Langer Donnerstag
Lieber Donnerstag,
ich muß mal was loswerden. Ehrlich, ich finde nämlich, daß das so einfach nicht geht. Alle anderen Tage kommen auch mit 24 Stunden aus, nur Du brätst Dir wieder ne Extrawurst und machst länger!
Wie - Du weißt überhaupt nicht, wovon ich rede? Das is ja wieder mal typisch! Aber Du warst doch die ganze Zeit dabei!
Na gut, dann erzähl ichs Dir einfach noch mal kurz: Wie Du Dich vielleicht dunkel erinnerst, waren wir zwei hübschen gleich nach Feierabend (schnell noch im Büro das Dirndl überwerfen und los gehts) mit ein paar Kollegen, Scheffs und Mandanten auf der Wiesn (wobei ich mich immer noch frage, ob das als Arbeitszeit zählt) im Schützenfestzelt. Dort war es nicht nur richtig lustig, wir haben auch dieses oder jenesBier Radler* getrunken, Hendl gespeist, sogar ein Fahrgeschäft getestet, ganz** laut gesungen und auf den Bänken getanzt. Ach ja, geschossen haben wir auch, war ja schließlich das Schützenfestzelt. Gut, das habbi zwar noch nie gemacht und es war auch gar nicht so einfach, wie es gemeinhin so aussieht, aber ich hab sogar den 3. Platz belegt innerhalb unserer Gruppe. (Also, lieber Donnerstag, hüte Dich, ich bin militant!) Als dann kein Bier mehr ausgeschenkt wurde und die Musi nimmer spielte, simmer aufgebrochen. Die Scheffs und Mandanten Richtung Büro (s is ja nicht weit), die beiden Kolleginnen und ich noch ins Käferzelt. Gut, das hätt mer uns auch sparen können. Eben dieses hatten wir dann nach einer halben Stunde auch alle gemerkt und haben uns ebenfalls auf den Heimweg gemacht. Für mich ist es ja kürzer und schneller, direkt über die Wiesn zur nächsten U3/6 zu laufen, als wieder zum Büro zu gehen und von dort mit dem Bus heimzufahren. Das habbi dann auch getan, nur leider kam dann die falsche Bahn, so daß ich dann doch noch ein Stückla zu Fuß gehen mußte, obwohl mir die Füße schon ein wenig wehtaten (16 Stunden in hohen Schuhen - das binni net gewohnt). Ach, was habbi mich auf mein Bett gefreut und... ja, und dann? Dann kamst Du ins Spiel, lieber sch... langer Donnerstag.
Als ich da also so vor meiner Tür rumstehe, ein bißchen von einem Bein aufs andere trippele und in meiner Handtasche*** wühle, muß ich feststellen, daß sich mein Schlüssel an anderer Stelle als ich befindet. An ganz anderer. Merd*. P*tain. Immerhin nicht im Innern der Wohnung, während ich draußen war (so wie letztes Jahr), sondern im Büro. In der großen Handtasche. Bingo. Also, was mach mer da? Wer hat den Ersatzschlüssel? Nein, nicht der nette Nachbar und Kumpel von gegenüber - leider. Den Ersatzschlüssel hab ich nämlich grad hier liegen, da neulich Wiesnbesuch in München weilte und demnächst schon wieder Besuch anreist. Wieder Mist. Nun, dann fiel mir aber auf, daß mein Küchenfenster nur gekippt war und ich hoffte, in meine eigene Wohnung einsteigen zu können. Ging aber net, trotz eines Weilchens Rumprobieren. Meine Wohnung ist tatsächlich recht einbruchsicher. Doppel-hm...
Also blieb wohl nur die Rückreise zum Büro, denn das Türkärtla für eben diese Räume führte ich bei mir (ebenso anwesend war die Hoffnung, daß nicht doch irgendwann nachts irgendwelche Türen zum Treppenhaus oder so abgeschlossen werden, so daß auch das Kärtla nix nützt). Es war ja auch erst knapp Mitternacht... also bin ich in die Ubahn (das Radl konnte ich wegen des am Schlüsselbundes befestigten Fahrradschloßschlüssels leider auch net benutzen) gesprungen - erwähnte ich bereits meine schmerzenden Füße?) - bis zur Wiesn gefahren, die Theresienhöhe hochgelatscht (die Ecke heißt nicht nur Höhe, da gehts auch hoch!) und habe dann tatsächlich im Bürogebäude alle notwendigen Türen öffnen können, um an meine (große) Handtasche mit dem Schlüsselbund zu kommen. Hallelujah! An dieser Stelle möchte ich übrigens mal mit einem Vorurteil aufräumen: bei KPMG**** wird nicht etwa bis in die Nacht gearbeitet - die lassen bloß das Licht an nachts. Ich habs genau gesehen!
Zurück konnte ich glücklicherweise sogar noch mit dem Bus fahren (ich war mir nicht sicher, ob zu der Zeit unter der Woche noch Busse fahren), mußte aber wieder ein Stückla laufen (der Busfahrer wollte einfach keinen Schlenker mit dem Gelenkbus fahren, um mich, den langen Donnerstag und meine schmerzenden Füße direkt vor der Tür abzusetzen). Also war ich statt um zwölf im Bett erst um eins zu Haus. Narf! Des hätt echt net sei müssen, lieber langer Donnerstag, insbesondere da an dem auf die nun noch viel kürzere Nacht folgenden Freitag auch noch ein kompletter Arbeitstag anstand mit anschließendem Wiesnbesuch mit den Kollegen sowie sich daran anschließender Geburtstagsfeier im Fuchsbau...
Also, lieber Donnerstag, solche Sperenzchen lassen wir in Zukunft wieder, ja? Gut, dann simmer uns ja einig, schey.
In diesem Sinne wünsche ich eine gute Nacht.
PS: Die Füße schmerzen immer noch.
_________________________
* schließlich mußten wir am nächsten Tag ja wieder arbeiten.
** Ridittitie, ridittitie, morgen ham mer Schädelweh,
ridittitie, ridittitie, Schädelweh is schee.
*** es war die kleine, weil ich nicht mein großes tragbares schwarzes Loch mit zur Wiesn schleppen wollte.
**** die logieren nebenan.
ich muß mal was loswerden. Ehrlich, ich finde nämlich, daß das so einfach nicht geht. Alle anderen Tage kommen auch mit 24 Stunden aus, nur Du brätst Dir wieder ne Extrawurst und machst länger!
Wie - Du weißt überhaupt nicht, wovon ich rede? Das is ja wieder mal typisch! Aber Du warst doch die ganze Zeit dabei!
Na gut, dann erzähl ichs Dir einfach noch mal kurz: Wie Du Dich vielleicht dunkel erinnerst, waren wir zwei hübschen gleich nach Feierabend (schnell noch im Büro das Dirndl überwerfen und los gehts) mit ein paar Kollegen, Scheffs und Mandanten auf der Wiesn (wobei ich mich immer noch frage, ob das als Arbeitszeit zählt) im Schützenfestzelt. Dort war es nicht nur richtig lustig, wir haben auch dieses oder jenes
Als ich da also so vor meiner Tür rumstehe, ein bißchen von einem Bein aufs andere trippele und in meiner Handtasche*** wühle, muß ich feststellen, daß sich mein Schlüssel an anderer Stelle als ich befindet. An ganz anderer. Merd*. P*tain. Immerhin nicht im Innern der Wohnung, während ich draußen war (so wie letztes Jahr), sondern im Büro. In der großen Handtasche. Bingo. Also, was mach mer da? Wer hat den Ersatzschlüssel? Nein, nicht der nette Nachbar und Kumpel von gegenüber - leider. Den Ersatzschlüssel hab ich nämlich grad hier liegen, da neulich Wiesnbesuch in München weilte und demnächst schon wieder Besuch anreist. Wieder Mist. Nun, dann fiel mir aber auf, daß mein Küchenfenster nur gekippt war und ich hoffte, in meine eigene Wohnung einsteigen zu können. Ging aber net, trotz eines Weilchens Rumprobieren. Meine Wohnung ist tatsächlich recht einbruchsicher. Doppel-hm...
Also blieb wohl nur die Rückreise zum Büro, denn das Türkärtla für eben diese Räume führte ich bei mir (ebenso anwesend war die Hoffnung, daß nicht doch irgendwann nachts irgendwelche Türen zum Treppenhaus oder so abgeschlossen werden, so daß auch das Kärtla nix nützt). Es war ja auch erst knapp Mitternacht... also bin ich in die Ubahn (das Radl konnte ich wegen des am Schlüsselbundes befestigten Fahrradschloßschlüssels leider auch net benutzen) gesprungen - erwähnte ich bereits meine schmerzenden Füße?) - bis zur Wiesn gefahren, die Theresienhöhe hochgelatscht (die Ecke heißt nicht nur Höhe, da gehts auch hoch!) und habe dann tatsächlich im Bürogebäude alle notwendigen Türen öffnen können, um an meine (große) Handtasche mit dem Schlüsselbund zu kommen. Hallelujah! An dieser Stelle möchte ich übrigens mal mit einem Vorurteil aufräumen: bei KPMG**** wird nicht etwa bis in die Nacht gearbeitet - die lassen bloß das Licht an nachts. Ich habs genau gesehen!
Zurück konnte ich glücklicherweise sogar noch mit dem Bus fahren (ich war mir nicht sicher, ob zu der Zeit unter der Woche noch Busse fahren), mußte aber wieder ein Stückla laufen (der Busfahrer wollte einfach keinen Schlenker mit dem Gelenkbus fahren, um mich, den langen Donnerstag und meine schmerzenden Füße direkt vor der Tür abzusetzen). Also war ich statt um zwölf im Bett erst um eins zu Haus. Narf! Des hätt echt net sei müssen, lieber langer Donnerstag, insbesondere da an dem auf die nun noch viel kürzere Nacht folgenden Freitag auch noch ein kompletter Arbeitstag anstand mit anschließendem Wiesnbesuch mit den Kollegen sowie sich daran anschließender Geburtstagsfeier im Fuchsbau...
Also, lieber Donnerstag, solche Sperenzchen lassen wir in Zukunft wieder, ja? Gut, dann simmer uns ja einig, schey.
In diesem Sinne wünsche ich eine gute Nacht.
PS: Die Füße schmerzen immer noch.
_________________________
* schließlich mußten wir am nächsten Tag ja wieder arbeiten.
** Ridittitie, ridittitie, morgen ham mer Schädelweh,
ridittitie, ridittitie, Schädelweh is schee.
*** es war die kleine, weil ich nicht mein großes tragbares schwarzes Loch mit zur Wiesn schleppen wollte.
**** die logieren nebenan.
1 Comments:
*g* Donnerstag ist immer lang!
By Andreas, at 12. Oktober 2007 um 08:18
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