.comment-link {margin-left:.6em;}

bees Wohnzimmer

Freitag, November 21, 2014

Nix als Ärger 3

Fortsetzung des letzten Beitrags.

Mittlerweile ist Ostern vorbei, der Mai und damit der Jahresurlaub stehen vor der Tür und danach geht hoffentlich alles mal in geregelte Bahnen. In der Zeit von September bis April ging es ja betreuungstechnisch immer etwas auf und ab, wirkliche Routine ist in der ganzen Zeit nicht eingekehrt.

Nichtsdestoweniger ging Minimeins gern zur Tagesmutter (T) und freute sich auch immer sehr auf die anderen Kinder dort. Die Gruppe (insgesamt 5 Kinder) verstand sich auch sehr gut, sie war alterstechnisch einigermaßen homogen und es gab keinen Krawallmacher/Störenfried und auch kein Kind, das kratzt, beißt oder haut. Eine ziemlich gute Konstellation eigentlich.

Kaum war der 3-wöchige Urlaub rum (gut, wir waren nur 2 Wochen davon weg, in der dritten habe ich schon wieder 2 Tage gearbeitet, es gab noch einen Feier- und einen Brückentag, Minimeins' Geburtstag stand an und damit die Besuche der Omas und Opas), sind wir alle erholt in den Juni gestartet. 

Irgendwann im Juni gab es wieder einen Brückentag. Der Mann hatte bis dahin alle Brückentage mit eigenen Urlaubstagen belegt, um das Kind versorgt zu wissen. Glücklicherweise ging das, ohne daß sein Arbeitgeber meckerte, denn ich hatte seit März freitags einen speziellen Auftrag, den ich auch an keinem anderen Tag machen konnte, ohne meine eigenen Verträge zu verletzen (mal davon abgesehen, daß ich keinen Vertrag habe, in dem mir 6 Wochen Leistungsunterbrechung weitergezahlt werden, wenn ich meinen Teil des Vertrages nicht einhalte - aber das nur so am Rande).

Mitte/Ende Juni wurde uns dann angekündigt, daß T Anfang August für 6 Tage Urlaub nehmen würde, da ihr Mann eine neue Hüfte bekäme. So langsam war es mit meinem Verständnis da aber dann doch vorbei, 6 Wochen Betreuungsunterbrechung vereinbart hin oder her. Klar, wenn er eine neue Hüfte bekommt, dann muß das wohl so sein, aber er liegt dann doch eh im Krankenhaus bzw. ist auf Reha, folglich könnte sie dann doch weiterhin vormittags die Kinder betreuen und nachmittags den Mann im Krankenhaus besuchen. Die Betreuungszeit der Kinder ging nämlich nur bis 14 Uhr.

Ich grummelte ein wenig vor mich hin und habe T auch gesagt, daß es mittlerweile aber schon ganz schön viel Urlaub dieses Jahr gewesen sei. Jaja, aber es sei ja immer noch alles im Einklang mit dem Jugendamt und immerhin würde sie das schon seit 40 Jahren so machen. Aha.

Leicht genervt habe ich also im Büro angekündigt, Anfang August schon wieder für eine Woche nicht zu kommen, da die Tagesmutter schon wieder ausfiele. Es stieß nicht auf großes Amüsement, soviel sei dazu gesagt.

Anfang/Mitte Juli bekamen wir dann - per Zettel in den Taschen der Kinder, nicht mal mehr persönlich - mitgeteilt, daß T nicht nur Anfang August, sondern darüber hinaus auch noch Anfang Oktober noch eine Woche Urlaub machen würde und Anfang Dezember ebenfalls (und das nicht etwa direkt vor der Weihnachtspause, sondern es wäre eine Woche Urlaub, eine Woche Betreuung und dann zweieinhalb Wochen Weihnachtspause gewesen - finde mal einen Arbeitgeber, der das mitmacht! Für die Kinder ist dieses Hin und Her übrigens auch nix.). Leider war das an einem Donnerstag, donnerstags habe ich ganztags gearbeitet und Minimeins wurde von unserer Perle/Babysitterin abgeholt, so daß ich den Zettel auch erst abends vorfand.

Da ist mir allerdings die Hutschnur geplatzt. Alle 7 Wochen eine Woche Urlaub? Selbst bei überschlägiger Berechnung sind wir da jetzt schon bei mehr als 6 Wochen ohne Betreuung (3 Wochen im Mai, je eine im August, Oktober und Dezember macht schon 6 Wochen, dazu noch die Weihnachtspause, diverse Brückentage, die beiden Faschingstage, Krankheit und Urlaub im April...).

Ich habe dann mal mit der anderen Mutter (M), die schon etwas eher im Jahr gesagt hatte, daß es ja schon recht viele Unterbrechungen gegeben habe, telefoniert und sie war auch not amused. Außerdem habe ich mit einer weiteren Mutter (nennen wir sie A) gesprochen, die sagte, es sei ihr noch gar nicht so aufgefallen, aber bei diesem Zettel habe sie auch gedacht, daß es ja nun doch noch recht viel ausstehenden Urlaub für den Rest des Jahres gebe. Gut, dann bin ich immerhin nicht die einzige, die das so sieht. Bevor man meckert, kann man ja mal versuchen, den eigenen Standpunkt zu relativieren bzw. einzuordnen. Aber wenn die beiden anderen das auch so sehen, scheine ich wenigstens nicht ganz falsch zu liegen.

M sagte mir, sie hätte sich beim Auffinden des Zettels mit der Oktober-/Dezember-Urlaubsankündigung mal kurz hingesetzt und aus dem Gedächtnis die ausgefallenen Tage von T zzgl. der angekündigten Ausfallzeiten im August, Oktober, Dezember und an Weihnachten notiert, das seien allein in diesem Jahr (nb: im Kalenderjahr) schon mehr als 6 Wochen.

Bei nur 2-3 Tagen Überschreitung hätte ich es wahrscheinlich sogar hingenommen, aber irgendwo ist ja auch mal Schluß. Wozu trifft man denn eine Vereinbarung, wenn sich eh keiner dran hält?

Wir haben dann vereinbart, daß sie ihren Zettel ins Reine schreibt und wir beide T einfach mal drauf ansprechen, wie diese das sieht. Wir waren uns auch einig, daß die Aufstellung vermutlich nicht mal ganz vollständig sei, aber wir auch keinen riesigen Akt davon machen wollten. Immerhin hatte T sowohl ihr als auch mir vor Vertragsschluß im letzten Jahr versichert, daß man, wenn es Probleme gebe, diese sofort ansprechen solle, damit man gemeinsam eine Lösung finden könne. Ich war also zuversichtlich.

M hat T dann auch wirklich sehr ruhig und sachlich (ich wäre wahrscheinlich nicht ganz so ruhig geblieben) gesagt, sie fände die bisherigen und geplanten Ausfallzeiten in diesem Jahr schon sehr zahlreich und sie hätte die Zeiten mal aufgeschrieben. T solle sich die Aufstellung doch mal in Ruhe ansehen und mit ihrem eigenen Kalender abgleichen und dann sollten wir noch mal drüber sprechen. M hat mich dabei zunächst außen vor gelassen und das als ihre Sicht der Dinge dargestellt. Ich habe dann noch ergänzt, daß ich die ausfallende Woche im Oktober und erst recht die im Dezember nicht überbrücken könnte und ob es denn wirklich nötig sei, daß sie da noch mal Urlaub nehme, wenn doch so kurz drauf Weihnachten vor der Tür stände.

T reagierte, wie man es von Erwachsenen nicht unbedingt erwartet. Sie sah kurz auf den Zettel, knüllte ihn zusammen, warf ihn auf den Boden und motzte M an, was das denn solle und schließlich könne jeder mal krank werden und Urlaub stünde einem ja schließlich auch zu, M würde ihr das wohl nicht gönnen und überhaupt würde sie das seit 40 Jahren so machen und es hätte sich noch NIE jemand beschwert.

Äh, ja. Umgang mit bockigen zweijährigen färbt wohl ab. Fehlt nur noch, daß sie sich auf den Boden wirft, mit den Fäusten trommelt und rumbrüllt. Super auch für die Kinder, die natürlich dabei waren. Es war schließlich Abholzeit.

M hat dann noch mal sehr ruhig und diplomatisch versucht, T zu erklären, daß sie doch erst mal selbst in ihren Kalender schauen sollte und man dann doch mal drüber sprechen könnte. Die hat wirklich eine Engelsgeduld, ich finde das beeindruckend (mir mangelt es ja an sowas). Es hatte leider den gleichen Effekt wie bei zweijährigen, nämlich gar keinen.

Ich habe mir dann mein Kind geschnappt und bin gegangen. In dem Moment sicher die beste Idee. Antwort habe ich eh keine bekommen.

Als ich Minimeins das nächste Mal abgeholt habe, habe ich noch mal angebracht, daß ich die ausfallende Woche im Oktober und im Dezember nicht stemmen könnte, ob das denn sein müßte. (Ein einzelner Tag wäre sicher machbar gewesen, aber jeweils eine ganze Woche? No way! Jahresendwahnsinn, wir erinnern uns.)* Mir wurde dann langwierig auseinandergesetzt, daß die entfernt wohnende Tochter einen runden Geburtstag feiere (es ist in etwa die gleiche Entfernung wie von hier zu meiner Mutter) und man dorthin fahren wolle und schließlich müsse man ja auch mal Urlaub nehmen, sonst könnte man sich ja gar nicht erholen und überhaupt, blablabla. Ob wir nicht Großeltern etc. bitten könnten, auf Minimeins aufzupassen. (Nee, sorry, die arbeiten zum einen auch noch und wohnen zum weiten auch sehr weit weg... außerdem bezahle ich keine Betreuung, wenn ich dann letztlich keine bekomme.)

M kam dann kurz drauf zum Abholen und hat noch mal ihren Zettel mit den aufgelisteten Ausfallzeiten angesprochen. Daraufhin wurde T wieder unfreundlich und was das mit den Brückentage denn sollte, die würden ja nicht zählen und Krankheit auch nicht. Ich habe mich dann eingeschaltet und gesagt, daß ich das auch so sehen würde wie M und daß Brückentage selbstverständlich zählten. Als Arbeitnehmer muß man dann Urlaub nehmen, wenn man frei haben will und als Selbstständiger sind Tage ohne Arbeit eben auch unbezahlt, das wäre schon sehr nett vom Jugendamt, wenn die das für 6 Wochen pro Jahr trotzdem weiterzahlen. (Mir ging es übrigens gar nicht ums Geld, sondern darum, für Minimeins eine kontinuierliche und vor allem zuverlässige Betreuung zu haben, d.h. keine ständigen Unterbrechungen und nicht das ständige Hin und Her zwischen Tagesmutter und Ersatzbetreuung.)

Spätestens zu diesem Zeitpunkt war klar, daß T nicht so richtig kooperationsbereit war und das ganze wohl komplizierter als gedacht werden würde. Von wegen Probleme sofort ansprechen und dann gemeinsam eine Lösung finden...


____________________________

* ja, zu dem Zeitpunkt wußte ich natürlich schon, daß ich schwanger bin, aber erstens wußte das sonst fast keiner (der Mann natürlich) und zweitens wollte ich das der Tagesmutter auch nicht als erstes auf die Nase binden. Außerdem stand zu dem Zeitpunkt noch gar nicht fest, wie lange ich arbeiten würde oder wollte. Der Mutterschutz fängt rein rechnerisch um Weihnachten an, aber da ich kein Arbeitnehmer bin, bin ich auch nicht an Mutterschutzfristen gebunden und könnte theoretisch bis zur Geburt arbeiten.

2 Comments:

  • Puh. Hört sich nicht gut an. Für Euch nicht und für Minimeins auch nicht. Gibts nicht doch noch irgendwo eine Chance auf einen Kindergartenplatz? Bald ist er ja 3. Was passiert dann?

    Ich ahne schon das dicke Ende, das in Teil 4 kommt...

    Wir sind mit Baby As Betreuung mehr als zufrieden. 3 Erzieherinnen und eine oder zwei Aushilfen (entweder Praktikanten oder Teilzeitkräfte, die auch in anderen Gruppen arbeitet) auf 12 bis 14 Kinder unter 3 (von denen meist sowieso 2 bis 7 krank sind). Verlässliche Absprachen und am Anfang des Kindergartenjahres die Übersicht über die Schließungstage und die Notgruppenbetreuung (d.h. die Kinder, die trotz Schließungstag eine Betreuung brauchen, kommen in eine gemischte Gruppe). Jeden Tag die gleichen Abläufe und dieselben Gesichter, klare Regeln und Konsequenz. Das tut Baby A sichtlich gut. Es fühlt sich sehr wohl dort, auch wenn es inzwischen häufiger erzählt, dass es 'mit Anja* streitet'. (Dickkopf deluxe...)

    Es gab bisher nicht einen Tag, an dem die Betreuung unvorhergesehen ausgefallen wäre.

    *Anja ist die Lieblingserzieherin von Baby A

    By Anonymous ichbindiegute, at 21. November 2014 um 21:50  

  • Das klingt nach einem schönennKindergarten. Wir haben inzwischen auch eine tolle Lösung gefunden, aber das kommt noch in einem der nächsten Beiträge... :-)

    By Blogger Sabine, at 23. November 2014 um 04:49  

Kommentar veröffentlichen

<< Home