Aufstieg
Wir haben nämlich ab Oktober eine neue Wohnung und ziehen nach der schriftlichen Prüfung (die ist vom 6.-8. Oktober) um. Ja, ich weiß, "normale" Menschen gönnen sich nach solch einer Prüfung erst mal ein 3-tägiges Wellness-Wochenende - Sabine schleppt lieber Kleiderschrankseitenteile, Pötte und Bücher* durch die Gegend. Ich war schon immer ein bißchen anders.
Versteht mich nicht falsch, die jetzige Wohnung ist klasse, aber der Mann und ich, wir stehen uns, sofern wir beide anwesend sind, schon ganz schön auf den Füßen rum. Die neue Wohnung ist eine Ecke größer und hat ein (Arbeits-)Zimmer mehr. Das heißt, für die mündliche Prüfungsvorbereitung hab ich dann wenigstens meine Ruhe und blockiere nicht den Eßtisch mit meinen Unterlagen. Und die neue Wohnung liegt nicht im Erdgeschoß, so daß mir nicht mehr jeder Passant (falls er über 1,50m groß ist) in die Wohnung gucken kann (und ich hab nicht mehr den Türsummer für die Haustür in der Wohnzimmerwand). Das beste ist: die neue Wohnung liegt im gleichen Haus (wie gesagt, ich wohne sehr gerne hier), nur eben im 3. Stock. Die Vorteile des Gebäudes als solches (große Fenster = hell; gut gedämmt = wenig Heizkosten und keine Geräusche aus den Nachbarwohnungen; die Lage; nette Hausbewohner etc.) bleiben uns also erhalten.
Deswegen wird wohl auch der Umzug relativ unkompliziert, hoffe ich jedenfalls. wir brauchen keinen Umzugswagen, müssen nicht stapelgerecht einräumen und überhaupt, die Packerei... Ich gedenke nämlich nicht allzuviel Kram in Kartons ein- und wieder auszupacken, sondern dachte eher an folgendes Prinzip:
Beispiel Kleiderschrank: Schrankelement ausräumen, Sachen irgendwo stapeln, Schrank auseinanderbauen, Teile hochtragen, Schrank wieder zusammenschrauben, Klamotten hinterhertragen und gleich wieder reinräumen. Hoffentlich ist das auch so umsetzbar, wie ich mir das denke.
Nur das Zeug, was im Bücherregal in meinem Wohnzimmer steht, wird wohl erst mal in Kartons gesteckt. So kann man die Bücher einerseits besser transportieren und zum anderen wird das derzeitige Regal definitiv nicht wieder unser Wohnzimmer zieren. Es besticht ja eher durch seine praktischen Aspekte denn durch Schönheit und Ästhetik. Das neu anzuschaffende Ersatzmöbel können wir dann ja noch nach der Prüfung aussuchen...
Lediglich bei ein paar schwereren bzw. sperrigen Teilen (Sofa, Waschmaschine, der Apothekerschrank und das eine Regal, das man nicht auseinanderbauen kann bzw. sollte) brauchen wir etwas Hilfe (und natürlich beim Unmengen Kram hochtragen). Wer also mit anfassen will, ist herzlich willkommen. Und um das gleich mal klarzustellen (Fox fragte schon ganz besorgt nach): da es sich um einen Umzug handelt (wenn auch einen unkomplizierten), gibt es selbstverständlich auch Kartoffelsalat. :-) Und vielleicht schmeißen wir dann auch dem Riesenbalkon den Grill an.
Hier mal ein Vergleich zwischen neuer und alter Wohnung:
- 3 Zimmer statt 2, d.h. mehr Platz
- besserer Schnitt
- mehr Platz auf dem Flur (und damit sowohl Stauraum für Staubsauger, Bügelbrett, Werkzeugkasten etc. als auch Platz für Schuhe und Taschen, die derzeit immer im Weg rumstehen... wobei allerdings der Mann extrem große Füße hat und deswegen bislang immer schon der komplette Eingangsbereich vollsteht, sobald da 2 Paar seiner Schuhe rumstehen)
- Bad mit separater Dusche, d.h. der Duschvorhang klebt einem beim Duschen nicht mehr ständig am Hintern. Und meine Waschmaschine paßt auch ins Bad.
- Bad mit Tageslicht, d.h. Lüften möglich (bisher gabs nur ein innenliegendes Bad mit Ventilator-"Lüftung"; wenn man heiß geduscht hatte, konnte man die Luft allerdings nur rausschieben und sie durch den Rest der Wohnung führen)
- Die Wohnung geht sowohl nach Osten als auch nach Westen, d.h. es ist nicht nur recht hell, sondern man könnte auch mal Durchzug-Lüften, was derzeit (alle Fenster nach Westen) nicht geht, weswegen wir im Sommer Durchschnittstemperaturen von mind. 25° haben (mich stört das nicht so, außer vielleicht beim Schlafen, aber der Mann nölt. Und ein nöliger Mann ist anstrengend.)
- Die Küche ist groß genug, um auch einen kleinen Tisch mit Stühlen hinstellen zu können. Allerdings muß ich die Küche der Vormieter übernehmen und mich von meiner trennen (*schnüff*), andererseits ist die dort vorhandene Küche maßgenau eingebaut, was wg. der in der Fensterwand vorhandenen Rundung bestimmt kein Spaß war. Die E-Geräte sind auch in Ordnung und auf jeden Fall 5 Jahre neuer als meine und damit vermutlich energieeffizienter. Leider ist die Spülmaschine kleiner als meine. Die Sache mit der Küche ist der einzige Punkt, mit dem ich nicht 100%ig glücklich bin (andererseits: es paßt ein Tisch rein und man kann sich mit mehr als einskommazwei Personen darin aufhalten, also sollte ich mich nicht so anstellen). Außerdem muß ich jetzt versuchen, unseren Nachmietern hier meine Küche aufzuschwatzen.
- Das Schlafzimmer ist nicht so schlauchartig geschnitten wie unser derzeitiges mit der toten Ecke, wo derzeit meistens die Wäsche vor sich hintrocknet und das Schlafzimmer mit Dschungelklima beglückt.
- das Wohnzimmer ist ein bißchen größer, so daß man Wohn- und Eßbereich ein bißchen besser unterteilen kann und trotzdem Platz für alle Bücher bleibt (außer die Fachliteratur, die kommt ins Arbeitszimmer)
- kein Türsummergeräusch mehr in der Wohnzimmerwand
- Der Balkon ist im Vergleich zu unserem derzeitigen riiiiieeeesig, so daß sowohl Tisch und Stühle als auch Personen und Grill draufpassen. Alternativ auch der Wäscheständer (geht derzeit auch nicht wirklich). Und die Aussicht... diese Weite... hach... (mehr Nordseefeeling geht in einer Stadt so fernab der Nordsee kaum)
- keine Passanten, die einem ins Fenster glotzen oder ungefragt anlabern, während man nichtsahnend auf dem Balkon sitzt; keine frustierten Halbstarken, die ihren Müll auf unserem Balkon entsorgen (gut, das kam selten vor, aber trotzdem); keine frustrierten Halbstarken, die ihr Kaugummi auf das Fensterbrett kleben, nur weil es grad da war; kein Zigarettenqualm der Passanten, die sich vorm Fenster/Balkon unterhalten und dabei ganze Schachteln leerquarzen (nur freitags) (alle schlecht erzogen...)
- und zuletzt haben wir dann einen normalen Tiefgaragenstellplatz, kein Duplex (unten) mehr, d.h. der Mann kann sein neues Mopped (die dicke Berta) auch anständig überwintern.
- außerdem nutze ich dann auch mal den Aufzug, den ich bisher nur mitbezahle
Nur der Weg zur Arbeit ist jetzt 3 Stockwerke weiter ;-)
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* Jetzt ist auch klar, warum ich in letzter Zeit soviel aussortiert habe, oder? :-)