Plopp, plopp, plopp
Das Kinneken hat mal 'nen Zahn zugelegt beim Zähne kriegen. Ich weiß noch nicht, ob ich das gut finden soll oder nicht.
Während andere Kinder sich schon früh mit den ersten Zähnen rumschlugen (und ihre stillenden Mütter mit ihnen), hat Minimeins erst mal abgewartet, wie sich das mütterliche Milchangebot so darstellt. Irgendwann hatten wir tagsüber schon länger auf Brei und Brot umgestellt und so mit ca. 10 Monaten wollte das Kind dann auch nachts nicht mehr uuuuunbedingt gestillt werden, so daß ich das dann auch einstellen und abstillen konnte. (Und die Nächte doch langsam mal etwas besser wurden.) Ist ja auch schön, wenn man nicht mehr jedes Oberteil mit den Stillbrüsten sprengt oder ständig Wet-T-Shirt-Contests gewinnen könnte.
Ein paar Tage nach dem Abstillen (oder Ausschleichen, wie auch immer man das nennen mag) lugten auch prompt die ersten 2 Schneidezähnchen unten durch das kindliche Zahnfleisch. Wurde ja auch Zeit*.
Das Kinneken quälte sich etwas, aber irgendwann waren die beiden Schelme durchgebrochen und ab da wurde es wieder besser.
In Sachen Zahnungshilfe war das Kind nicht so kooperativ. Der angebotene Beißring schmeckte wohl nicht, hartes kaltes Möhrchen oder eine harte Brotkante zum Draufrumbeißen wollte es auch nicht und ab und an habe ich ihm mal etwas Dentinox-Salbe auf die vermeintliche Durchbruchstelle geschmiert (wenn ich überhaupt drankam, das wollte er nämlich auch nicht. Schmeckt wahrscheinlich komisch. Betäubt aber immerhin ein bißchen.). Alternativ habe ich ihm auch schon mal ein Paracetamol-Zäpfchen gegeben, denn Zahnschmerzen sind ja nun wirklich blöd. (Nein, Globuli sind keine Lösung, da halte ich es mit dem Kinderdok: Wo nix drin ist, kann nix wirken.)
Mit den 2 Zähnchen war das Kind glücklich und biß sich durch so ziemlich alles, was ihm angeboten wurde. Als ich dann wieder angefangen habe zu arbeiten (das Kind war jetzt fast 16 Monate alt), hat sich der Lütte gedacht: ah, gute Gelegenheit für 2 neue Zähne! Da haben mich die neuen Kollegen dann gleich in meiner natürlichen Daseinsform kennengelernt: müde und mit Augenringen.
Gut, also dann 4 Zähne im Kind. Auch damit kam das Kind gut zurecht, als sie dann endlich durchgebrochen waren. Es scheint aber ganz schön weh zu tun, denn der Kleine hat sich doch ziemlich gequält.
Zahn Nummer 5 (oben rechts) dann irgendwann still und leise zwischen dem zweiten und dritten Advent, Zahn Nummer 6 (unten links) nicht ganz so still, aber zwischen vielen Mahlzeiten an Weihnachten. Hat das Christkind wohl einen Zahn zugelegt, gnihihi...
In der ersten Woche des neuen Jahres hat das Kind mehr schlecht als recht geschlafen, ständig nach Schnuller und Flasche gegreint, im Bett gebrummkreiselt und ist teilweise laut weinend wach geworden. Wir wußten allerdings nicht so recht, warum das so war. Vielleicht doch die Geschenkeflut, die das Kind überfordert hat? Die vielen verschiedenen Leute, die um Weihnachten rum besucht wurden bzw. uns besucht haben (auch wenn Omas und Opas dabei waren, die das Kinneken ja auch nicht so oft sieht). Oder hat es was neues gelernt, das jetzt verarbeitet werden muß? Ein paar neue Wörter waren dabei, obwohl das Kind immer noch nicht viel spricht. Man weiß es nicht bzw. rätselt weiter. Wird schon wieder besser werden.
Am 6. Januar war hier ja noch Feiertag, der Mann war allerdings schon wieder arbeiten und daher gleich mal 2 Tage weg und ich mit Kind allein. Am 7. Januar habe ich dann auch wieder gearbeitet. Was lag da näher, als in der Nacht zwischen diesen beiden Tagen mit dem Kinde ein stündliches Kreischkonzert zu veranstalten? Der kleine wurde mindestens 1x stündlich (gern auch öfter) laut weinend wach (ich natürlich mit ihm), es war allerdings irgendwie nicht ersichtlich, warum das so war. Entsprechend gerädert waren wir dann beide am nächsten Morgen. Minimeins hat dann bei der Tagesmutter auch früh und lange geschlafen (Nachholbedarf), ich habe mich immerhin mit Routinearbeiten über die Runden bringen können (das Finanzamt scheint gerade in Bescheidlaune zu sein - so viele Steuerbescheide auf einmal habe ich noch nie innerhalb so kurzer Zeit bekommen), so daß es nicht so schlimm war, daß ich so müde war.
Tagsüber war Minimeins gut drauf und wurde wie üblich am Nachmittag langsam unleidlich. So ab 4, spätestens halb 5 muß man sich schon sehr intensiv mit ihm beschäftigen, damit er nicht nur Unfug macht oder rumkreischt. Also haben wir mit den neuen Duplosteinen gespielt (Feuerwehr! Feuerwehr! Feuerwehr! Schaf! Feuerwehr! Eisenbahn! Feuerwehr!), 7 Tonnen Bilderbücher angeschaut (im Schnellblättern ist das Kind ungeschlagen), 36x Kuckuck-da! gespielt (gern auch mit den Schwingtüren aus dem Feuerwehr-Baukasten), getobt, die Spielzeugkiste ausgeräumt, den Brummkreisel gebrummkreiselt und viel gekuschelt. Als es dann schon fast ins Bett gehen sollte, habe ich das Kind zwecks Launenverbesserung noch mal durchgekitzelt und wie es da so lauthals lachend vor mir lag, habe ich neue Spitzbuben in seinem Mund entdeckt: gleich 3 Backenzähne waren gerade dabei, daurchzubrechen, alle auf einmal. Kein Wunder, daß das Kind schreit, das ist ja nun wirklich unschön schnerzhaft. Also hatten wir endlich die Ursache für die Unleidlichkeit und den schlechten Schlaf des Kindes gefunden. Die Spitzen waren schon durch, der Rest ist im Laufe der letzten Woche gekommen. Dank Zäpfchen war es aber viel erträglicher für das Kind und es konnte auch wieder besser schlafen. Ist ja auch logisch, wer schläft schon gut mit Zahnschmerzen? Seit gestern hat das Kind jedenfalls keine Schmerzen mehr (jedenfalls keine ersichtlichen, die ihn am Schlafen hindern), so daß er heute nacht auch ohne Zäpfchen ausgekommen ist. Erfreulich, erfreulich.
So hat er sich jetzt also in den letzten 4 Wochen - plopp, plopp, plopp - 5 neue Zähne zugelegt. Die nächsten 2 sind auch schon am Start (ein Schneide- und ein Backenzahn), es ist also nur eine Frage der Zeit, wann die kommen. Vielleicht lassen sie sich noch ein bißchen Zeit, vielleicht sind sie aber auch schon in ein paar Tagen da, wer weiß das schon.
Mein Zahnarzt findet es übrigens gut, daß die Zähne erst spät kommen. Das bedeutet nämlich wohl meistens, daß sich auch die zweiten Zähne ein bißchen Zeit lassen und etwas später kommen, so daß die Kinder tendenziell schon etwas älter und damit besser in der Lage sind, die bleibenden Zähne zu putzen. (Nicht, daß man die Milchzähnchen nicht putzt - Minimeins macht das ganz gerne, allerdings steht er auch ganz offensichtlich mehr auf den Geschmack der Zahnpasta als auf die Putzerei - aber die bleibenden Zähne sollen ja eine Weile halten - bei der derzeitigen Lebenserwartung ja sogar noch ein paar Jahrzehnte länger als noch bei uns - so daß man die gut umsorgen muß.)
Jetzt fehlt ihm nur noch etwa die Hälfte der Zähne, davon der zweite Satz Backenzähne, von denen wir ja jetzt wissen, daß die fies sind beim Durchkommen, und 4 Eckzähne, die angeblich auch ziemlich fies sein sollen (hab ich gehört). Ich glaube aber, ich habe mich dafür entschieden, es ganz gut zu finden, daß die Zähnchen en bloc kommen und nicht alle einzeln nacheinander Schmerzen verursachen (beim Impfen spritzt man ja auch nicht alles einzeln in das Kindchen). So hat das Kind zwar notwendigerweise Zahnschmerzen, aber wenigstens nicht so lange. Und neue Zäpfchen habe ich auch besorgt, um dem Kind die Prozedur zu erleichtern.
Ich kann mich allerdings nicht erinnern, ob die zweiten Zähne dann auch noch mal Schmerzen verursachen, wenn sie kommen.
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* An sich isses egal, ob die Zähne nun ein paar Monate früher oder später kommen. Bis zur Einschulung kann jedes Kind laufen und hat auch Haare und Zähne, so gesehen kommts echt nicht drauf an, ob die ersten Zähne mit 4 oder eher mit 10 Monaten kommen.
Das war übrigens gerade der 1000. Blogeintrag hier. :-)