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bees Wohnzimmer

Dienstag, Juli 14, 2015

Alle irre, auf ein neues!

Die Geschichte mit der Küche ging dann übrigens noch mal in eine zweite Runde.

Nun bekam ich am 7.7 abends gegen 9 Uhr eine Email folgenden Inhaltes vom Herrn Nachmieter:
Sehr geehrte Frau H.,
Wir sind gerade dabei die 1. Maschine zu starten und irgendwie zieht die spülmaschine kein wasser. Gibt es irgend einen trick wie man die zum laufen krigt?
Bitte rufen sie mich an oder mailen sie mir.
 Es folgte die Handynummer.

Meine Mails habe ich am 9.7. am frühen Nachmittag abgerufen, also nicht sofort, nachdem ich sie bekommen habe, aber dann doch noch recht zeitnah. Ich mußte ein bißchen lachen, denn so ähnlich ging es mir damals auch mit der Spülmaschine. Ich habe aber nicht die Vormieter gefragt, sondern einfach mal geguckt, woher das Wasser denn kommen könnte und auch zügig eine Lösung gefunden (Wasserzulauf aufdrehen). Aber nun, jeder Jeck ist anders, also habe ich dem guten Mann auch sofort geantwortet (ungeachtet dessen, daß er mich schon wieder mit dem falschen Namen angesprochen hat):

Hallo Herr Nachmieter,
haben Sie den Hahn für den Spülmaschinenzulauf aufgedreht? Befindet sich am Wasserhahn der Spüle.

Mehr fiel mir dazu jetzt auch nicht ein. Als wir ausgezogen sind, war die Spülmaschine auf jeden Fall noch heile und lief auch bis dahin 1-2x pro Tag. Ich gehe mal nicht davon aus, daß in den 3 Wochen, in denen sie nicht benutzt wurde, irgendwas kaputtgegangen ist. Nachdem ich die Mail abgeschickt hatte, habe ich weiter meine Mails gelesen und siehe da, am 9.7. um 7:15 Uhr hatte Herr Nachmieter schon wieder eine Email geschrieben, weil ich in den 34 Stunden seit der letzten Mail noch nicht geantwortet hatte. Die Mail war nicht mehr so freundlich:
Sehr geehrte frau M.,
Es wäre auch ihn Ihrem Interesse sich bei mir zu melden da ich mich sonst gezwungen fühle einen Technicker anzurufen und die entstehenden kosten dafür bei Ihnen geltend zu machen. Ich werde es mir ausserdem vorbehalten rechtliche Schritte gegen Sie einzuleiten.
MfG
Nachmieter
Nun, ich habe keine Ahnung, ob er einen Technicker (sic!) gerufen hat, der ihm den Wasserhahn aufgedreht hat, oder ob er doch noch meine Mail gelesen hat.

Ich hätte ihm gern geantwortet, daß ich ja nichts dafür könne, wenn er zu dämlich sei, einen Wasserzulauf zu öffnen, habe mich dann aber doch noch beherrschen können. Stattdessen habe ich geantwortet, er solle mal den Ball flach halten. Nicht jeder würde seine Emails täglich abrufen und zudem habe er die Küche gekauft wie gesehen. 

Ich weiß ja nicht, ob ich da empfindlich bin, aber so unterschwellig lese ich aus seiner Email nämlich den Vorwurf raus, ich hätte ihm absichtlich eine Küche mit kaputten Küchengeräten verkauft. Was für eine infame Unterstellung!

Seitdem - inzwischen schreiben wir den 13.7. - habe ich nichts mehr von ihm gehört, auch keine Entschuldigung. Seltsames Volk, ehrlich...

Montag, Juli 13, 2015

Alle irre, schon wieder...

Beim Versuch, mein Fahrrad zu verkaufen, traf ich ja schon auf Irre. Davon gibt es aber offensichtlich noch mehr. Also von den Irren... 

Im Rahmen des Umzugs wollten wir auch gern die Einbauküche (die wir damals schon von den Vormietern abgelöst haben) an die Nachmieter verkaufen. Die waren auch nicht abgeneigt, haben anstandslos den von mir geforderten Preis akzeptiert und gut.

Am 8.6. (Montag) wollten wir umziehen, wenn wir die Einbauküche noch hätten ausbauen und entsorgen müssen, hätte ich das bis spätestens zum 4.6. (Fronleichnamsdonnerstag) wissen müssen (am Feiertag ist der Wertstoffhof leider geschlossen).


Dienstag, 19. Mai, noch knapp 3 Wochen bis zum Umzug

Am 19. Mai wollte der Makler gern einen Vor-Ort-Termin mit uns, den Vermietern und den neuen  Mietern (also unseren Nachmietern) stattfinden lassen. Nun gut, so geschah es, und im Nachhinein war mir extrem unklar, was dieser Termin sollte. Mehrwert für mich war keiner dabei, es wurden Dinge besprochen, die man auch telefonisch kurz hätte besprechen können. Wenn die Vermieter die Nachmieter kennenlernen wollen, muß das ja nicht unbedingt in unserer Wohnung stattfinden, solange diese noch bewohnt ist. Und der Makler war sowieso so ein schnöseliger, gegelter Fuzzi (den hatte ich aufgrund verschiedener Dinge eh gefressen, aber lassen wir das).

Ich habe dann im Zuge dieses Termins dem Herrn Nachmieter meine alte Emailadresse aufgeschrieben (mit meinem alten Nachnamen - die benutze ich nicht mehr so oft, eher für Newsletter und eben so Einmalkrams) und auch darauf hingewiesen, daß ich nunmehr Frau M. heiße, nicht mehr H. Vereinbart war, daß der Nachmieter den Mietvertrag unterschreibt und mir dann das Geld überweist. Das hat auch gut funktioniert, er hat mir dann gemailt und ich habe ihm meine IBAN zurückgemailt. Er hat mich zwar daraufhin wieder mit meinem alten Namen angeredet, aber ich meiner Mail mit der IBAN habe ich nochmal darauf hingewiesen, daß ich als Kontoinhaberin mit Namen M. zu nennen sei. Das war am 20. Mai (Mittwoch).


Donnerstag, 21. Mai, noch 2,5 Wochen bis zum Umzug

Am folgenden Tag schrieb Herr Nachmieter - der mich übrigens nachhaltig mit meinem alten Namen ansprach, obwohl mich bei dem Termin zuvor sowohl der Makler als auch die Vermieter mit meinem richtigen Namen ansprachen - daß der Mietvertrag seinerseits bereits unterzeichnet sei und er den (von den Vermietern) gegengezeichneten Vertrag dann am kommenden Freitag bzw. Dienstag (Pfingsten war auch noch) per Post bekommen sollte. Sobald er den habe, werde er mir sofort das Geld für die Küche überweisen.

Nun gut, kann ich verstehen (aus meiner Sicht zwar unnötig, aus Sicht des Nachmieters aber nachvollziehbar). Habe ich damals zwar anders gemacht, aber nun. Ich rechnete also mit einem Geldeingang um den 27. oder 28. Mai (letzterer wieder ein Donnerstag). Geld, das man im Zuge eines Umzugs ja auch gut gebrauchen kann...


Samstag, 30. Mai, noch eine (!) Woche bis zum Umzug

Am Samstag hatte ich immer noch keinen Geldeingang verzeichnet und daraufhin Herrn Nachmieter noch mal eine Mail geschrieben, ob er schon überwiesen habe. Noch eine Woche bis zum Umzug, da hat man genug zu tun und sicher anderes, als hinter Geld herzulaufen, das schon längst fällig war. Da Herr Nachmieter mich vehement mit meinem alten Namen angesprochen hat, habe ich gedacht, daß er möglicherweise bei der Überweisung auch den falschen Namen angegeben hat (obwohl ich was anderes in meiner IBAN-Mitteilungsmail geschrieben hatte) und die Bank den Überweisungsauftrag daher möglicherweise nicht ausgeführt hat. Kann ja passieren.


Abends antwortete Herr Nachmieter dann - übrigens wieder sehr förmlich mit "sehr geehrte Frau H." (immer noch! Obwohl ich meine Mails mit Frau M. unterschrieben habe...) und mit "MfG", nachdem wir vorher schon bei "Hallo" und "viele Grüße" waren:

Sehr geehrte Frau H.
Da wir den Vertrag erst gestern per Post erhalten haben, und verständlicherweise abwarten wollten bis der Vertrag beidseitig unterschrieben war, werden wir das Geld für die Küchenablöse am Montag überweisen.
MfG Herr Nachmieter

Ja, kann ich das ahnen? Vereinbart war die Zahlung eine Woche zuvor. Wenn sich die Zahlung wegen des noch nicht vorliegenden Mietvertrages verzögert, hätte er mir ja zumindest einen kurzen Zweizeiler mailen können, wie die Sachlage ist. Da ich mit dem Mietvertrag ja nichts zu tun hatte, habe ich ja keine Ahnung, ob der schon irgendwo angekommen ist oder losgeschickt wurde oder was weiß ich. Es stellte sich dann raus, daß der Makler, diese Blitzbirne, den Vertrag nicht an die Adresse des Nachmieters geschickt hatte, sondern an unsere (also die neue Adresse des Nachmieters - aber eben erst ab Juli). Ich meine, so ein Makler, der hat ja auch selten mit sowas zu tun, da kann man dann ja schon mal was verwechseln. (Wie das alles mit dem Makler lief, das ist auch noch so eine Geschichte...)

Am Dienstag, den 2.6., habe ich das Geld dann endlich bekommen. Den Nachmieter kann ich ja sogar ein bißchen verstehen, daß er erst den Mietvertrag abwarten will, aber die Kommunikation hätte da doch ein bißchen besser laufen können. Und der Makler, nun ja, lassen wir das.

Nejnejnej...

Der Spaß geht übrigens noch weiter... Freuen Sie sich also schon auf die nächste Folge "Alle irre"!


Donnerstag, Juli 09, 2015

Kindermund

Minimeins quasselt ohne Unterlaß (es sei denn, man fragt ihn was, dann quasselt er ungefähr soviel wie ein Fisch). Gelegentlich hört man sich ja auch selbst raus...

* * *

Minimeins kommt die Treppe runter. Ich habe sein Spielzeug aufgeräumt, weil ich eigentlich staubsaugen wollte (soweit kam ich leider nicht mehr).
Minimeins: "Wie sieht das denn hiiiiier aus???"

* * *

Tante D. ist Minimeins' Patentante und zu Besuch bei uns. Sie gähnt ein bißchen, während Minimeins mit ihr ein Buch anguckt.
Minimeins: " Tante D., bist Du ein bißchen müde?"
Tante D.: "Ja, das bin ich wohl."
Minimeins: "Dann mußt Du mal ein bißchen früher ins Bett gehen!"

* * *

Rakete verlassen - in Tateinheit - ein Riesenrülpser und ein größerer Schwall Milch.
Minimeins (vorwurfsvoll): "So geht das aber nicht, Rakete!"

* * *

Ich scheuche Minimeins abends die Treppe hoch zum Zähneputzen und Schlafanzug anziehen.
ich: "Hast Du schon Zähne geputzt?"
Minimeins: "Ja, das happ ich Dir doch schon füüüümpf Mal gesagt, Mama!"


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Sonntag, Juli 05, 2015

Tagebuchbloggen: der fünfte Juli 2015

Schon wieder der fünfte? Es rasen die Zeiten und wir rasen mit... Frau Brüllen ruft wieder zum Tagebuchbloggen auf. Eigentlich ist es viel zu heiß, um sie was warme Laptop auf den Schoß zu stellen, aber andererseits könnte ich auch mal wieder mitmachen. Letzten Monat hats aufgrund akuten Umzugsstresses (und Affenhitze) nicht geklappt, jetzt wohnen wir schon fast 4 Wochen hier und so langsam lichtet sich das Chaos. Affenhitze ist trotzdem wieder, sogar noch schlimmer als letzten Monat. Gestern maßen wir in der Sonne auf den Steinen fast 60°C - akute Füßeverbrennungsgefahr auf dem Weg zu Pool Planschbecken. Also hingen wir wie die toten Fliegen drinnen und haben gewartet, daß es etwas abkühlt. Ab 19 Uhr ließ es sich wieder ertragen. Gut, daß das nur ein paar Tage im Jahr der Fall ist. In Texas möchte ich definitiv nicht wohnen, wo das (habischgehört) wochenlang so heiß sein kann.

Aber zurück zum Thema.

Es ist heiß, ich gehe um kurz nach Mitternacht ins Bett. Wir haben Besuch, die Patentante von Minimeins ist da. Ich versorge Tante D. noch mit Bettwäsche, Handtüchern und Information, welcher Lichtschalter wo zu finden ist, dann gehe ich selbst schlafen ins Bett. Rakete hat aktuell noch kein eigenes Bett (er erbt das Gitterbett seines großen Bruders, wenn dann Mitte August endlich das neue "große" Bett für Minimeins geliefert wird), daher liegt er in der Besucherritze des elterlichen Bettes. Außerdem zappelt er sich gerade einen Wolf, schläft aber noch. Üblicherweise wird er dann aber bald wach, also lese ich noch ein bißchen in meinem aktuellen Buch, bis er wach wird. Noch einmal stillen (es ist inzwischen halb 2), dann schlafen wir beide ein, das Baby mit starker Überredung und mir ist es eigentlich auch viel zu heiß. Als ich ins Schlafzimmer kam, waren es schon 27°, als ich am Morgen aufwache, sind es schon 29°.

Um 3 Uhr will Rakete wieder trinken, zappelt dabei aber so sehr, daß ich ärgerlich werde ("Arme und Beine bilden eine rotierende Scheibe"). Ich übergebe das Kind seinem Vater (der hat schließlich Elternzeit), das bringt aber nix, also versuche ichs noch mal mit Stillen und siehe da, plötzlich sieht das Kind ein, daß es besser trinkt, wenns ihm angeboten wird. Danach schläft der Knabe endlich. Ich versuche das auch noch mal. 

Um 6:30 werde ich wach, weil das Baby schon wieder wie wild zappelt. Der Mann schleicht sich grad aus dem Schlafzimmer. So nicht, mein Herr. Ich warte, ob er wieder kommt und versuche, das Baby mit Stillen bei Laune zu halten. Der Mann taucht nicht wieder auf, das Baby scheint auch ausgeschlafen, ich allerdings nicht, also liefere ich 66 cm Baby bei 2m Vater ab und gehe wieder ins Bett. Der Mann hat unten alle Fenster aufgerissen, damit es etwas kühler wird. Ich gönne dem Schlafzimmer eine ähnliche Behandlung, und kann die Temperatur so immerhin um 2° senken. Gut schlafen kann ich dabei leider immer noch nicht. Minimeins und Tante D. schlafen zu dem Zeitpunkt noch.

Nachdem ich eine Weile wirres Zeug geträumt habe (Kommissar Perlmann aus dem Konstanzer Tatort ist jetzt bei der Kirche und verkauft dort Grundstücke...), zwischendurch Gesellschaft bekam (der Mann legte das schlafende Raketenbaby wieder zu mir) und die Raumtemperatur wieder auf 29° stieg, stehe ich gg. halb 10 wieder auf. Das Baby schläft noch, alle anderen sind wach und aufgestanden und haben schon gefrühstückt. Tante D. und Minimeins sind schon auf dem Spielplatz, der Mann räumt grad den Tisch ab und wäscht die einzelnen Stäbe seines neues Grills ab. Ich mache mir Frühstück (Haferflocken mit Kakao), werfe eine Ladung Wäsche an, räume die Spülmaschine aus (irgendwer hat schon angefangen, aber nach ungefähr 5 Teilen aufgehört), wische den Tisch ab und die Arbeitsplatte (und den Herd, bringt aber nix, mache ich später noch mal, gestern ist mir Kokosmilch übergekocht), fege einmal durch, schließe Fenster, damit es drinnen nicht noch heißer wird, hänge Wäsche auf, wasche noch eine Ladung, esse zwischendrin mein Müsli (zusammen mit Minimeins, der kurz vom Spielplatz reinschaut), putze die Spüle, wasche und sterilisiere Milchfläschen, präpariere sie für den nächsten Einsatz, hole das Baby aus dem Bett, das wach geworden ist, wechsele Windeln, bespaße das Kinneken kurz, füttere es (Gemüseallerlei und als Nachtisch Williams-Christ-Birne), schneide Minimeins eine Birne klein, die er nebenbei wegfuttert wie nix, verteile Gläser und Wasserflaschen und trinke einen Kaffee. 

Dann ist es halb 12 und die Maus kommt. Wir gucken alle Maus (währenddessen versuche ich, meine Reihe von gestern abend zu Ende zu stricken, muß dann aber wieder Baby bespaßen), Tante D. schläft fast auf dem Sofa (jahaaa! Wir haben jetzt ein Sofa! Es war etwas dramatischer als erhofft, hat dann aber letztlich doch noch geklappt...) ein und ist nicht traurig, daß Minimeins unbedingt mit ihr Mittagspause machen will. Ich schaukele das Raketenbaby wieder in den Schlaf und als ich aus dem Schlafzimmer schleiche, höre ich Minimeins im Gästezimmer seine Tante zuquatschen. Kurz drauf erscheinen beide wieder unten, war nix mit schlafen. Schade aber auch. Klappt aber leider sowieso immer seltener. Sehr schade, wie ich finde. Seeeeeeehr! Ich hänge gerade die zweite Ladung Wäsche auf und hoffe, daß sie bis abends trocken gebacken ist.

Wir setzen uns auf die Terrasse, es ist leicht bewölkt und ein bißchen Wind geht. Im Schatten und ohne große Bewegung läßt es sich gerade so aushalten. Ich stricke und unterhalte mich mit D. Es wäre ja schön, wenn man sich einfach mal ein bißchen ausruhen könnte, schließlich ist Sonntag, aber der Mann hat Hummeln im Hintern und will unbedingt die letzten beiden Kartons auspacken, die noch in der Gegend rumstanden. Nun, soll er. Da ist Geschirr drin, so Einzelstücke und Zeug, das man nicht braucht und das es sogar schon bis in den Keller geschafft hatte, aber leider im Zuge der Aussortieraktion in München übersehen wurde... (Handmilchaufschäumer und potthäßliche Butterdose zum Beispiel) Außerdem ein Kindergeschirr (also kein richtiges, aber ich habe es als solches deklariert. Ich glaube, der Mann hat es mal geschenkt bekommen, als er dermaleinst zu Hause auszog.) und das Geschirr, daß ich zum Auszug vererbt bekam und jetzt ebenfalls wieder weitergeben kann innerhalb der Familie.

EIn Teil des Geschirrs wandert also in die Spülmaschine, ein Teil wird wieder eingepackt, diesmal passt alles in einen Karton (das war vorher auf zwei verteilt). Ich entsorge ein paar Säcke Altpapier in den Schuppen (morgen wird abgeholt, Gottseidank, denn die Tonne ist voll und der Schuppen auch), der Mann räumt den Karton weg (wohin eigentlich?). Dann trage ich alles rein, was nicht nass werden sollte (Strickzeug, Wäsche, Stuhlkissen), füttere das Baby, drücke es D. in die Hand und empfehle ihr, sich ein bißchen abseits zu setzen. Es zieht sich wieder zu und der Wind frischt auf.

Dann rufe ich Minimeins, der die ganze Zeit im Garten rummäanderte, durchs Planschbecken sprang, sich wieder trocken hüpfte, die Blumen ertränkte goß und so weiter und erkläre ihm, was eine Wasserschlacht ist ("Du nimmt einen Becher mit Wasser aus dem Planschbecken und versuchst, Papa nass zu machen"). Minimeins ist begeistert und setzt meinen Vorschlag gleich in die Tat um. "Papa! Stell Dich mal da hin, wir machen eine Wasserschlacht und ich spritze Dich nass!" Ich unterstütze das Kind nach Kräften, mache es aber auch nass (es schwitzt wie ein Pferd, da tut Abkühlung gut). Der Mann bekommt auch ordentlich was ab und rächt sich natürlich umgehend (ich entging gestern nur deswegen einer Kaltwasserdusche seitens des Mannes, weil ich das Baby auf dem Arm hatte). Das Kind quietscht und kreischt vor Vergnügen. Als wir alle klatschnass sind und voller Gras bis ans Knie, wirds dann doch zu windig und wir gehen rein, uns trockenlegen. (Nasse Stilleinlagen sind definitiv nicht empfehlenswert.)

Ich säubere Minimeins, hänge Klamotten auf, ziehe ihn um, mich auch und bin schon wieder schweißgebadet, als ich runterkomme. Ich sauge ein halbes Kilo Gras, Sand und allgemeinen Dreck weg, damit man sich wieder halbwegs fortbewegen kann, ohne auszurutschen (Sand + Fliesen = glitsch!). Wir trinken Kaffee, essen Kuchen und Eis, dann räumen wir den Tisch ab und der Mann ist plötzlich verschwunden. Ach nee, der bringt das Baby noch mal zum Schlafen. Ich stricke und unterhalte mich mit D., Minimeins fordert irgendwann, daß Tante D. ihm vorlese. Danach zwingt er sie zum Puzzlen. Es ist ziemlich ruhig, Minimeins brauchte dann wohl doch mal eine Pause. Zwischendurch stelle ich noch die Wäsche wieder nach draußen, da steht sie nicht im Weg.

Nach ca. einer Stunde taucht der Mann wieder auf und schlägt kurz drauf vor, Eis essen zu gehen. Es dauert dann noch bis ca. halb 5, bis wir loskommen. Das Baby konnte ich schlafend in den Kinderwagen umbetten, es wird erst wach, als wir 5 Sekunden später das Haus verlassen. Tante D. fragt, wo denn das berühmteste Einfamilienhaus der Republik stehe (irgendwo in der Nähe, aber gesehen hab ichs auch noch nicht), wir gehen Eis essen, es fängt an zu tröpfeln, wir riskieren, daß die Wäsche wieder nass wird und wir auch, aber nix passiert. Nach ein paar Minuten hört es wieder auf. Wir bummeln ein bißchen durch den Ort, ich finde endlich einen Friseur (und noch einen und noch einen) und ein paar Ärzte (und noch mehr Klamottenläden - erstaunlich, wie viele es davon in unserem 20.000-Einwohnerort gibt) und die VHS, dann beschließt Minimeins, der eigentlich mit dem Laufrad unterwegs war, das aber inzwischen schon von seinem Vater getragen wird, daß er nicht mehr laufen kann. Laufrad fahren will er auch nicht mehr, nur getragen werden oder auf dem Buggyboard vom Kinderwagen mitfahren. Letzteres haben wir noch nicht wieder angeschraubt (das Kinderwagengestell war zur Reparatur und wir haben es erst seit ein paar Tagen zurück), aber tragen kann (und will) den Knaben auch keiner (knapp 17 Kilo werden ziemlich schnell ziemlich schwer).

Ich ködere ihn mit ein paar Highlights (bei seinem neuen Lieblingsladen gucken, an der Ampel drücken, einen kleinen Abhang runterspringen, auf Zaunpfählen balancieren, an der Baustelle gucken, dem Radlader Gute Nacht sagen), wir schauen tatsächlich noch beim ehemaligen Wulff-Haus vorbei (hübsche Ecke, die Straße), das Kind jammert immer lauter, aber wir schaffen es tatsächlich irgendwann wieder nach Hause (insgesamt zurückgelegte Strecke: ca. 3 km).

Zu Hause ist das Kind auf wundersame Weise geheilt und kann in den Garten rennen und wieder rein und dabei wieder Dreck durch reintragen. Ich hole die Wäsche endgültig rein (es zieht sich jetzt wirklich zu), der Nachbar bietet uns seine Papiertonne für unsere Sofakartons an (ein paar fliegen immer noch im Garten rum, Minimeins hat damit Haus und Auto und Höhle und wasweißichwas gespielt), der Mann zerlegt Kartons, ich füttere das Baby, das aber nicht so recht will und rumkreischt, Tante D. lüftet ihr Auto, Minimeins springt durch die Kartons. Dann lasse ich das Baby (bzw. dessen Füße) noch ein bißchen im Planschbecken planschen und mit Minimeins spielen (beide überleben) und versuche es noch mal mit dem Essen. Diesmal klappt das besser (allerlei Gemüse, möhrchenlastig). Das Kind meckert trotzdem nach kurzer Zeit, ich vermute Durst (bei den Temperaturen kein Wunder) und gebe ihm Milch. Nach ein paar Schlucken wieder großes Gemecker, also will ich das Kindchen ein bißchen rumtragen. Kaum habe ich das Sofa verlassen, verlässt das Kind ein Megarülpser und ein Schwall Gemüseallerlei (möhrchenlastig) und Milch. Na prima. Super Trefferquote hat das Kind: mich, sich und den Boden (zum Glück die Fliesen und nicht den frisch gereinigten Teppich). Ich drücke das Baby dem Mann in die Hand, der grad reinkommt, wische es, mich und den Boden sauber und biete noch mal möhrchenlastiges Gemüse an. Jetzt verschwindet auch der Rest im Kind, ein bißchen Birne hinterher für die Verdauung und alles ist gut.

Ich räume wieder die Spülmaschine aus, decke den Tisch, hoffe, daß das Baby noch ein bißchen bei Laune bleibt (klappt nicht so gut), der Mann reißt oben alle Fenster auf, es wird bedenklich dunkel (so wie gestern abend um viertel nach 10, dabei ist es grad mal knapp 7), stelle die Reste vom gestrigen Essen (es gab gegrilltes) auf den Tisch und dann essen wir zu Abend. Das Baby jammert und meckert, aber ich will erst zu Ende essen, bevor ich es ins Bett stecke. Jeder nimmt es mal ein bißchen auf dem Arm, so gehts einigermaßen. Minimeins ist auch mit der Reise durch, der fällt fast ins Essen. Es fängt endlich an, richtig zu regnen.

Nach dem Essen - HändewaschenMundwaschenZähneputzen und alle noch mal aufs Klo - gucken wir auf Minimeins' Wunsch eine Runde "das ist die falsche Hose!" und dann soll Minimeins ins Bett. Der schläft leider noch nicht auf dem Sofa ein (ich hatte es ein wenig gehofft), dafür trinkt Rakete noch 3 Schlucke Milch und schläft dann einfach auf meinem Arm ein. Wir reißen alle Fenster auf, ich lege Rakete ins Bett, Tante D. verabschiedet sich, ich klappe das Gästesofa zusammen (etwas kompliziert inzwischen, das gute Stück ist langsam doch etwas in die Jahre gekommen, aber wenn man weiß, wies geht, gehts), Minimeins geht schlafen, kommt noch mal wieder runter, guckt aus dem Fenster, sagt noch mal gute Nacht und ich schicke ihn wieder nach oben zu seinem Vater (der ist zuständig fürs ins Bett bringen).

Dann räume ich noch ein bißchen Spielzeug auf, schreibe ich diesen Text, höre nebenbei Sherlock Holmes im Fernsehen, ignoriere die Wäsche, die ich abnehmen könnte und will gleich wenigstens noch eine Reihe stricken (bei derzeit ca. 540 Machen pro Reihe dauert das...). Mal sehen, ob das klappt.

Draußen gewittert es, hoffentlich kühlt es ein bißchen ab. 30° reichen ja eigentlich auch (oder 25°).

Hier noch die Links zu den letzten fünften:

5. Mai 2015
5. April 2015
5. März 2015
5. Februar 2015
5. Januar 2015


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