Nix als Ärger - Wie es weiterging
Das Drama in 4 Akten:
Am Montag nach der Kündigung habe ich mal verschiedene Krippen abtelefoniert und nach einem Betreuungsplatz ab dem 01.10.2014 gefragt (inkl. Druck auf die Tränendrüse):
- Städtische Krippen: hysterisches Gelächter, das Betreuungsjahr habe schließlich gerade angefangen und die Eingewöhnungen der neuen Kinder liefen bis Ende Oktober, wie ich mir das denn vorgestellt hätte...? Ich könnte mich zwischen November 2014 und März 2015 aber gern für einen Krippenplatz ab 01.09.2015 vormerken lassen... Danke, dann brauche ich keinen mehr, dann ist Kindergarten angesagt. (Wie machen das eigentlich Leute mit Kindern, die nach München ziehen? Bleibt da immer einer zu Hause, bis das Kind in die Schule kommt?)
- Elterninitiativen: hysterisches Gelächter und Hinweis auf die kilometerlangen Wartelisten, außerdem hätte man sich ja im Februar wenigstens für die Warteliste anmelden können, aber man könne mich natürlich draufsetzen und vielleicht zum nächsten Herbst... (dann brauche ich keinen Krippenplatz für Minimeins, dann brauche ich einen Kindergartenplatz - siehe oben.)
- private Krippen: freundliche Antwort, in der nächstgelegenen Krippe sei leider momentan kein Platz frei, aber da und dort werde demnächst eine neue eröffnet, ob man mir einen Besichtigungstermin anbieten dürfe. Oder auch: ja, wir haben noch einzelne Plätze frei, die nächste Besichtigungsmöglichkeit sei dann und dann, ob ich kommen möchte. Ein Lichtblick :-) (Bislang scheute ich private Krippen aufgrund der Kosten und weil ich manches im sogenannten Pädagogik-Konzept für etwas überkandidelt halte, aber vielleicht sind sie ihr Geld ja wert?)
Im Laufe des Tages telefoniere ich auch noch mit der für uns zuständigen Dame vom Jugendamt, die die ganze Situation etwas bedauerte und mir immerhin einen freien Platz bei einer Tagesmutter in Fürstenried anbieten könnte. Diese passte von den Betreuungszeiten leider so gar nicht zu unserem Bedarf und wir hätten 45 Minuten Fahrtzeit (einfacher Weg) in Kauf nehmen müssen. Mehr hatte das Jugendamt leider nicht anzubieten.
Es gibt außerdem von der Stadt eine Elternberatung für Eltern in München, die keinen Betreuungsplatz gefunden haben. Ich habe natürlich sofort den Fragebogen ausgefüllt und hingeschickt. Und dann nie wieder was gehört.
Im Laufe des Tages telefoniere ich auch noch mit der für uns zuständigen Dame vom Jugendamt, die die ganze Situation etwas bedauerte und mir immerhin einen freien Platz bei einer Tagesmutter in Fürstenried anbieten könnte. Diese passte von den Betreuungszeiten leider so gar nicht zu unserem Bedarf und wir hätten 45 Minuten Fahrtzeit (einfacher Weg) in Kauf nehmen müssen. Mehr hatte das Jugendamt leider nicht anzubieten.
Es gibt außerdem von der Stadt eine Elternberatung für Eltern in München, die keinen Betreuungsplatz gefunden haben. Ich habe natürlich sofort den Fragebogen ausgefüllt und hingeschickt. Und dann nie wieder was gehört.
Vom Jugendamt gab es dann immerhin noch ein Gespächsangebot, das ich auch gern angenommen habe. M und ich saßen also (mit den Kindern natürlich) mit 2 Mitarbeiterinnen vom Jugendamt zusammen, eine war für die Tagesmütter zuständig, also auch für T, die andere für die Eltern, also für M und mich. Letztere hatte meines Erachtens aber entweder meine Mail nicht gelesen oder nicht zugehört, als wir die Situation noch mal erzählten. Jedenfalls stellte sie sehr seltsame Fragen.
Es stellte sich dabei dann (leider) heraus, daß das Jugendamt die Ersatzbetreuungsplätze angeblich gar nicht entziehen kann, wenn eine Tagesmutter erst mal in dem Programm aufgenommen ist (super, also keinerlei Sanktionsmöglichkeit). Außerdem sei es in der Vergangenheit schon öfter mal zu Problemen zwischen Eltern und der besagten Tagesmutter T gekommen (warum wird sowas nicht vorher mal besprochen? Außerdem waren wir ja laut T die ersten Eltern, die sich jemals beschwert haben - soviel zur Glaubwürdigkeit), es hätten auch schon Kinder aus der Gruppe herausgenommen werden müssen (ach? Und trotzdem vermittelt man immer wieder Kinder dorthin, ohne die Eltern wenigstens drauf hinzuweisen, daß sie explizit auf die Einhaltung des Vertrages achten müssen?). Das Problem mit den Fehlzeiten sei auch schon ab und an mal vorgekommen bei T, in letzter Zeit allerdings weniger.
Immerhin sollte ein Gespräch zwischen dem Jugendamt und T stattfinden, in dem die Problematik mit den Fehltagen und auch ihr Verhalten gegenüber den Eltern noch mal thematisiert werden sollte (und darüberhinaus noch einige andere Dinge, die nicht so in Ordnung waren, von denen ich aber eher nichts mitbekommen habe - leider!). Wir (also M und ich) haben dann noch darum gebeten, dieses Gespräch erst nach Ende der Betreuung von Minimeins und Ms Tochter anzusetzen, damit im Zweifel die Kinder nicht darunter leiden müssen. Ich glaube zwar nicht, daß das der Fall gewesen wäre, aber sicher sein kann man sich ja nicht. Und in dem Moment wußte ich auch nicht mehr so recht weiter.
Des Weiteren hat das Jugendamt versprochen, immerhin die Zahlungskürzung im Nachhinein zu veranlassen (obwohl das waaaaahnsinnig kompliziert sei, gerade weil es im Nachhinein sei und nicht im Voraus... häh?), da wir ja 20 Tage zu viel bezahlt haben und das Jugendamt ebenfalls für mind. 2 Kinder für jeweils 20 Tage zuviel an T überwiesen hat. Das könnte aber noch dauern.
Ich habe letzte Woche nochmal mit dem Jugendamt telefoniert (gute 2 Monate nach dem Termin dort), ob da nun schon was passiert sei (Veranlassung der Rückzahlung und Gespräch mit T). Nein, man sei so überarbeitet, es sei noch nichts geschehen, aber mir wurde versprochen, daß dies nunmehr in Kürze in Angriff genommen werde. Es werde dann aber zunächst ein Brief sowohl an uns als auch an T gehen und das besprochene Vorgehen (Zahlungskürzung, rückwirkend) angekündigt werden (vermutlich mit der Möglichkeit zu behaupten, daß alles ganz anders gewesen sei). Ich gehe davon aus, daß T alles abstreiten wird und behaupten wird, wir würden lügen und ihr weiterhin böses wollen. Der Punkt ist also leider noch nicht ausgestanden.
Im September mussten wir Minimeins weiterhin zu T bringen. T hat es nicht mal auf die Reihe bekommen, morgens einen guten Morgen oder mittags beim Abholen einen guten Tag zu wünschen oder wenigstens "hallo" und "tschüss" zu sagen. Super Vorbild. Ich wollte ja auch kein großes Gespräch anfangen (gute Güte, wahrlich nicht!), aber zu den Grundlagen der menschlichen Formen kann man sich denn doch noch zwingen, finde ich. Außerdem entglitten ihr auch stets die Gesichtszüge, wenn der Mann Minimeins morgens brachte oder ich den Kurzen mittags abholte. Am letzten Tag habe ich Minimeins abgeholt und wollte mich gerade verabschieden (also wenigstens tschüss sagen und eine Verabschiedung zwischen Minimeins und T ermöglichen), als bei T das Telefon klingelte. Statt es klingeln zu lassen und sich von uns zu verabschieden (wie es sich aus meiner Sicht in dieser letzten Situation gehört hätte), ließ sie uns stehen und ging ans Telefon. Dauerte auch länger (siehe nächster Absatz). Daraufhin bin ich dann einfach gegangen und habe versucht, Minimeins wenigstens zu erklären, was Sache war. Schwierig.
M erzählte später (sie war schon da, um ihre Tochter abzuholen, als ich ging), sie habe sich ebenfalls verabschieden wollen (bzw. ihre Tochter und T sich voneinander verabschieden lassen), aber T sei immer noch am Telefon gewesen. Sie habe tatsächlich abgewartet, bis das Gespräch beendet gewesen sei (in dem Gespräch ging es wohl mit einer neuen Mutter um die Betreuung ihres Kindes und daß gerade 2 Kinder gegangen seien, weil es mit den Eltern Ärger gegeben habe und sie, also T, schlecht behandelt worden wäre - muß das echt sein? Vor den Ohren der gekündigten Eltern und Kinder und aller anderen Kinder, die noch da sind?), um sich dann zu verabschieden. Statt einer Verabschiedung bekam M dann nur die Klage zu hören: "Was ihr mir angetan habt...!" Zum Glück (finde ich) hat sie sich nicht weiter darauf eingelassen, sondern ist dann auch gegangen. Schade, daß der T nicht mal eine ordentliche Verabschiedung von den Kindern noch möglich war.
Wir waren dann an dem Nachmittag noch zusammen auf dem Spielplatz bei Kaffee und Kuchen, damit die Kinder zum Abschied noch mal alle zusammen spielen können. Leider hat die Mutter, die ihr Kind erst kurz dort hatte, absagen müssen, weil ihr was dazwischen gekommen war (außerdem hatte sie selbst den Betreuungsvertrag mit T gekündigt, weil sie im Nachhinein doch noch einen Krippenplatz bekommen hat und ihr Kind dort ab Oktober hinbringen wollte) und Mutter B hatte ein krankes Kind zu Hause. Wir waren also leider nur zu dritt (M, A und ich). Und ich war auch sehr erleichtert, daß das Drama nun ein (vorläufiges) Ende hatte.
Dann sprach ich im Laufe des Oktobers beim Kinderturnen mit A (der Mutter, die nichts sagen wollte wegen der Fehltage und die bereits einen Tag vor uns von T informiert wurde, daß sie Minimeins und Ms Tochter kündigen werde). Sie erzählte zum einen, daß T ihr gegenüber bereits öfter sowohl über M als dann auch später über mich hätte lästern wollen. Sehr professionell, das hatten wir ja schon. Und daß die T nun Anfang Oktober (da wollte sie ja ursprünglich eine Woche Urlaub nehmen) für zwei Wochen krank sei (ein Schelm, wer böses dabei denkt). A erzählte weiterhin, daß sie aufgrund einer (vermutlich unbedachten) Äußerung des Mannes von T davon ausginge, daß es eine "geplante" Krankheit sei (d.h. wohl ein geplanter Eingriff oder so), d.h. es sei der T vermutlich vorher bekannt gewesen, daß sie krankheitsbedingt ausfallen würde, hat das aber nicht angekündigt. (Kann ich nicht einschätzen, nach der Vorgeschichte würde ich es ihr inzwischen zutrauen, lassen wir es dahingestellt, aber ein Gschmäckle hat es schon allein aufgrund der Tatsache, daß T zu diesem Zeitpunkt ursprünglich Urlaub nehmen wollte.) Immerhin konnte die Ersatzbetreuung teilweise einspringen.
Später hörte ich dann von A, daß T im Oktober nach 2 Wochen Krankheit kurzzeitig wieder da gewesen sei und auch die Kinder betreut habe, aber nunmehr (= Ende Oktober) bis Ende Dezember oder Anfang Januar ausfallen würde. Manmanman, bin ich froh, daß wir uns das Theater nicht mehr antun müssen. Woche für Woche in der Ersatzbetreuung betteln, ob man das Kind wohl bringen könne (freitags faktisch nicht möglich, da nur Betreuung von halb 9 bis 12 angeboten wird, folglich könnte ich von 9 bis halb 12 arbeiten = 2,5 Stunden).
Und was haben wir jetzt gemacht?
Bei städtischen Krippen und Elterninitiativen war ja so kurzfristig absolut gar nichts zu bekommen (wobei ich mir auch nicht sicher bin, ob ich der Typ für eine Elterninitiative wäre - Basisdemokratie, ausdiskutieren, Elternarbeit und so...). Die einzige Tagesmutter, die das Jugendamt hätte vermitteln können, hat von den Rahmenbedingungen her nicht zu unserem Bedarf gepasst. Von der Elternberatung der Stadt habe ich keine Rückmeldung erhalten (ja, ich hätte dort noch mal nachhaken können, aber das war dann glücklicherweise gar nicht mehr nötig). Aber die beiden privaten Krippen, die noch Plätze frei hatten, machten einen guten Eindruck und waren beide sehr nett. Wir haben uns dann für diejenige entschieden, die für uns besser zu erreichen ist und bei der Minimeins beim zweiten Besuch schon mit Namen begrüßt und so herzlich empfangen wurde, als habe man nur auf ihn gewartet und als sei er schon immer dorthin gegangen und somit fester Bestandteil der Gruppe.
Minimeins geht seit dem ersten Tag so gerne dahin, daß wir ihn anfangs am Wochenende immer enttäuschen mußten, daß er nicht in den Kindergarten kann (ich sage immer Kindergarten, werde aber von Minimeins gelegentlich belehrt, daß es eine Kinderkrippe ist, Kindergarten sei nur für die großen Kinder). Inzwischen hat er es wohl verstanden, freut sich aber trotzdem immer noch. Die Krippe hat Anfang Oktober komplett neu eröffnet und Minimeins war eines der ersten Kinder, die dort gestartet sind. Er war quasi von Anfang an dabei. Beim Tag der offenen Tür (an meinem Geburtstag übrigens, mir wurde auch sehr herzlich gratuliert von allen Mitarbeitern, das fand ich auch sehr aufmerksam) wollte das Kind lieber in der Krippe bleiben als wieder mit nach Hause zum Kuchen zu gehen (und ich glaube nicht, daß es bei uns zu Hause soooo schrecklich ist). Im Moment hat er gerade die Ernüchterungsphase ("das ist jeden Tag, aber ich könnte ja auch mal zu Hause bleiben"), aber die geht erfahrungsgemäß vorbei und hängt auch verstärkt damit zusammen, daß ich momentan von zu Hause aus arbeite und morgens eben nicht mit ihm das Haus verlasse, was ich vorher tat, obwohl der Mann ihn nach wie vor morgens hinbringt. Und wenn er in der Krippe erst mal angekommen ist, ist die Begeisterung eh gleich wieder da (eigentlich ist sie das schon, wenn der Bus in der ersten Baustelle am Bagger vorbeifährt).
Die Kinder werden in der Krippe tatsächlich sehr gut betreut, und erst jetzt im direkten Vergleich fällt mir auf, was alles vorher bei der Tagesmutter nicht so toll lief. Die Leitung kennt alle Kinder und Eltern mit Namen (von der Tagesmutter wurde ich auch schon mal mit Susanne angesprochen, auch wenn ich gar nicht so heiße), die Tür steht tatsächlich immer offen und es wird sich wirklich jedes Mal Zeit genommen für das noch so kleinste Anliegen. D.h. nicht nur die Kinder, auch die Eltern sind dort in guten Händen. Ich bin tatsächlich ein bißchen verliebt in die neue Krippe :-)
Ich habe eine Weile hin und her überlegt, ob ich Minimeins schon eher aus der Gruppe bei der Tagesmutter hätte herausnehmen müssen und in einer Krippe unterbringen sollen. Aber die tolle neue Krippe hat ja auch erst im Oktober eröffnet.
Eigentlich wollte ich ja auch keinen Wechsel vorm Kindergartenstart, aber so ist er jetzt ein Jahr bei der Tagesmutter gewesen und etwa ein Jahr in der Krippe. Am Anfang bei der Tagesmutter war er vom Typ her eher noch der Beobachter, der sich erst mal anguckt, was da so passiert, bevor er selber aktiv wird. Inzwischen kommt mehr die Rampensau in ihm zum Vorschein, er rennt gleich los und ist eher mittendrin statt nur dabei (deswegen hat die EIngewöhnung auch nur ca. 30 Minuten gedauert - wenn ich das vorher gewußt hätte, hätte ich mir um das Thema Ein-/Umgewöhnung nicht so einen Kopf machen müssen).
Anfangs war die kleine Gruppe bei der Tagesmutter (5 Kinder) daher wohl besser als die "große" in der Krippe (12 Kinder, aber dafür auch 3 Betreuer), inzwischen ist die Krippe aber doch geeigneter, da sie ihm mehr Möglichkeiten bietet (und die Kinder gehen dort auch regelmäßig nach draußen und machen auch jahreszeitenbezogene Dinge, z.B. kommt der Nikolaus und es gibt eine Weihnachtsfeier, solche Anlässe gabs bei der Tagesmutter gar nicht). Also war es gut, ihn das erste Jahr zur Tagesmutter zu bringen (und ich finde das Konzept Tagesmutter trotz allem immer noch gut, wir hatten halt einfach Pech) und ihm das zweite Jahr dann die Krippe anzubieten. Außerdem haben wir dann jetzt gerade nicht das Betreuungsproblem, weil die Tagesmutter für den Rest des Jahres ausfällt. (Die Krippe hat übrigens keine offiziellen Schließzeiten, sondern ist ganzjährig geöffnet. Ich darf also noch eine Weile selbst aussuchen, wann wir Urlaub machen wollen und bin erst mit Beginn der Schulzeit gebunden.)
So ist aus all dem Ärger dann doch noch was gutes geworden.
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