Die drei Weisen aus dem Morgenland
Wer sich schon wundert, warum hier so wenig passiert und sich nach Neuigkeiten verzehrt, dem sei gesagt: am Wochenende waren die drei Weisen aus dem Morgenland hier zu Besuch. Wer sich jetzt denkt: „Aha... Häh???“, möge weiterlesen (alle anderen auch). Also, die drei Weisen aus dem Morgenland sind größtenteils mit mir verwandt* (jaja, es ist zum katholisch werden... *g*) und bestehen aus meiner Ma und Lebensgefährte (das sind schon mal zweie) sowie einer wechselnden Besetzung des dritten Weisen. Dieser dritte Weise ist haupt- und nebenberuflich Bruder, allerdings weder katholisch noch warm, sondern entweder meiner Mutter ihr sein Bruder (also mein Onkel) oder mein Bruder(sc)herz Jan. Soweit die handelnden bzw. anreisenden Personen. Woher jetzt aber nun diese Bezeichnung? Nun, als sie mich in Frankreich besuchen kamen (ich wohnte zu dem Zeitpunkt im Westend Frankreichs, dem Finistère),
- kamen sie von Osten,
- irrten planlos umher (bis sie den zugeschickten Stadtplanauszug samt Wegbeschreibung in den Tiefen der gemeinen Damenhandtasche wiederfanden)
- und hatten Rauchwaren dabei.
Die drei Weisen aus dem Morgenland – der Name wurde beibehalten, obwohl sich das Morgenland wieder merklich gen Norden und Westen verschoben hat – (be)suchten mich an diesem Wochenende also auch hier (da)heim und wir machten gemeinsam die Gegend unsicher (und zwar unsicher in dem Sinne, daß die Gegend selbst nicht mehr wußte, ob sie noch ganz richtig ist).
Freitag
Nur ein Besuch im Mahrs Bräu, typisch fränkisch halt: viel Fleisch, weng Beilooch und Bier. Übrigens, sehr zu empfehlen ist der rote Pfirsichlikör, auch wenn er wie mein Shampoo riecht... Schmecken tut er viel besser!
Samstag
Wanderurlaub in der fränkischen Schweiz... Zunächst sind wir nach Gößweinstein gefahren und haben uns dort (kurz und schnell) die Basilika angeschaut. Allerdings kamen auch recht zügig nach uns die Wallfahrer herein (womit man in einem Wallfahrtsort ja an sich gar nicht so rechnet... bei Krötenwanderung werden schließlich auch Hinweisschilder aufgestellt!), die die Kirche füllten. Naja, der Hauptaltar war sowieso eingerüstet und „en obras“...
Wirklich vorgenommen hatten wir uns eine Wanderung von Gößweinstein nach Pottenstein (wie kam ich nur auf die Idee??? Wer es weiß, gewinnt einen Erasmusausflug dorthin...) und dort angekommen die Besichtigung der Teufelshöhle. Leider hat es nicht nur recht hartnäckig geregnet / genieselt (ich habe meinen Regenschirm wirklich benutzt und zwar nicht nur zur Verteidigung gegen monströses Viehzeug („En garde! Nimm dies, du Monstermücke!“)), sondern ich zeichne mich auch durch besonderes Unvermögen beim Lesen von Wanderkarten aus... nun, es kam jedenfalls mehrmals die Frage auf, ob wir denn richtig seien (jetzt kann ich es ja zugeben: zum Schluß hab ich mich das auch gefragt), aber solange immer noch einer, der Ahnung oder Orientierung***** zu haben scheint, behauptet, der Weg sei natürlich der richtige (und sich insgeheim denkt, daß allenfalls die Landschaft die falsche sein könne...), kommt man auch an. :-)))
Zum Wandern fragen momentan vor allem mein Kreuz und meine Füße: warum macht man das freiwillig?? (Ja, zugegeben, ich hatte weder adäquates Wandergepäck noch angemessenes Schuhwerk, aber trotzdem...!)
Wie durch ein Wunder (...) kamen wir also tatsächlich an der Teufelshöhle an und konnten sie auch besichtigen. Sollte ich es eines Tages tatsächlich schaffen, meine Fotos online zu stellen, sollt ihr natürlich an diesem Erlebnis teilhaben dürfen! Die Höhle war nicht weiter überraschend (keine neuen (sichtbaren) Tropfsteine in den letzten 2 Jahren), aber zwei Dinge frage ich mich: warum laufen vor und hinter einem (natürlich unüberholbar) immer sächselnde Menschen und warum reden die nur so viel??? Da bluten einem echt die Ohren...
Jan auf die Frage, ob und wie ihm die fränkische Schweiz denn so gefiele: „He – hier kann man wandern, klettern und Motorradfahren. Warum wohnen wir nicht hier?“
Den Rückweg nach Bamberg haben wir dann – diesmal allerdings nicht zu Fuß – über Waischenfeld (Kinners, da können wir mal hinfahren, das sah ganz niedlich aus), einem Abstecher nach Burg Rabenstein, Plankenfels (gab/gibt’s da Piraten???) und Aufseß angetreten. Leider hatte der Hummel in Merkendorf genau an diesem Tage zu, dabei wollt ich mir doch da gepflegt den Wanst vollhauen. Hmpf. Die Alternativlösung war nicht unbedingt empfehlenswert (Pseudo-Reiche&Schöne und Amis vor’m „Green Goose“-Stadium...), aber satt wurde man auch dort.
Sonntag
Ich ziehe übrigens schon wieder um, das hier ist meine neue Behausung...
Nach einem verlängerten Frühstück haben wir Schloß Seehof besichtigt, das kannte ich auch noch nicht (zu nah). Sehr hübsch (habe auch wieder ein paar Fotos gemacht, zu dem Thema: s.o.) und sehr zu empfehlen, vor allem zum sommerlichen Lustwandeln im Park. Hübsch, hübsch...
Und: ja, Tina, wir können auch mal nach Pommersfelden fahren und uns das dortige Schlößchen ansehen...
Alles in allem also ein nettes Wochenende, und es kommen ja noch 3 mehr oder minder freie Tage =) jaja, Student müßte man sein...
Nachdem die drei Weisen dann das gastliche Frankenland wieder verlassen hatten, widmeten Tina und ich uns der Nahrungszubereitung und Vernichtung (Rhabarber-Nachtisch, Rezept auf Anfrage verfügbar) und haben dabei einen ollen James-Bond-Film geguckt (Octopussy, der übrigens auch kurz im Frankenland spielt (hier, und nur hier, wird die Welt vor der Atombombe gerettet)). Und wieder bestätigte sich eine alte James Bond-Weisheit: natürlich ist das Pferde (mit James Bond drauf) schneller als das startende Flugzeug (mit dem Schurken drin). Ist ja auch logisch, so ein Flugzeug ist ja auch viiiieeeel schwerer... Was lernen wir daraus? Trau keinem Physiklehrer, der Dir was anderes erzählen will!
* § 15 Abs. 1 Nr. 3 und Nr. 4 AO**
** wer jetzt der Meinung ist, ich sei wirr im Hirn, der irrt, hier in Bamberg gibt’s nämlich gar nicht so viel Wind, der einen wirr im Hirn werden läßt***
*** diese Fußnote ist mit rollendem „R“ laut vorzulesen****
**** an dieser Stelle paßt doch aus Ernst Jandls "Laut und Luise":
***** Meine Orientierung scheint – gerade, wenn ich zu Fuß unterwegs bin – windowsgesteuert zu sein: plötzliche unerklärliche Totalabstürze, kilometerlange andauernde Systemüberlastungen oder "error 404: file not found".
- kamen sie von Osten,
- irrten planlos umher (bis sie den zugeschickten Stadtplanauszug samt Wegbeschreibung in den Tiefen der gemeinen Damenhandtasche wiederfanden)
- und hatten Rauchwaren dabei.
Die drei Weisen aus dem Morgenland – der Name wurde beibehalten, obwohl sich das Morgenland wieder merklich gen Norden und Westen verschoben hat – (be)suchten mich an diesem Wochenende also auch hier (da)heim und wir machten gemeinsam die Gegend unsicher (und zwar unsicher in dem Sinne, daß die Gegend selbst nicht mehr wußte, ob sie noch ganz richtig ist).
Freitag
Nur ein Besuch im Mahrs Bräu, typisch fränkisch halt: viel Fleisch, weng Beilooch und Bier. Übrigens, sehr zu empfehlen ist der rote Pfirsichlikör, auch wenn er wie mein Shampoo riecht... Schmecken tut er viel besser!
Samstag
Wanderurlaub in der fränkischen Schweiz... Zunächst sind wir nach Gößweinstein gefahren und haben uns dort (kurz und schnell) die Basilika angeschaut. Allerdings kamen auch recht zügig nach uns die Wallfahrer herein (womit man in einem Wallfahrtsort ja an sich gar nicht so rechnet... bei Krötenwanderung werden schließlich auch Hinweisschilder aufgestellt!), die die Kirche füllten. Naja, der Hauptaltar war sowieso eingerüstet und „en obras“...
Wirklich vorgenommen hatten wir uns eine Wanderung von Gößweinstein nach Pottenstein (wie kam ich nur auf die Idee??? Wer es weiß, gewinnt einen Erasmusausflug dorthin...) und dort angekommen die Besichtigung der Teufelshöhle. Leider hat es nicht nur recht hartnäckig geregnet / genieselt (ich habe meinen Regenschirm wirklich benutzt und zwar nicht nur zur Verteidigung gegen monströses Viehzeug („En garde! Nimm dies, du Monstermücke!“)), sondern ich zeichne mich auch durch besonderes Unvermögen beim Lesen von Wanderkarten aus... nun, es kam jedenfalls mehrmals die Frage auf, ob wir denn richtig seien (jetzt kann ich es ja zugeben: zum Schluß hab ich mich das auch gefragt), aber solange immer noch einer, der Ahnung oder Orientierung***** zu haben scheint, behauptet, der Weg sei natürlich der richtige (und sich insgeheim denkt, daß allenfalls die Landschaft die falsche sein könne...), kommt man auch an. :-)))
Zum Wandern fragen momentan vor allem mein Kreuz und meine Füße: warum macht man das freiwillig?? (Ja, zugegeben, ich hatte weder adäquates Wandergepäck noch angemessenes Schuhwerk, aber trotzdem...!)
Wie durch ein Wunder (...) kamen wir also tatsächlich an der Teufelshöhle an und konnten sie auch besichtigen. Sollte ich es eines Tages tatsächlich schaffen, meine Fotos online zu stellen, sollt ihr natürlich an diesem Erlebnis teilhaben dürfen! Die Höhle war nicht weiter überraschend (keine neuen (sichtbaren) Tropfsteine in den letzten 2 Jahren), aber zwei Dinge frage ich mich: warum laufen vor und hinter einem (natürlich unüberholbar) immer sächselnde Menschen und warum reden die nur so viel??? Da bluten einem echt die Ohren...
Jan auf die Frage, ob und wie ihm die fränkische Schweiz denn so gefiele: „He – hier kann man wandern, klettern und Motorradfahren. Warum wohnen wir nicht hier?“
Den Rückweg nach Bamberg haben wir dann – diesmal allerdings nicht zu Fuß – über Waischenfeld (Kinners, da können wir mal hinfahren, das sah ganz niedlich aus), einem Abstecher nach Burg Rabenstein, Plankenfels (gab/gibt’s da Piraten???) und Aufseß angetreten. Leider hatte der Hummel in Merkendorf genau an diesem Tage zu, dabei wollt ich mir doch da gepflegt den Wanst vollhauen. Hmpf. Die Alternativlösung war nicht unbedingt empfehlenswert (Pseudo-Reiche&Schöne und Amis vor’m „Green Goose“-Stadium...), aber satt wurde man auch dort.
Sonntag
Ich ziehe übrigens schon wieder um, das hier ist meine neue Behausung...
Nach einem verlängerten Frühstück haben wir Schloß Seehof besichtigt, das kannte ich auch noch nicht (zu nah). Sehr hübsch (habe auch wieder ein paar Fotos gemacht, zu dem Thema: s.o.) und sehr zu empfehlen, vor allem zum sommerlichen Lustwandeln im Park. Hübsch, hübsch...
Und: ja, Tina, wir können auch mal nach Pommersfelden fahren und uns das dortige Schlößchen ansehen...
Alles in allem also ein nettes Wochenende, und es kommen ja noch 3 mehr oder minder freie Tage =) jaja, Student müßte man sein...
Nachdem die drei Weisen dann das gastliche Frankenland wieder verlassen hatten, widmeten Tina und ich uns der Nahrungszubereitung und Vernichtung (Rhabarber-Nachtisch, Rezept auf Anfrage verfügbar) und haben dabei einen ollen James-Bond-Film geguckt (Octopussy, der übrigens auch kurz im Frankenland spielt (hier, und nur hier, wird die Welt vor der Atombombe gerettet)). Und wieder bestätigte sich eine alte James Bond-Weisheit: natürlich ist das Pferde (mit James Bond drauf) schneller als das startende Flugzeug (mit dem Schurken drin). Ist ja auch logisch, so ein Flugzeug ist ja auch viiiieeeel schwerer... Was lernen wir daraus? Trau keinem Physiklehrer, der Dir was anderes erzählen will!
* § 15 Abs. 1 Nr. 3 und Nr. 4 AO**
** wer jetzt der Meinung ist, ich sei wirr im Hirn, der irrt, hier in Bamberg gibt’s nämlich gar nicht so viel Wind, der einen wirr im Hirn werden läßt***
*** diese Fußnote ist mit rollendem „R“ laut vorzulesen****
**** an dieser Stelle paßt doch aus Ernst Jandls "Laut und Luise":
lichtung
manche meinen
lechts und rinks
könne man nicht
velwechsern.
werch ein illtum!
***** Meine Orientierung scheint – gerade, wenn ich zu Fuß unterwegs bin – windowsgesteuert zu sein: plötzliche unerklärliche Totalabstürze, kilometerlange andauernde Systemüberlastungen oder "error 404: file not found".
5 Comments:
Ach, auf einmal ist Pommersfelden wohl gut genug für die Dame oder wie? Na, ob ich mir das nicht nochmal überlege, mit dir da hinzufahren (wie tut man dess'n jetz' dudenserisch korrekt schreib'n tun? dahin zu fahren? da hin zu fahren? Fragen über Fragen!), nachdem lange, lange, viele, viele Male verächtlich die Nase gerümpft wurde und mit einem Unterton, der "ansteckende Krankheit" besagt, auf meinen Vorschlag, doch mal nach Pommersfelden zu fahren, gesagt wurde: POMMERSFELDEN!
Hmpf, da bin ich nachtragend.
T
By Anonym, at 16. Mai 2005 um 18:04
Denn halt nich', muß ja ooch nich. ;-)
By Sabine, at 16. Mai 2005 um 21:02
no zitieren wir doch ösi-literaten.*grins*
lg aus dem reizenden innsbruck, welches momentan dieselbe attraktivität aufweist wie brest bei regen
By Anonym, at 18. Mai 2005 um 13:57
Als Weiser, der ja direkt an dem Geschehen beteiligt war, kann ich nur sagen: " Schön war's. "
Hier muß man Sabine einmal ein dickes Lob aussprechen für ihr Organisationstalent und ihre Gastfreundschaft. Nach dem Motto:
" Kümmert euch um nix ", hat sie wieder einmal alles bestens im Griff gehabt. Bei Sabine Gast zu sein, ist einfach klasse.
Eine einzige Sache gibt mir allerdings etwas zu denken und zwar ist das Sabines ausgeprägte Vorliebe für harte Bestuhlung. Die Krönung war sicherlich in Lausanne die Bestückung des ausgesuchten Lokals mit Eisenstühlen.
Ob sich der Gast bei Sabine nun auch wieder nicht so wohl fühlen soll, dass er gar nie mehr weg möchte?
Aber als Weiser, weiß man ja, man soll gehen, wenn's am Schönsten ist.
l.t.
By Anonym, at 19. Mai 2005 um 13:07
Tja, für die Bestuhlung kann ich nu' wirklich nix. War ja schon schwierig genug, überhaupt eine Lokalität mit genügend Kapazitäten aufzutun...
Und wenn man geht, wenn es am schönsten ist (im Restaurant: nach dem Essen und vor der Rechnung), ist man beim nächsten Besuch auch wohlgelittener, als wenn man sich schon ein Weilchen auf den Keks *brösel* gegangen ist... ;-)
By Sabine, at 19. Mai 2005 um 20:24
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