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bees Wohnzimmer

Sonntag, Mai 21, 2006

Kein Keller, aber trotzdem la (divina) commedia

Der gestrige Abend brachte Belustigung in vielfältiger Form: zum einen gab es Rüdiger Hoffmann im Forum zu sehen und zum anderen fand das Großereignis der Schlagerszene statt: der Jurowischensongcontest Grand Prix Eurovision de la Chanson. Ansonsten gab's gestern jede Menge Sturm und der Drei-Schluchten-Staudamm am Jang-tse in China wurde vollendet. Soviel zum Weltgeschehen, werden wir wieder lokalkoloritisch.

Veranstaltungspunkt Nr. 1 des Abends war Herr Hoffmann Komma Rüdiger aus Paderborn. Also, kurz gesagt: es war nett, aber ich fand ihn schon mal lustiger. Kann natürlich auch am etwas lahmen Bamberger Publikum gelegen haben. Die Zugaben waren allerdings prima und richtig witzig - aber das war altes Zeug von früher (habbich das nicht noch irgendwo?). Hm.

Veranstaltungspunkt Nummer zwo war dann der eingangs erwähnte Sangeswettstreit, von dem ich zwar die erste Hälfte, also die meisten Darbietungen, verpaßt habe, mich aber dank fachlicher Kommentare und Zusammenfassungen von paule recht schnell einfinden konnte. Die Punktevergabe wurde zeitlich gestrafft. Schade, denn so gibt's kein "Dschörmanie wann point" mehr oder "Allemanje ühn pwang" mehr, sondern es wurde nur eine Liste eingeblendet und dann noch die 8, 10 und 12 Punkte etwas spektakulärer mit Liveschaltung und so vergeben. Dschörmanie war leider ganz selten dabei, wenn's um Punkte ging, aber für immerhin 36 Pünktla und damit den 15. Platz hat's denn doch gereicht. Gewonnen haben die irren Finnen. Etwas ausführlicher und spitzzüngig auf den Punkt gebracht berichten Clara und SpOn.

Ich find's tatsächlich mal schade - da hat Deutschland schon mal ausnahmsweise kein megapeinliches Lied/Band und keine Skandale im Vorfeld, sondern glatt mal ein hörbares Lied, was auch die Bezeichnung "Schlager" glatt mal verdient. Und im Gegensatz zu so manch anderem Land waren die Texas-Jungs aus Dschörmanie wirklich gut. Keine nackten wild durch die Gegend springenden Hupfdohlen, keine Trommeln (wie letztes Jahr), sondern ein solides Liedla. Tja, und wer kriegt die Punkte? Finnland (nun, Kreativpunkte, das will ich ihnen zugestehen und gönne ihnen auch ihren Sieg, aber häääääääßlich waren die wirklich und das Frontmonster mit Blumenstrauß im Arm zum Schluß sah schon etwas lächerlich aus), Rußland und irgendwie war's echt verdammt auffällig ehemalsostblocklastig (mei, wenn Ex-Jugoslawien sich weiter so rasch teilt, dann... ich mag gar net dran denken...). Warum Rußland Punkte bekommen hat - und dann auch gleich noch so viele - wundert mich wirklich. Haben die kleineren (im Gegensatz zu Rußland ist alles kleiner, oder?) Länder doch irgendwie noch Angst vor'm großen bösen Ivan? Oder steht Putin an der Gaspipeline und droht mit Abschaltung, wenn's keine "twelf points foa Rascha" gibt? Schon ein bißchen verwunderlich, find ich.

Nun, es war dennoch ein lustiger Abend mit der Schlagerpaule und der Ilo, und jetzt muß sich das Land der Dichter und Denker eben wieder damit abfinden, daß uns keiner mag (oder versteht). Gewinn mer halt beim Fußball *schulterzuck*. Aber kann den Finnen bitte mal jemand erklären (oder überhaupt den restlichen Europäern), daß es sich um einen Schlagerwettbewerb handelt? Ich hatte den Eindruck, daß das doch mitunter in Vergessenheit geriet.

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