Prioritäten
Wenn das Kind mal schläft, könnte man Dinge erledigen, die sich nicht so einfach erledigen lassen, wenn man das nicht schlafende Kind durch die Gegend trägt, weil so ein nicht schlafendes Kind nicht einfach nur irgendwo auf einer Decke liegen und in die Gegend gucken oder anderweitig bespaßt werden will, nein, es will durch die Gegend getragen werden (irgendwo sitzen und das Kind so schaukeln, gilt übrigens nicht. Ich mache die Spielregeln nicht!). Sonst schreit es. Laut. LAUT! Ungeachtet des kaum vorhandenen Resonanzkörpers kann dieses Kind wirklich laut brüllen. Und das will ja auch keiner...
Jedenfalls: wenn dann irgendwann doch mal der Moment eingetreten ist, daß das Kind erstens schläft uns zweitens sich auch noch ablegen lässt und drittens nicht mal wach wird dabei oder kurz drauf, dann könnte man auf die (aus Kindessicht völlig abwegige) Idee kommen, mal Dinge zu erledigen.
Gestern kam ich von einem Termin zurück und das Kind war im Kinderwagen eingeschlafen. Vom Einschlafenszeitpunkt bis nach Hause (also zur Wohnungstür) habe ich ca. 20 Minuten gebraucht, eigentlich eine optimale Zeit, in der das Kind in den Tiefschlaf fallen sollte. Ich habe überlegt, was ich mit der Zeit, in der das Kind nun schlafen würde, anfangen sollte, sobald ich zu Hause angekommen sei. Vor lauter Optionen konnte ich mich kaum entscheiden:
- ebenfalls schlafen (sinnvoll, da die Nacht verdammt kurz war)
- was essen
- was trinken
- duschen etc.
- Essen kochen
- ein Buch lesen
- das Internet leer lesen
- twittern
- bloggen
- Emails beantworten (bzw. angefangene Email zu Ende schreiben)
- Haushalt (sehr unwahrscheinlich)
- tbc...
Offenbar war dem Kinde aber nicht bekannt, daß bei ihm nach 20 Minuten die Tiefschlafphase einsetzt, und es wurde prompt wieder wach, sobald ich die Wohnungstür aufgeschlossen hatte... *seufz* Also habe ich das Kind durch die Gegend getragen. Ist doch nett, daß es mir bei der Entscheidungsfindung so aufopfernd hilft, oder?
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