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bees Wohnzimmer

Freitag, Dezember 05, 2014

Das fünfte Türchen: Tagebuchbloggen

Es ist wieder mal so weit, der fünfte des Monats. Frau Brüllen ruft zum Tagebuchbloggen auf. Findisch (nach wie vor) gut, machisch (endlich mal wieder) mit.

Der Tag beginnt mit Nacht. Und mit Schlaf. Direkt mal ungewöhnlich nach den Hustinettenbärattacken der letzten Nächte. Ich bin gg. 23 Uhr ins Bett gegangen, als Minimeins anfängt, sich einzuhusten, ist es immerhin schon beinahe 2. Die perfekte Uhrzeit für eine Pseudokrupp-Attacke, hängt wohl mit dem körpereigenen Cortisolspiegel zusammen, der um diese Zeit am niedrigsten ist. Bis ca. 4 Uhr müssen wir durchhalten, danach gehts wieder besser.

Ich habe das Kind vorsichtshalber gleich in unser Bett gelegt. Wach sind wir sowieso alle, dann müssen wir wenigstens nicht rumrennen. Minimeins ist nicht einsichtig, was trinken angeht. Wir hatten vorm Schlafengehen ausgemacht, daß er einen Schluck trinken soll, wenn er hustet. Stattdessen brüllt er, weil er nicht trinken will. Kontraproduktiv. Ich bin stinkig, weil ich eigentlich schlafen will, aber schon wieder nicht darf.

Wir hampeln ein bißchen rum, nix hilft so richtig, irgendwann habe ich das Kind so auf meine Schulter bugsiert, daß es zwar liegt, aber der Kopf höher als der Rest ist, und es trotzdem nicht so rumzappelt. Theoretisch könnten wir jetzt alle wieder schlafen (wenn das Kind nicht so husten würde und meine Schulter nicht so wehtäte - eine natürliche Haltung ist das nämlich nicht). Der Mann pennt aber tatsächlich schon wieder. In solchen Momenten könnte ich ihn... (jaja, purer Neid, ich gebs ja zu. Und es würd auch nix nützen, wenn er wach wäre, aber trotzdem...)

Minimeins hält nix vom Schlafen. Ich hole eine neue Wasserflasche (nicht, weil die alte alle war, sondern weil ich sowieso aufs Klo mußte. Das Raketenbaby drückt auf die Blase), Minimeins brüllt, weil Mama weg ist. Da helfen auch alle Erklärungen nix. Gnarf. Als das Kinneken sich endlich wieder beruhigt hat und wir wieder schlafen könnten, beschließt es, daß es nunmehr seine Kühe braucht (Duplo-Kühe, sehr kuschelig...). Ich schicke den Mann los, Kühe suchen, der guckt verständnislos, geht aber los. Er bringt Mama Kuh. Das Kind begehrt auch Baby Kuh. Ich heiße den Mann, alle Kühe mitzubringen, die er findet (eine Schleichfigur-Kuh haben wir nämlich auch, Minimeins tituliert sie trotz des deutlich sichtbaren Euters als Papa Kuh). Warum das Theater? Nun ja, die Kühe im Bett bringen mich nicht um, das Kind ist glücklich und brüllt nicht, und wenn es eine Kuh links und eine rechts hält, muß es nicht an meiner Hand rumfummeln. Letzteres ist Theorie, Minimeins braucht trotzdem die Hand mit dem Ring. Gnarf. (Dafür muß ich auf der rechten Seite liegen, eigentlich nicht schlimm und außerdem meine Einschlafseite, aber das Raketenbaby randaliert dann immer dermaßen rum, bis ich mich auf die linke Seite drehe. Das Einschlafen auf der linken Seite klappt mittlerweile auch ganz leidlich, aber eben nicht, wenn Minimeins auch da ist... das wird noch ein Spaß...)

Na gut, Kind, Kühe, Schnuller, Mamas Hand, alles sortiert, wir könnten wieder schlafen. Das Kind hustet immer noch. Dann begehrt es aufs Klo zu müssen. Die Kühe müssen auch. Also gehen wir. Darf aber nicht Papa machen, Mama muß mit. Na gut. Bis ich mich hochgewuchtet habe, dauerts einen Moment, dabei bin ich aber verhältnismäßig behände, finde ich.

Alle aufs Klo, erst pieseln die Kühe, dann hockt das Kind auf dem Topf und ringt sich ein paar Tropfen ab. Auch gut. Eine neue Windel darfs dann auch gleich sein. Alle wieder ins Bett, sortieren, wir könnten schlafen. Ich bin sogar trotz der Husterei von Minimeins und des randalierenden Raketenbabys kurz eingenickt (das Nachtlicht brennt auch noch, habe ich gar nicht mitbekommen), als Minimeins beschließt, es könnte jetzt auch spielen gehen. Nein, wir spielen jetzt nicht, es ist noch dunkel. Minimeins argumentiert, man könnte dann doch das Licht anmachen, dann ist es nicht mehr dunkel, sondern hell. Blöd isser ja nicht. Wir warten dann aber doch lieber, bis es auch draußen hell wird, weil die Sonne aufgeht. Als ich fast wieder eingeschlafen bin, will Minimeins wieder aufs Klo. "Pipi", sagt er. Ich ignoriere das. Er wiederholt sein Anliegen. Na gut, also wieder alle aufstehen (Mama, Kühe, Kind), das Kind pieselt tatsächlich mehr als nur 3 Tropfen, die Windel ist trotzdem nass, also gibts noch mal ne neue und auch ein Paracetamol-Zäpfchen. Ich habe nämlich grad, als das Kind auf dem Klo saß und herzhaft gähnte, einen neuen Backenzahn durchspitzen sehen.

Inzwischen ist es 03:15 Uhr. Wir diskutieren ein wenig rum, was aufstehen, spielen und hell werden angeht, aber Minimeins ist durchaus einsichtig, als ich ihm erklären, daß er ein bißchen schlafen muß, wenn er morgen in den Kindergarten gehen will. Und er will in den Kindergarten gehen, weil ja der Nikolaus kommt. :-D

Das Kind hustet noch ein bißchen und fummelt weiter an meiner Hand rum, schläft aber tatsächlich irgendwann ein. Sogar so fest, daß ich irgendwann meine Hand wegnehmen kann und mich vorsichtig umzudrehen wage. Das Kind rutscht hinter mir her, wird aber wenigstens nicht wach. Nun ja, immerhin. Ich schätze, es ist irgendwas gg. 5 Uhr, als ich endlich wieder einschlafe. Das Raketenbaby tanzt nämlich noch ein wenig Samba, das tut es meistens zwischen 3 und 5 Uhr. Das hat Minimeins damals in der Schwangerschaft auch gemacht, lustige Parallele.

Plötzlich steht der Mann vor meinem Bett und fragt mich irgendwas. Wsfgrmbls? Ach so, er will wissen, ob wir aufstehen und Minimeins in den Kindergarten geht. Minimeins pennt noch. Ich auch, aber das interessiert den Mann nicht. Es sei viertel vor 7. Ich begehre, um 7:15 Uhr noch mal über die Uhrzeit informiert zu werden. Natürlich geht das Kind in den Kindergarten. Er fiebert nicht, er hustet nicht (mehr), und der Schnupfen ist auch schon wesentlich besser geworden. Außerdem will es ja unbedingt den Nikolaus sehen. :-)

Minimeins wird aber schon kurz danach wach und wir stehen auf. Eigentlich war das eine Nacht mit verhältnismäßig viel Schlaf (so im Vergleich zu den letzten beiden), ich bin trotzdem ein bißchen ferngesteuert. Nach Frühstück, Kind bekleiden etc. sind Mann und Kind um kurz vor 8 abmarschbereit. Ich winke noch vom Fenster aus runter (und friere mir irgendwas dabei ab, es ist kalt), dann räume ich in der Küche noch ein bißchen auf und lege mich um kurz nach 8 wieder ins Bett. Wecker auf 11 Uhr stellen und Augen zu.

Das tut sehr gut. Schlaf. Krasses Zeug.

Um kurz vor elf werde ich wieder wach, warte aber trotzdem das Weckerklingeln ab. Ein bißchen langsamer wach werden als sonst, auch schön. Um 11 stehe ich auf, Betten aufschütteln, Fenster auf, ab ins Bad. Dann noch Müsli in die Schüssel, ab in die Mikrowelle und den Rechner hochfahren. Mails checken, dabei Müsli essen, kurz mit Mandantin telefoniert, fertig frühstücken, gut ist. Heute nicht viel zu tun (leider, ich hätte den Fall gern abgeschlossen, dann wäre wieder ein Punkt von meiner To-do-Liste verschwunden). Ich klicke mich noch ein bißchen durchs Internet. Dann für dieses "draußen" präparieren. Es ist kalt. Wenn ich genug anziehe, daß ich nicht mehr friere, geht der Mantel nicht mehr zu. Nun ja. Ist ja nicht mehr lange.

Um kurz nach 12 mache ich mich auf zum Einkaufen. Schnell noch einen Brief in den Kasten und den Plastikmüll in den Container werfen (nicht umgekehrt!) und dann zum Edeka. Bei den Nachbarn scheint wieder Gebetszeit zu sein, freitags mittags ist da immer viel los. Alles zugeparkt und überall springen Leute wild auf der Straße rum, das macht die Ausfahrt aus der Tiefgarage ziemlich unübersichtlich.

Nach nur einer einparkenden Oma, die den gesamten Verkehr blockiert, und einem Irren, der aus einer Nebenstraße ohne zu blinken nach links auf die Hauptstraße schießt abbiegt und damit einen Radfahrer, zwei Autofahrer von links und mich von rechts zu einer Vollbremsung zwingt (ich benutze sogar ausnahmsweise mal die Hupe, so ein Bekloppter!), bin ich dann schon beim Edeka. Der ist zwar nur ca. 1 km entfernt, aber ich möchte die Einkäufe nicht nach Hause schleppen. Ich kann eh nur noch schlecht laufen (die Symphyse beliebt zu schmerzen).

Der Einkauf geht relativ zügig, v.a. weil Minimeins nicht dabei ist und im Einkaufswagen rumrockt. Außerdem ist es für mich körperlich wesentlich weniger anstrengend, den Einkaufswagen um die Ecke zu bugsieren, wenn da nicht noch 15 kg Kind drin rumzappeln (wie gesagt, die Symphyse). Danach fahre ich noch beim (letzten im Viertel verbliebenen) Metzger vorbei und gebe meine Vogelbestellung für Weihnachten auf. Ich buchstabiere zwar meinen Namen für die Bestellung, aber trotzdem schreibt der gute Mann wieder 'Mainz' auf. Naja, wurscht. Also quasi. Hauptsache, die Bestellung kann am 24. zugeordnet werden.

So ein Einkauf besteht ja hauptsächlich aus packen. Zeug in den Einkaufswagen packen, aufs Band packen, wieder in den Einkaufswagen packen, ins Auto packen, zu Hause wieder aus dem Auto rauspacken und in den (Kühl-)Schrank packen. Ich nehme immer 2 Taschen mit. In eine packe ich die Sachen, die in den Kühlschrank müssen. Die muß ich selber hochschleppen (was nicht mehr wirklich gut geht). Den Rest lasse ich in der zweiten Tasche im Auto, das kann der Mann dann später hochtragen. Kartoffeln, Getränke, etc.

Um kurz nach eins bin ich schon wieder zu Hause (wie schnell Dinge gehen, wenn man sie ohne Kind erledigt... erstaunlich!). Einkäufe auspacken, ein bißchen im Internet lesen, den Zugang für mein um 14 Uhr beginnendes Online-Seminar (zu dem ich nicht mehr so richtig Lust habe, aber was soll's?) testen (funktioniert), Unterlagen ausdrucken und schon mal reinsehen, schnell was trinken und einen Apfel essen und anfangen, diesen Beitrag zu schreiben, als es plötzlich schon 14 Uhr ist und mein Rechner zu mir spricht. Also nicht der Rechner, sondern die Referentin, aber ich erschrecke mich dann doch kurz.

Das Seminar ist für die Dauer ok, aber letztlich muß ich das natürlich alles selber ausprobieren. Immerhin ist es eine gute Anleitung, wie man vorgeht, und darum ging es. Ich befürchte nur, bis ich das tatsächlich mal brauche, hab ich das alles wieder vergessen. Nun ja, immerhin kann ich ja nachschlagen.

Kurz vor Ende des Seminars klingelts an der Tür. Der DHL-Mann ist aber heute früh dran. Ich klebe mir bald ein "Packstation"-Schild an die Tür. Im Flur stapeln sich jetzt fünf Pakete, davon zwei für uns. Eins sollen wir erst am 24.12. aufmachen. Wo lagern wir das nur solange? Es ist eher großflächig. Hm.

Nun ja, wird schon.

Ich habe noch ein bißchen Zeit. Gegen halb 5 muß ich los zum Kindergarten, um Minimeins abzuholen. Der Mann wollte vorher nach Hause kommen, dann könnten wir zusammen hinfahren. Bin gespannt, ob er ausnahmsweise mal pünktlich ist. In letzter Zeit konnte man sich nämlich drauf verlassen, daß er nicht zur versprochenen Zeit auftaucht, sondern später. Es regt mich auf. Wenn er nicht pünktlich da ist, gehe ich halt ohne ihn los. Wo der Kindergarten ist, weiß er ja, schließlich liefert er morgens dort das Kind ab. Und dann bin ich mal gespannt, wie Minimeins so auf den Nikolaus reagiert. (Übrigens hole ich Minimeins sonst nicht erst um 5 ab, sondern schon um 3. Wäre aber heute Quatsch, da wir dann um halb 4 zu Hause wären, um dann um halb 5 wieder loszugehen zum Nikolaus. Also darf er heute zwei Stunden länger dort spielen und wir ausnahmsweise mal die volle gebuchte Betreuungszeit ausnutzen).

Der Mann ist pünktlich, ich angemessen überrascht, ich suche noch schnell warme Handschuhe (und finde erst für das dritte Paar auch alle beiden zugehörigen Teilnehmer) und dann rennen wir zum Bus. Also ich renne gefühlt, der Mann geht beinahe rückwärts. Ja, wir sind dann wieder soweit. (Schnecken rasen an mir vorbei und Rentner überholen mich strammen Schrittes. "Renn"tner sozusagen. Gnihihi...)

Am Harras können wir entweder 4 Minuten auf den anderen Bus warten (der im Feierabendverkehr steht) oder wir gehen die eine Haltestelle zu Fuß. Als wir an der Zielhaltestelle ankommen, kommt der Bus auch. War also egal. Theoretisch haben wir also nur 5 Minuten gebraucht. Praktisch eher 10 (oder mehr), aber es gab frische Luft (naja, "frisch") und meine tägliche Sporteinheit.

Im Kindergarten sind wir dann auch nicht die ersten (eher die letzten), fast alle sind schon draußen, unter ihnen Minimeins, der einen Lebkuchen im Mund hält und versucht, sich selbst einen Handschuh anzuziehen. Ist kalt. Die andere Hand braucht er unbehandschuht, der Lebkuchen muß ja festgehalten werden. Sieht jedenfalls sehr niedlich aus. Dann werden alle mit Punsch und wahlweise Lebkuchen oder Spekulatius (igitt) versorgt. Der Punsch ist lecker und heiß (draußen sinds etwa 2 Grad), ich heiße den Mann seinem Sohn beim Handschuh anziehen zu assistieren und trinke derweil seinen Punsch aus, während ich mich im Kabel der Lichterkette verheddere, weil ich dabei direkt neben dem wirklich sehr hübsch dekorierten Weihnachtsbaum zu stehen komme. Ich bin nicht die erste und werde nicht die letzte sein, die mit dem Kabel ins Gehege kommt.

Alle werden begrüßt, dann wird ein Nikolausliedchen gesungen und dann kommt auch schon der Nikolaus. Der sagt 2 Worte, die man kaum versteht (hätte nicht gedacht, daß das so ein zurückhaltender leiser Mann ist, der Nikolaus) und verteilt dann gefüllte Socken an alle Kinder. Die Kinder werden einzeln aufgerufen (sind ja erst 2 Gruppen, d.h. rund 20 Kinder), alle Eltern fotografieren das Zusammentreffen ihres Kindes mit dem Nikolaus pflichtgemäß. Naja, fast alle. Die mit 2 oder mehr Kindern nicht. Und wir haben auch keinen Fotoapparat dabei. Ich habe eh die Hände voll (Punsch und Lebkuchen), der Mann hat das Kind an die Hand genommen und beide Handys sind eher lichtfordernd, wenn sie Fotos machen sollen. Da das ganze draußen stattfindet, ist es aber nicht nur kalt, sondern auch recht dunkel, es hätte die Mühe also nicht gelohnt.

Minimeins ist verhältnismäßig unbeeindruckt ("Mann Geschenk" und "noch ein?"), auch als ich mehrfach erkläre, daß das jetzt der Nikolaus war. Aber von der "Schockelate" im Strumpf war er dann doch ganz angetan. Von den Nüssen auch. Er mag Nüsse (auch Erdnüsse - ich nicht so, also Erdnüsse). Vor allem mag er Nüsse knacken. Und den Apfel findet er auch ganz gut. Also alles gut. Übrigens kann er eigentlich noch keine Wörter mit "Sch" am Anfang aussprechen, außer Schokolade eben. Das Anreizsystem muß halt stimmen.

Dann wird noch ein Lied gesungen (auf bairisch, was ich eher anstrengend finde, aber das ist hier halt so. Kannstenixmachen.), der Nikolaus geht, wird noch mal zurückgerufen, weil er Glöckchen und goldenes Buch vergessen hat (war wohl doch eher der Nikolaus-Azubi, oder?), geht wieder und muß draußen noch mal seine Schuhe verschenkt haben, denn kurz drauf erscheint ganz verspätet der Großvater eines Kindergartenkindes zur Veranstaltung und der hat genau die gleichen Schuhe an wie der Nikolaus. So ein selbstloser Nikolaus...

Damit ist die Veranstaltung eigentlich vorbei. Die kleineren Kinder tun Müdigkeit kund, Minimeins will schaukeln (aber richtig hoch und nicht nur die Babyvariante), die Erzieher versuchen noch, Punsch und Lebkuchen unters Volk zu bringen (die eine aus Minimeins' Gruppe sagt: "esst jetzt, sonst müssen wir das am Montag alles aufessen", was ja auch ganz klug ist. So haben die Eltern den Spaß mit den Kindern auf Zucker und nicht die Erzieher ;-)  ) Der Mann meint, Minimeins habe mindestens 5 Lebkuchen gefuttert, ich komme bloß auf 3, letztlich ist es aber auch egal. Ist ja schon drin im Kind.

Ich unterhalte mich noch kurz mit dieser Erzieherin, dann wollen wir auch langsam aufbrechen. Der Mann begehrt das Kind noch ein wenig zu entschokoladisieren (er muß es ja auch tragen, da ist der Wunsch nach etwas weniger Schmaddel an Händen und Mund verständlich), ich suche Minimeins' Rucksack und warte dann noch auf die beiden. Derweil erzählt mir eine andere Erzieherin, daß Minimeins jetzt anfängt, mit Nebensätzen zu sprechen und er sprachlich grad Riesensprünge macht (macht er schon, seit er überhaupt in den Kindergarten geht, aber sie kennt den Zustand vorher ja nicht). Sie freut sich jedenfalls und ich freue mich, daß sich noch jemand anders so über Fortschritte meines Kindes freut. Hach... (Habe ich schon gesagt, daß ich diese Krippe sehr mag?)

Wir verabschieden uns noch, die Leiterin persönlich kommt auch noch mal, um uns einen schönen Abend zu wünschen und dann machen wir uns tatsächlich auf den Weg. Der nächste Bus kommt auch tatsächlich kurz drauf, am Harras müssen wir auch nicht lange warten und als wir zu Hause an der Haltestelle aussteigen, äußere ich Appetit auf Döner (was nicht ganz zufällig an der direkt an der Haltestelle befindlichen Dönerbude liegt, deren Döner wiederum allerdings nicht ganz auf meiner Geschmackslinie liegt). Der Mann äußert sich ebenfalls begeistert, aber nicht den Döner von dort, Minimeins will Brezel und ich vor allem erst mal nach Hause. Der Punsch...

Inzwischen ist es kurz nach sechs. Zu Hause heiße ich den Mann noch die Einkäufe aus dem Auto holen, Minimeins fährt den Fahrstuhl ein wenig im Haus rum, ich tripple warte vor der Wohnungstür (nur einen Schlüssel eingesteckt und der ist mit dem Mann beim Auto - Logistikfehler), der Mann geht noch mal los, um Essen zu jagen und ich pelle das Kind aus verschiedenen Schichten Kleidung. Die Einkäufe ignoriere ich noch ein wenig.

So gegen sieben, nach dem Essen (der Mann brachte vier Brezeln statt einer mit - wahrscheinlich war er von der großen Zahl einfach verwirrt, was offenbar schon mal vorkommen kann, wenn man sonst nur mit Nullen und Einsen zu tun hat) rast Minimeins noch ein wenig durch die Wohnung. Er ist auf Zucker, ganz eindeutig. Deswegen hat er auch ungefähr nur eine halbe Brezel gegessen, an sich war er ja schon lebkuchensatt. Was machen wir jetzt mit den übriggebliebenen? Seufz. Minimeins unterhält mich derweil. Ich sitze auf dem Sofa und stricke am zweiten Handschuh für Baby A, während Minimeins sich einen Duploeimer auf den Kopf setzt ("Helm!") und auf seinem Schaukelmotorrad schaukelt. Als es an die Schlafenszeit geht, können wir (naja, "wir"... ich lasse mal den Mann machen) Minimeins immerhin entkleiden und mit seinem Schlafanzugoberteil versehen. Dann zieht sich das Kind wieder aus ("nackich!") und rennt durch die Gegend. Und tanzt. Und putzt imaginäres mit Besen, Handtuch und Eimerchen auf. Ich lache mich derweil halb kaputt, weil allein das Tanzen schon aussah wie ein Storch im Salat und weil sich Minimeins so freut, daß es nackich ist.

Irgendwann ist er kalt und ich werfe ihm wieder ein paar Klamotten an. Aufgeräumt werden muß auch noch und das Kind muß mal aufs Klo. Und Zähne putzen. Aufräumen ist ein bißchen Drama, aber letztlich fege ich die Kastanien zusammen und Minimeins legt alle Tiere wieder in seinen Duploeimer. Nicht ohne bei allen Tieren den Namen zu sagen und das entsprechende Geräusch zu machen. Außerdem klettern oder hüpfen sie alle in den Eimer. Und ab und zu auch wieder raus. Springende Elefanten, man kennt das ja (allerdings wohnen die üblicherweise über einem). Und wieder rein. Nun, immerhin ist danach (fast) alles im Eimer. Nur eine Katze und eine Kamera braucht das Kind, um einschlafen zu können. (So auf Dauer wäre mir ein Kuscheltier im Bett ja lieber.) Es ist inzwischen viertel nach acht. Zwischendurch haben übrigens zwei Nachbarn ihre Pakete abgeholt.

Noch eine Folge Shaun das Schaf, der Minimeins gebannt folgt. Der Mann schläft jetzt schon auf dem Sofa ein. Dann das Kind, die Katze, die Kamera, Schnuller und Flasche ins Bett bugsiert. Der Mann kippt auch noch rein, alle da. Küßchen für alle, gute Nacht und großes Licht aus, kleines an. Minimeins nölt noch ein wenig rum, weil er das Baggerbuch noch angucken will, der Mann schläft eigentlich schon. Ich gehe. Keine Ahnung, ob sie das Buch noch angeguckt habe, Minimeins war nämlich eigentlich auch schon stehend k.o. Ich weiß auch nicht, wer das lustige Spiel gewonnen hat ("wer schläft zuerst ein?"). Der Mann bat nicht darum, geweckt zu werden, also mache ich das auch nicht.

Ich lese zuerst noch ein paar Blogs, als mir wieder einfällt, daß ja der fünfte ist, höre nebenbei Fluch der Karibik (Teil 2, glaube ich), schreibe hier noch den Text zu Ende und werde mich dann gleich wieder dem Handschuh widmen. Ist ja auch schon fast zehn. So lang wird der Abend aber auch nicht mehr werden, ein bißchen Schlaf könnte ich schon noch gebrauchen.

Hier ist der Link zum fünften März. Schon wieder ein dreiviertel Jahr her, seit ich es das letzte Mal zum Tagebuchbloggen geschafft habe. Es rasen die Zeiten und wir rasen mit.

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