Im Westen nichts neues oder: Pension Bienenstock
So siehts aus. Jedenfalls im Westen Münchens. Ich gehe morgens zur Arbeit und komme abends wieder. Dazwischen passiert nicht allzuviel. Wir neuen hier (also alle, die 2006 angefangen haben) „dürfen“ die Weihnachtsfeier organisieren (macht einerseits Spaß, andererseits bin ich froh, wenn’s vorbei ist...), die Kantine ist auch fein. Mit dem Koch kann ich auch mal ne Runde französisch schnacken, allerdings nuschelt er und nach ca. 2-3 Sätzen gehen mir a) Vokabeln und b) Themen aus. Macht aber auch nichts. Derzeit ist nicht soooo besonders viel zu tun, so daß ich mich an der wenigen Arbeit, die ich habe, ziemlich festhalten kann bzw. muß. Einerseits blöd, andererseits auch in Ordnung, weil ich nämlich keine Ahnung habe. Davon aber jede Menge. Gerade habe ich eine kleine Stiftung zum Prüfen auf dem Tisch (ich glaube, diese Aussage widerspricht noch nicht meiner Verschwiegenheitsverpflichtung), damit halte ich mich schon eine ganze Woche auf. Problem 1: Wirtschaftsprüfung hat mich in der Theorie (sprich: Uni) nicht sonderlich interessiert. Nun sitze ich aber hier und muß das machen (so is das im Leben: man kann net alles haben). Hoch lebe das Vorjahr! Nun haben Dinge die Eigenschaft, sich zu ändern. Wie heißt es so schön? Nichts ist so beständig wie Veränderung. Und da der Gesetzgeber in den letzten Jahren extrem fleißig war (v.a. was Gesetze angeht, die alles andere als ausgegoren sind)... ach ja. Also wurschtele ich mich so durch. Und halte die lieben Kollegen von der Arbeit ab. Zudem hat das Programm, mit dem wir hier arbeiten, so seine Tücken (Problem 2).
Na, hurra. Aber sie hatte Recht. Irgendwas stimmte tatsächlich nicht, und so wartet man dann halt auf den Experten, der Abhilfe schaffen soll. Der ist aber unterwegs... *dumdidumdideldei* Leider hatte ich sonst auch nix anderes zu tun. (Der besagter Kollege meinte dann freudig grinsend: "Oh, Du bist die erste, die die neue Version kaputtgespielt hat!" Na toll, krieg ich dafür ne Gehaltserhöhung?)
Neulich mußte ich erstmalig einen Brief diktieren. Argh. Argh! Doppel-argh! Fand ich nicht nur ungewohnt, sondern auch extrem schwierig. So ein geschriebenes Wort ist viel einfacher zu bearbeiten als ein gesprochenes. Finde ich. Ändert sich hoffentlich mal. Sollte es.
Derzeit herrscht also zum einen Flaute, zum anderen habe ich noch Welpenschutz. Ehrlich, das ist schon komisch. Da wird man jahrelang in der Uni darauf getrimmt, daß man auch integer arbeitet und bereit ist, Jobverantwortung zu übernehmen, aber vom Arbeitgeber wird das erst mal gar nicht erwartet. Nun, auch gut. Dafür bin ich irgendwie Anfang des nächsten Jahres 3 Monate lang ständig unterwegs. Mal sehen, wie das wird. So recht motiviert bin ich da noch nicht, aber ich hab schon mal einen Blumensitter organisiert.
So weit zur Arbeit. Ach ja, die Kollegen sind übrigens sehr nett, das kann man nicht anders sagen. Hab ich jetzt über alles berichtet? Hm, der Kaffee ist noch eine Erwähnung wert: es ist vorteilhaft, erst um neun ins Büro zu kommen, dann ist nämlich der Kaffee schon fertig. Es hat allerdings auch Nachteile, erst um neun ins Büro zu kommen, der Kaffee ist dann nämlich schon fertig. Gelegentlich kann man ihn auch in Scheiben schneiden und ein bißchen dran rumknabbern.
Genug davon. Leider habe ich München noch nicht besonders intensiv erkundet. Ich bin froh, wenn ich zur Arbeit und zurück finde, zur Post, zum Edeka und zum Baumarkt (jaaa, die mit den netten Mitarbeitern vom Holzzuschnitt, die immer noch freundlich grüßen). Außerdem: warum sind in der U-Bahnstation des Marienplatzes eigentlich die Ausgänge zu spärlich beschildert? Ich verlaufe mich da jedes Mal. Jedes Mal. J e d e s [censored] M a l. Oder bin ich zu doof? (keine Antwort ist hier wohl auch eine Antwort) Letztlich komme ich nämlich irgendwann um sechs rum aus dem Büro, schleppe mich nach Hause und liege dann wie ein gestrandeter Wal aufm Sofa. Dabei hab ich doch eigentlich noch gar nicht so viel zu tun... schon doof. Nachm Studium muß man sich doch wieder extrem ans Arbeiten gewöhnen, gar nicht so einfach. Umso kostbarer sind die Wochenenden. Mein Wochenendsport: rauf aufs Sofa und abends wieder runter. ;-) Und hier kommt die Pension ins Spiel...
Die letzten Wochenenden war ich immer gut beschäftigt: Einweihungsparty war (lustig wars), eine bürointerne Schulung am Chiemsee fand statt und letztes Wochenende war ich in Bamberg (das war übrigens sehr fein – nicht nur des Glühweins wegen... :-) ). Kommendes Wochenende kommt wieder ein Einquartierungsgast, auch wenn ich des Sonntags keine Zeit habe, sondern mich wieder mal fortbilde (oder besser: erloschenes Wissen wiederzubeleben suche). Ich glaube, da halte ich es wie der Herr Fux: fühlt Euch wie zu Hause und macht Euer Ding, aber erwartet nicht, dass ich die perfekte Touristenführerin spiele oder über Dinge, die man sich ansehen könnte, Bescheid weiß. Dazu kenne ich mich selbst noch viel zu wenig aus. Nichtsdestotrotz freue ich mich über Besuch, wenn ich Zeit habe... (das klingt grad alles wenig negativ, was es eigentlich nicht sein soll.) Bis Weihnachten ist die Pension Bienenstock allerdings jetzt ganz gut ausgebucht. Und an Silvester wird’s eng. Also übernachtungstechnisch.
So, und eigentlich sollte ich jetzt den Anfang einer Diplomarbeit weiterlesen zwecks Korrektur. Ich weiß aber nicht, ob ich mich darauf noch so recht konzentrieren kann... (jaaaa, wird schon gehen, keine Panik!). Mit Diplomarbeiten ist das ja immer so eine Sache: da arbeitet man Jahr um Jahr darauf hin (auch, wenn einem das vielleicht nicht bewußt ist) und plötzlich liegt sie vor einem. Natürlich soll sie perfekt werden, nicht mehr und nicht weniger. Und dann passieren all diese kleinen ungeplanten Dinge: Partys, Weihnachten, Menschen, die die kostbare Zeit beanspruchen, der fiese fette innere Schweinehund, die eigenen Ablenkungsaktionen (zum Schluß extrem ausgefeilt!) und so weiter. Kennen wir alle. Das mit der Selbstmotivation klappt auch net immer so subber (um nicht zu sagen: gar nicht) und der intelligente Mensch denkt sich: ja, ist denn das so schwierig? Nein, eigentlich nicht, und es haben schon ganz andere geschafft, aber das Leiden ist immer wieder groß. (Auch für die Lesenden... ;-) ) Übrigens wollte ich nach Vollendung meiner DA was drüber bloggen (der Entwurfstitel lautete wohlklingend: Drama in 3 Akten), habs dann aber doch nicht mehr gemacht, weil ich einfach sooooo unglaublich froh war, daß ich das Ding abgegeben hatte. Der Anspruch war dann zum Schluß auch nur noch, halbwegs ordentlich fertig zu werden, von Perfektionismus kaa Spur. Und gelangt hats trotzdem locker. Wie ich drauf komme? Ach ja, ich wollte was lesen.
Btw: Tina hat ein Problem mit ihrer Rigipswand und den Nachbarn: weiß jemand Abhilfe?
Kollegin heute morgen: Und? Hast Du noch was zu tun?
Ich: ja, ich muß noch den Bericht fertig machen (und frage mich in Gedanken, wie das geht) und vor allem ändern.
Sie: Ah, Ärger mit Audicon.
Na, hurra. Aber sie hatte Recht. Irgendwas stimmte tatsächlich nicht, und so wartet man dann halt auf den Experten, der Abhilfe schaffen soll. Der ist aber unterwegs... *dumdidumdideldei* Leider hatte ich sonst auch nix anderes zu tun. (Der besagter Kollege meinte dann freudig grinsend: "Oh, Du bist die erste, die die neue Version kaputtgespielt hat!" Na toll, krieg ich dafür ne Gehaltserhöhung?)
Neulich mußte ich erstmalig einen Brief diktieren. Argh. Argh! Doppel-argh! Fand ich nicht nur ungewohnt, sondern auch extrem schwierig. So ein geschriebenes Wort ist viel einfacher zu bearbeiten als ein gesprochenes. Finde ich. Ändert sich hoffentlich mal. Sollte es.
Derzeit herrscht also zum einen Flaute, zum anderen habe ich noch Welpenschutz. Ehrlich, das ist schon komisch. Da wird man jahrelang in der Uni darauf getrimmt, daß man auch integer arbeitet und bereit ist, Jobverantwortung zu übernehmen, aber vom Arbeitgeber wird das erst mal gar nicht erwartet. Nun, auch gut. Dafür bin ich irgendwie Anfang des nächsten Jahres 3 Monate lang ständig unterwegs. Mal sehen, wie das wird. So recht motiviert bin ich da noch nicht, aber ich hab schon mal einen Blumensitter organisiert.
So weit zur Arbeit. Ach ja, die Kollegen sind übrigens sehr nett, das kann man nicht anders sagen. Hab ich jetzt über alles berichtet? Hm, der Kaffee ist noch eine Erwähnung wert: es ist vorteilhaft, erst um neun ins Büro zu kommen, dann ist nämlich der Kaffee schon fertig. Es hat allerdings auch Nachteile, erst um neun ins Büro zu kommen, der Kaffee ist dann nämlich schon fertig. Gelegentlich kann man ihn auch in Scheiben schneiden und ein bißchen dran rumknabbern.
Genug davon. Leider habe ich München noch nicht besonders intensiv erkundet. Ich bin froh, wenn ich zur Arbeit und zurück finde, zur Post, zum Edeka und zum Baumarkt (jaaa, die mit den netten Mitarbeitern vom Holzzuschnitt, die immer noch freundlich grüßen). Außerdem: warum sind in der U-Bahnstation des Marienplatzes eigentlich die Ausgänge zu spärlich beschildert? Ich verlaufe mich da jedes Mal. Jedes Mal. J e d e s [censored] M a l. Oder bin ich zu doof? (keine Antwort ist hier wohl auch eine Antwort) Letztlich komme ich nämlich irgendwann um sechs rum aus dem Büro, schleppe mich nach Hause und liege dann wie ein gestrandeter Wal aufm Sofa. Dabei hab ich doch eigentlich noch gar nicht so viel zu tun... schon doof. Nachm Studium muß man sich doch wieder extrem ans Arbeiten gewöhnen, gar nicht so einfach. Umso kostbarer sind die Wochenenden. Mein Wochenendsport: rauf aufs Sofa und abends wieder runter. ;-) Und hier kommt die Pension ins Spiel...
Die letzten Wochenenden war ich immer gut beschäftigt: Einweihungsparty war (lustig wars), eine bürointerne Schulung am Chiemsee fand statt und letztes Wochenende war ich in Bamberg (das war übrigens sehr fein – nicht nur des Glühweins wegen... :-) ). Kommendes Wochenende kommt wieder ein Einquartierungsgast, auch wenn ich des Sonntags keine Zeit habe, sondern mich wieder mal fortbilde (oder besser: erloschenes Wissen wiederzubeleben suche). Ich glaube, da halte ich es wie der Herr Fux: fühlt Euch wie zu Hause und macht Euer Ding, aber erwartet nicht, dass ich die perfekte Touristenführerin spiele oder über Dinge, die man sich ansehen könnte, Bescheid weiß. Dazu kenne ich mich selbst noch viel zu wenig aus. Nichtsdestotrotz freue ich mich über Besuch, wenn ich Zeit habe... (das klingt grad alles wenig negativ, was es eigentlich nicht sein soll.) Bis Weihnachten ist die Pension Bienenstock allerdings jetzt ganz gut ausgebucht. Und an Silvester wird’s eng. Also übernachtungstechnisch.
So, und eigentlich sollte ich jetzt den Anfang einer Diplomarbeit weiterlesen zwecks Korrektur. Ich weiß aber nicht, ob ich mich darauf noch so recht konzentrieren kann... (jaaaa, wird schon gehen, keine Panik!). Mit Diplomarbeiten ist das ja immer so eine Sache: da arbeitet man Jahr um Jahr darauf hin (auch, wenn einem das vielleicht nicht bewußt ist) und plötzlich liegt sie vor einem. Natürlich soll sie perfekt werden, nicht mehr und nicht weniger. Und dann passieren all diese kleinen ungeplanten Dinge: Partys, Weihnachten, Menschen, die die kostbare Zeit beanspruchen, der fiese fette innere Schweinehund, die eigenen Ablenkungsaktionen (zum Schluß extrem ausgefeilt!) und so weiter. Kennen wir alle. Das mit der Selbstmotivation klappt auch net immer so subber (um nicht zu sagen: gar nicht) und der intelligente Mensch denkt sich: ja, ist denn das so schwierig? Nein, eigentlich nicht, und es haben schon ganz andere geschafft, aber das Leiden ist immer wieder groß. (Auch für die Lesenden... ;-) ) Übrigens wollte ich nach Vollendung meiner DA was drüber bloggen (der Entwurfstitel lautete wohlklingend: Drama in 3 Akten), habs dann aber doch nicht mehr gemacht, weil ich einfach sooooo unglaublich froh war, daß ich das Ding abgegeben hatte. Der Anspruch war dann zum Schluß auch nur noch, halbwegs ordentlich fertig zu werden, von Perfektionismus kaa Spur. Und gelangt hats trotzdem locker. Wie ich drauf komme? Ach ja, ich wollte was lesen.
Btw: Tina hat ein Problem mit ihrer Rigipswand und den Nachbarn: weiß jemand Abhilfe?
6 Comments:
ich wollt nur sagen, dass ichs GANZ gelesen und für lesenswert befunden hab :)
jo. das wars auch scho ;) liebe grüße in die große stadt! und ich freu mich auf ne glitzerglamourtorte!!!
By paule, at 28. November 2006 um 19:45
Dir hats in Bamberg gefallen? Freut mich.
Ein Bewohner Bambergs (Der hier irgendwie total häufig genannt wird.)
By Anonym, at 28. November 2006 um 22:52
Hochinteressant deine Ausführungen. Wenn und soweit heuer noch Schnee fällt (und das hoffe ich inständig) wird sich deine Wochenendgestaltung hoffentlich deutlich ändern! Tip: Mit der bayerischen Oberlandbahn ab M Hbf. nach Bayerischzell (dauert ca. a Stündla und a Viertel). Vom dortigen Bahnhof mit dem Skibus zur Bergbahn Wendelstein oder nochbesser zum Skigebiet Sudelfeld (BOB Kombikarte hat Skibus inklusive) und hinein ins Skivergnügen!
By Anonym, at 29. November 2006 um 22:16
Au ja! Etz mussi nur noch jemanden überzeugen, das mit dem Skifahren wenigstens mal auszuprobieren...
:-D
By Sabine, at 29. November 2006 um 22:23
Man, Sabine, das klingt aber gar nicht gut... Du bist doch gerade mal nen Monat dabei und kannst dich nicht mehr motivieren? Schlääääächt. Ich versuche auch jeden Morgen Motivationsspiele vor dem Spiegel: Du bist schön, du bist toll, du wolltest dieses Job, also bemüh' dich! Na und dann beschlägt der Spiegel immer...
Apropos nächstes Wochenende: Habe noch eine Dauerfahrkarte für Nämberg, Lust auf 'nen Ausflug zum Schuhkauf? ;-)
By Anonym, at 29. November 2006 um 22:28
Hm, Schuhkauf, das ist natürlich verloggend... Konto sagt nein, Gefühl sagt ja, ich sag: ma sehn. Was mach mer denn am Samstag? Ein Teefaugerät für Dich erwerben?
By Sabine, at 29. November 2006 um 23:33
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