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bees Wohnzimmer

Donnerstag, Juni 15, 2006

Das Wandern ist des Julis Lust

Grad habbi an Déjà vu: etz spuin do im Fernsehn scho wieder 11 Männla im weißen Leibla und 11 Männla im roten Laibla... so wie gestern, nur daß die im weißen Leibla heut net die Deutschen, sondern die Engländer und die roten Männla net die Polen, sondern Trinidad & Tobago (die früher auch mal England waren, wieder verwirrend, nicht wahr?) sind. Mal sehen, ob das erste Tor hier auch erst in der 91. Minute fällt. Und grad setzt der Trainer die Wunderwaffe ein: Wayne Rooney. Jedenfalls macht der sich schon mal warm.

Eigentlich wollte ich ja was annersch schreiben: heute haben die Julis Bamberg ihren Wandertag abgehalten. Oder vielmehr: Ralf und ich hams organisiert, daß mer von Vierzehnheiligen (eine Wallfahrtskirche, sehr hübsch übrigens) auf den Staffelberg gelaufen gelatscht gewandert sind. Wir waren zwar nur eine kleine Truppe (es hätt mal grad für ne halbe Fußballmännladrubbe gereicht), aber nett war es auf alle Fälle.

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Vierzehnheiligen

Übrigens eine Wallfahrtskirche, die - der Name läßt es vermuten - 14 Heiligen gewidmet ist, und zwar den 14 Nothelfern. Gegen Kopfweh und Halsschmerzen ist zum Beispiel einer dabei und auch der Heilige Christophorus. Hier in Vierzehnheiligen isser der Schutzheilige gegen den unvorbereiteten Tod (ups, binni etz hinüber?), gilt aber auch als der Schutzheilige der Reisenden. Darüber waren wir uns heute net ganz einig. Interessanterweise kam die Frage schon auf, als wir nach Vierzehnheiligen hinfuhren, weil ich im Auto am Rückspiegel (wieder sowas, der heißt Rückspiegel, ist aber doch vorne) ein kleines häßliches Alien hängen habe, einfach so, aber auf Nachfrage behaupte, das sei mein persönlicher St. Christophorus (weil ich das Alien einst von einem Christoph überreicht bekam, aber das ist eine andere Geschichte). Alex war der Meinung, dafür sei nämlich eher der Apostel Jakob zuständig (der mit dem Jakobsweg), was auch fast stimmt, der ist nämlich u.a. für die Pilger zuständig. Aber auch ansonsten ein vielbeschäftigter Mann.


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Mohnblumen so weit das Auge reicht. Da war es noch leicht diesig, aber schon ziemlich heiß.


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Die Wanderdrubbe und aufklarender Himmel. Isses nicht idyllisch?


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Blick zurück auf Vierzehnheiligen - wer findet die Kirche? Und: jaaaa, den gaaaanzen Weg sind wir zu Fuß gegangen!


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Maddin und ich auf der Klippe.

Maddin hat mindestens zweimal den Versuch gestartet, das Frankenlied zu singen, scheiterte aber beide Male daran, daß außer ihm niemand den Text parat hatte. Wie auch, bei lauter Neigschleifden [1]? Nun, um das Lied Viktor von Scheffels aber dennoch wenigstens ansatzweise zu würdigen, hier ein paar Zeilen:

Wohlauf, die Luft geht frisch und rein
Wer lange sitzt muss rosten
Den allerschönsten Sonnenschein
Lässt uns der Himmel kosten
Jetzt reicht mir Stab und Ordenskleid
Der fahrenden Scholaren
Ich will zur schönen Sommerzeit
Ins Land der Franken fahren
Valeri, valera, valeri, valera,
Ins Land der Franken fahren!

(...)

Zum heil'gen Veit von Staffelstein [2]
Komm' ich empor gestiegen
Und seh' die Lande um den Main
Zu meinen Füßen liegen
Von Bamberg bis zum Grabfeldgau
Umrahmen Berg und Hügel
Die breite stromdurchglänzte Au
Ich wollt', mir wüchsen Flügel
Valeri, valera, valeri, valera,
Ich wollt', mir wüchsen Flügel.

Bloß die Melodie ist mir nicht geläufig.


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Adelgundiskapelle

Die steht oben auf dem Staffelberg und ist a) wunderbar kühl innen und b) von Biergartengarnituren umsäumt und zu einem Keller gehörig.


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Wenn man vom Staffelberg runterguckt, kann man diese Aussicht genießen. Und da das menschliche Auge nicht wo anfällig ist wie meine Kameralinse, was das diesige Wetter angeht, hab ich auch was gesehen... Da rechts ums Eck rum liegt dann Bad Staffelstein.


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Unter diesem sympathischen Baum haben wir schließlich unsere Picknickdecke aufgeschlagen.


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Und so war die Aussicht. Alles äußerst idyllisch und das ganze liegt auch noch quasi vor der Haustür (so von Bamberg aus gesehen). Sehr fein, das alles, aber man ist es ja nicht mehr so gewohnt, sich seiner Füße zu bedienen, um von einem Ort zum anderen zu gelangen. Was ich sagen will: ich bin ein bißchen reif für die Insel grad, zum einen vom Wandern, aber vor allem von der Hitze. Außerdem hab ich heute morgen beim Eincremen (LSF 20!) nicht alles getroffen, so daß ich mir trotzdem den Nacken verbrannt habe. Aber nun, man kann net alles haben.

Übrigens ist beim Fußball nix passiert in der Zwischenzeit. Es steht immer noch 0:0 bei England gegen Trinidad & Tobago, aber jetzt (!) betritt Wayne Rooney das Geschehen. Na, ich bin ja mal gespannt, ob der echt so toll ist, wie alle behaupten. Aber nun.

Gestern nach dem Spiel Deutschland - Polen, das übrigens dank Odonkor (wo kommt der wech?) und Neuville (eigentlich ein Schweizer aus Locarano, also quasi ein Italiener!) zugunsten Deutschlands ausging, sind sogar die Franken völlig aus dem Häuschen gewesen und haben gefeiert, was das Zeuch hielt (erschütternd). Naja, man muß die Feste feiern, wie sie fallen, und vielleicht gibts in Sachen Fußball so schnell nix mehr zu feiern... Man weiß es nicht...

Im Feki.de-Tippspiel habe ich mich heute bereits auf den 86. Platz (von 355) vorgearbeitet und momentan (und vermutlich nur kurzfristig) sogar bonscott und Paule abgehängt. Mal sehen, was das noch so gibt...

Also, erfreut Euch ein wenig an dem Idyll auf den obigen Bildern und könnte mir vielleicht jemand ein kühles Bier bringen? Danke.

__________________________
[1] Neigschleifde = Zugezogene (= nicht in 5. Generation ansässige...)
[2] den genannten Veit gabs zwar gar net, jedenfalls net in Staffelstein, aber ein paar Berge weiter...

7 Comments:

  • Ist es nicht irgendwie ironisch, als Mitglied einer liberalen Gruppierung (die ja bekanntermaßen keine allzu großen FreundInnen religiöser Traditionen sind) ein paar Kirchen abzuwandern?

    By Blogger Wuschel´s Welt, at 15. Juni 2006 um 22:17  

  • Nach Kloster Banz sind sie andererseits wohl aus politischen Gründen nicht gezogen ;-)

    Das Lied musste ich in der Grundschule lernen.

    Und im Chorgestühl von Vierzehnheiligen war ich auch schon mit dem Latein-LK, um die Inschriften über den Hl. Benedikt zu entziffern.

    By Blogger coyote, at 15. Juni 2006 um 23:15  

  • @ Wuschel: das ist nicht ironisch, das ist liberal - mit der Religion solls jeder halten, wie er will. Und zum zweiten: Muß man gläubig oder ein Freund religiöser Tradition sein, um in eine Kirche hineinzugehen? Ich denke nicht. Sehenswert ist Vierzehnheiligen im übrigen allemal (und hübsch kühl dazu), noch dazu Kulturgut... Irgendeinen Start- und Zielpunkt braucht man nunmal.

    By Blogger Sabine, at 16. Juni 2006 um 09:45  

  • Die Frage zur Herkunft (wo kommt der wech?) von Odonkor hast Du schon janz richtich jestellt. Das kleine Städtchen Bünde in OWL soll es sein.

    b_b
    PS
    die Gegend auf den Fotos kommt mir so bekannt vor????!!!!

    By Anonymous Anonym, at 16. Juni 2006 um 11:45  

  • @ b_b: kann gar nicht, das ist nämlich nördlich von Bamberg, Du kennst höchstens was südöstlich (nämlich Gößweinstein und Pottenstein) - es sei denn, Du treibst/triebst Dich bereits bei anderer Gelegenheit hier oben rum... ;-)

    By Blogger Sabine, at 16. Juni 2006 um 13:14  

  • mich wird's ende juli da auch mal wieder hinverschlagen (exkursionstag). einmal war ich da scho (exkursionstag) bei 35°C im schatten in der mittagszeit von lichtenfels naufgewallfahrt und dann runter nach staffelstein zum bahnhof. mei war ich tot. etz kann ich sündigen was ich lustig bin, v.a. wenni etz nochmal naufwallfahre! ich steh auf diesen ganzen ikonenkrembl da, ich werd mir wohl wieder ne schneekugel mit engala oder sonstwas kaufen :) und natürlich an nothelfertrunk (hattet ihr überhaupt einen??).

    und das lied kanni auch! zwar net den ganzen text aber die melodie. schee is :)

    By Blogger paule, at 16. Juni 2006 um 14:44  

  • außerdem hast mich nur seeeehr kurzfristig abgehängt gehabt, gestern abend war ich wieder vor dir :) bin grad auf 82. und du graaaad noch zweistellig!

    By Blogger paule, at 16. Juni 2006 um 15:43  

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