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bees Wohnzimmer

Donnerstag, Juli 25, 2013

Wie man einen ruhigen Abend verbringt

Man nehme zunächst das Kind und stecke es zur üblichen Schlafenszeit ins Bett. Wenn es eingeschlafen ist, schleiche man sich leise raus, allerdings nicht ohne das Babyfon anzuschalten. Dann schließe man behutsam die Tür, das Kind soll schließlich nicht geweckt werden.

Man suche den Empfänger des Babyfons und schalte es ein. Dann begebe man sich ins Arbeitszimmer, das sich am entgegengesetzten Ende der Wohnung befindet, tut, was man erledigen wollte und begebe sich dann zwecks Nahrungsaufnahme in die Küche. Das Kind schläft derweil tief und fest.

Nach Beendigung der Nahrungsaufnahme fläze man sich mit dem Gatten aufs Sofa, schaue sich irgendwas im Fernsehen an. Als der Gatte ins Bett gehen will, tue man mit einigem Erstaunen kund, daß das Kind heute abend aber sehr ruhig geschlafen habe und nicht ein einziges Mal seinen Schnuller verlor. Danach weise man den Gatten an, das Babyfon auszustellen (erst den Empfänger, dann den Sender, sonst gibt das ganz häßliche und vor allem schrecklich laute Geräusche). Schließlich liegen dann beide Schlafende im selben Raum, da wird sich der große des kleinen im Störfalle annehmen können.

Eine kurze, aber hektische Suche ergibt: der Babyfonempfänger befindet sich immer noch im Arbeitszimmer, hinter mehreren geschlossenen Türen, damit im Falle eines Kreischbrüllanfalles des Kindes ja auch niemand gestört wird.


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n.b. Ich nehme an, im Falle eines Falles hätte ich das Kind schon noch irgendwann schreien gehört, auch ohne daß der Babyfonempfänger mit mir im Wohnzimmer gewesen wäre. Hätte nur eben im Zweifel länger gedauert als mit Babyfon, und dann dauert es auch länger, das Kind wieder in der Schlaf zu schaukeln. Es liegt also kein Fall von Kindesvernachlässigung vor...