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bees Wohnzimmer

Dienstag, Juni 07, 2016

Shopping, oder: wie man einen Vormittag rumbringt

Erst mal die Kinder zum Kindergarten bzw. zur Krippe bringen. Vorher natürlich die Briefe, die in den Kasten müssen, einstecken und einen Einkaufsbeutel. Und die Fahrradhelme für die Kinder an jedem anbringen, zweimal Sommermützen einstecken, zweimal Brotdosen, Badehose und -handtuch fürs Kindergartenkind, Schuhe und Obst für das Krippenkind, Schlüssel für das Fahrradschloß vom großen Kind. (Das Schloß haben wir dann leider vergessen, macht aber nichts.) Und dann noch losradeln.

Erstaunlicherweise schaffen wir es tatsächlich in den Kindergarten, bevor die Tür geschlossen wird, also vor halb neun. Minimeins ist momentan so dermaßen schnarchlangsam in all seinem Tun, daß er von Schnecken überholt wird. (Ich bin maximal genervt.) Erstaunlicherweise ist er aber vor lauter Langsamkeit nicht vom Fahrrad gefallen auf dem Weg zur Kita.

Von der Kita in die Stadt: ein kurzer Weg. Erst zum Briefkasten der gelben Post (Briefe einwerfen), dann zum Bäcker ("ein Franzbrötchen, bitte!"), weiter zum örtlichen Buch- und Schreibwarenhandel (Kopierpapier, Briefumschläge lang mit Fenster, Kösterhefter), dann zum Briefkasten der blauen Post (Briefe einwerfen). 

Eigentlich wollte ich noch zum IKM (dort werden Deutschlehrer für Flüchtlinge gesucht) und bei der blauen Post Briefmarken kaufen, aber beide öffnen erst um neun Uhr. Also radle ich erstmal wieder nach Hause und räume die bereits erworbenen Dinge weg. Noch ein kurzer Blick in die Zeitung, dann den Einkaufszettel sortieren (Rossmann und Edeka), den Mann via Hangout fragen, was das kryptische Gekritzel auf dem Zettel bedeuten soll (WC-Reiniger) und dann ist es schon zehn nach neun. 

Wieder losradeln zur blauen Post. Fast dran vorbeigefahren. Drinnen muß ich ein Weilchen warten, die Dame nimmt noch telefonisch eine Kleinanzeige auf, denn es ist gleichzeitig die Zweigstelle der HAZ und des örtlichen Blattes. Dann kann ich meine Briefmarken erwerben, bloß mit dem Quittungsdruck klappt es nicht, der Drucker streikt. Also bekomme ich eine handgeschriebene Quittung. Auch gut. Weiter zum IKM. Dort finde ich gleich die Organisatorin der Deutschkurse, wir besprechen uns kurz, sie will sich melden. Fein. 

Weiter zu Rossmann: ein Jumbopack Windeln, zwölf Gläschen, eine Packung Kindermüsli, vier Rollen Küchenpapier, Servietten, WC-Ente und WC-Steine. Alles eingepackt bzw. auf dem Fahrrad verstaut (die Windeln fahren im Kindersitz, die Küchenrollen hängen am Lenker, der Rest passt in den Korb vorne), wieder nach Hause fahren. Alles auspacken, wegräumen, die Quittungen vom Büromaterial und den Briefmarken abheften und wieder losradeln.

Diesmal zu Edeka: zehn Eier, ein großes Glas Nutella, ein bißchen Joghurt, zwei Liter Milch, zwei Packungen Frischkäse, Aufschnitt, Color-Waschmittel (passte bei Rossman nicht mehr mit rein) und dann finde ich im Tchibo-Regal runtergesetze Bettwäsche, die ich hübsch finde und die auch noch in den passenden Größen vorrätig ist (normal für mich und Übergröße für den Gatten). Also auch mitnehmen.

Wieder alles verstauen, diesmal fahren die Bettwäsche und das Waschmittel im Kindersitz, der Rest passt in den Korb. Erneut nach Hause fahren, wieder alles auspacken und wegräumen.

Dann das Franzbrötchen verspeisen, dabei bei Tchibo online gucken und bestellen, die Kindersachen sind leider schon so ausverkauft, daß ich nur Strümpfe für Minimeins finde, ich bin definitiv zu spät dran. 

Die Dame vom IKM ruft an und fragt, ob ich auch zwei Leute alphabetisieren würde, d.h. ihnen lesen und schreiben beibringen kann. Naja, versuchen kann ich es ja mal. Wir besprechen noch die Termine und ich bin gespannt. Übermorgen gehts schon los.

Für Rakete könnte ich noch eine kurze Hose und ein paar T-Shirts sowie eine Badehose gebrauchen. Der Mann hat die Kisten mit der nächsten Größe vom Boden geholt, ich gucke die kurz durch und stelle fest: ein paar T-Shirts sind da, aber keine Bade- oder kurze Hosen. Seltsam. Was hatte Minimeins denn dann an???

Ich muß also wohl doch noch mal zu Ernstings Family oder so. Allerdings habe ich jetzt keine Lust, noch mal loszufahren. Inzwischen ist es halb zwölf und der Vormittag quasi rum. 

Was fehlt noch?
- Kurze Hosen und Badehose für Rakete
- DVD und Hörspiele in der Bücherei abgeben (die machten erst um zehn Uhr auf, solange kann ja keiner warten)
- Die ersten Bilderbücher der Kinder suchen, vielleicht eignen die sich für den Deutschunterricht.

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2 Comments:

  • Wow, was für ein Programm. Ich kenn das auch ähnlich und dann fragt der Mann, wieso ich so lange zum Einkaufen brauche ;-)

    By Blogger Simone von derdiedasKleine bastelt, at 30. Juni 2016 um 10:17  

  • Eigentlich wars ja gar nicht so viel, aber wegen der begrenzten Ladekapazitäten des Fahrrades mußte ich ein paar Mal zwischendurch nach Hause fahren. Mit dem Auto wäre es allerdings auch nicht schneller gegangen: die Wege sind zu kurz, als daß sich da Zeitersparnis ergeben könnte. Und stattdessen müßte ich ja auch noch Parkplatz suchen... dafür waren es dann doch zu viele Stationen.

    Männer kaufen anders ein. "Hast Du das, was ich DIr noch zugerufen habe, mitgebracht?" - "Nein, habe ich vergessen. Bring Du es doch beim nächsten Mal mit." Und dann fährt man eben noch mal los...

    By Blogger Sabine, at 30. Juni 2016 um 10:38  

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