuhuhubst...!"

"Bub! Du hast doch erst gestern gebadet!"

aktuelle Musik: Buddy Hollys Brille von den Ärzten

Wahl-O-Mat endlich online


Und zwar hier.

Viel Spaß dabei und schön wählen gehen!