Confessions
Eigentlich absurd – als Kind Schnee essen, obwohl die Eltern sagen, das solle man nicht. Als Erwachsene keinen Schnee mehr essen, obwohl einem keiner mehr sagt, das solle man nicht.
Soviel zum Wetter - ja, es liegt immer noch Schnee.
Ansonsten bin ich ok, danke der Nachfrage.
Am Samstag abend habe ich auf arte eine Dokumentation gesehen (jaja, manchmal ist Fernsehen gar nicht sooo übel). Bin rein zufällig dort gelandet, nachdem mich "Wetten daß" nicht wirklich reizte und die Lernerei auch nicht mehr. Worum ging es bei der Doku? Klassische Musik und modern dance, kurz gesagt. In einem Projekt haben 2003 rd. 250 Berliner Schüler Strawinskis Ballett „Le sacre du printemps“ (performed by the Berliner Philharmoniker) unter der Choreographie von irgendeinem Engländer einstudiert und aufgeführt.
Worum geht es in dem Ballett? Wie der Titel andeutet, um das Frühlingsopfer - der Frühling (printemps) in Rußland kommt nicht in kleinen Schritten wie hierzulande, sondern er bricht quasi über Nacht aus, das Grün, das Leben, die Energie quellen aus der Erde. Und damit das Wunder der Natur jedes Jahr wieder passiert, muß dem Frühling ein Opfer (sacre, wörtlich eigentlich: der/die Gesalbte) dargebracht werden. Man muß auch noch dazu sagen, daß es kein klassisches Ballett ist, also so mit Spitzenschuhen und Tutus, sondern modern dance, Ausdruckstanz.
Zu diesem Stück habe ich eine etwas eigenartige Beziehung. Erstens hab ich eigentlich überhaupt keinen Hang zu russischer Musik, ich kann größtenteils einfach nichts damit anfangen. Le sacre als Musik erkenne ich auch nicht, wenn ich es irgendwo höre - wenn ich es allerdings getanzt sehe, ist mir sofort klar, um welches Stück es sich handelt. Und das eigenartigerweise, obwohl ich selbst niemals zu diesem Stück auf der Bühne gestanden oder getanzt habe (und das trotz ein paar Jahren Jazzdanceerfahrung, was einige aus der geneigten Leserschaft vielleicht wissen, und ein paar Jahren beim Ballett, was die wenigsten wissen dürften - soviel zum Thema „confessions“), ich habe es lediglich ein, zwei, drei Mal gesehen. Zum ersten Mal damals in Lausanne: das bekannte und berühmte (tatsächlich!) Béjart-Ballett (wobei ich finde, daß Béjart selbst ein bißchen aussieht wie Zed in MIB) tanzte den Sacre und noch ein paar andere Stücke, die ich aber vergessen habe (der Feuervogel war wohl auch noch dabei, ganz sicher bin ich aber nicht). Wir saßen in der vorletzten Reihe (als Aupairmädchen konnten wir uns damals keine besseren Karten leisten) und ich habe mir beinahe die Augen aus dem Kopf gestarrt, es war lausekalt und zugig, da das ganze etwa um diese Jahreszeit in einer Eishalle stattfand - ich möchte gar nicht wissen, wie die Tänzer geschlottert haben, wenn sie gerade nicht getanzt haben... Der Sacre ist mir als einziges Stück in Erinnerung geblieben, schon seltsam, vor allem, weil es zu dem Zeitpunkt das einzige Stück war, das ich nicht kannte und es mir eigentlich auch nicht sonderlich gefiel. Danach lief es mir noch ab und zu über den Weg, gerne mal auf 3sat. Und dann eben am Samstag eben bei arte. War aber sehr schön, und irgendwie habe ich auch wieder Lust aufs Tanzen bekommen (nicht Freestyle im Live Club, sondern "richtig").
Zwei interessante Begriffe habe ich in dem Zusammenhang auch noch aufgeschnappt in der Doku - und dabei ist mir doch mal wieder aufgefallen, daß es durchaus sinnvoll sein könnte, ein bißchen besser englisch zu können... *andereBaustelle* - strange duck für schräger Vogel und alienation für Fremdsein. Steht so vermutlich in keinem Wörterbuch, nichtsdestotrotz weiß man beim Hören doch, was gemeint ist. Passiert mir im Englischen selten, auf französisch schon eher.
Was ich mit der Geschichte aussagen will? Eigentlich gar nichts weltbewegendes, nur vielleicht eine gewisse Überraschung meinerseits, daß mich eine bestimmte Musik dermaßen berührt.
Soviel zum Wetter - ja, es liegt immer noch Schnee.
Ansonsten bin ich ok, danke der Nachfrage.
Am Samstag abend habe ich auf arte eine Dokumentation gesehen (jaja, manchmal ist Fernsehen gar nicht sooo übel). Bin rein zufällig dort gelandet, nachdem mich "Wetten daß" nicht wirklich reizte und die Lernerei auch nicht mehr. Worum ging es bei der Doku? Klassische Musik und modern dance, kurz gesagt. In einem Projekt haben 2003 rd. 250 Berliner Schüler Strawinskis Ballett „Le sacre du printemps“ (performed by the Berliner Philharmoniker) unter der Choreographie von irgendeinem Engländer einstudiert und aufgeführt.
Worum geht es in dem Ballett? Wie der Titel andeutet, um das Frühlingsopfer - der Frühling (printemps) in Rußland kommt nicht in kleinen Schritten wie hierzulande, sondern er bricht quasi über Nacht aus, das Grün, das Leben, die Energie quellen aus der Erde. Und damit das Wunder der Natur jedes Jahr wieder passiert, muß dem Frühling ein Opfer (sacre, wörtlich eigentlich: der/die Gesalbte) dargebracht werden. Man muß auch noch dazu sagen, daß es kein klassisches Ballett ist, also so mit Spitzenschuhen und Tutus, sondern modern dance, Ausdruckstanz.
Zu diesem Stück habe ich eine etwas eigenartige Beziehung. Erstens hab ich eigentlich überhaupt keinen Hang zu russischer Musik, ich kann größtenteils einfach nichts damit anfangen. Le sacre als Musik erkenne ich auch nicht, wenn ich es irgendwo höre - wenn ich es allerdings getanzt sehe, ist mir sofort klar, um welches Stück es sich handelt. Und das eigenartigerweise, obwohl ich selbst niemals zu diesem Stück auf der Bühne gestanden oder getanzt habe (und das trotz ein paar Jahren Jazzdanceerfahrung, was einige aus der geneigten Leserschaft vielleicht wissen, und ein paar Jahren beim Ballett, was die wenigsten wissen dürften - soviel zum Thema „confessions“), ich habe es lediglich ein, zwei, drei Mal gesehen. Zum ersten Mal damals in Lausanne: das bekannte und berühmte (tatsächlich!) Béjart-Ballett (wobei ich finde, daß Béjart selbst ein bißchen aussieht wie Zed in MIB) tanzte den Sacre und noch ein paar andere Stücke, die ich aber vergessen habe (der Feuervogel war wohl auch noch dabei, ganz sicher bin ich aber nicht). Wir saßen in der vorletzten Reihe (als Aupairmädchen konnten wir uns damals keine besseren Karten leisten) und ich habe mir beinahe die Augen aus dem Kopf gestarrt, es war lausekalt und zugig, da das ganze etwa um diese Jahreszeit in einer Eishalle stattfand - ich möchte gar nicht wissen, wie die Tänzer geschlottert haben, wenn sie gerade nicht getanzt haben... Der Sacre ist mir als einziges Stück in Erinnerung geblieben, schon seltsam, vor allem, weil es zu dem Zeitpunkt das einzige Stück war, das ich nicht kannte und es mir eigentlich auch nicht sonderlich gefiel. Danach lief es mir noch ab und zu über den Weg, gerne mal auf 3sat. Und dann eben am Samstag eben bei arte. War aber sehr schön, und irgendwie habe ich auch wieder Lust aufs Tanzen bekommen (nicht Freestyle im Live Club, sondern "richtig").
Zwei interessante Begriffe habe ich in dem Zusammenhang auch noch aufgeschnappt in der Doku - und dabei ist mir doch mal wieder aufgefallen, daß es durchaus sinnvoll sein könnte, ein bißchen besser englisch zu können... *andereBaustelle* - strange duck für schräger Vogel und alienation für Fremdsein. Steht so vermutlich in keinem Wörterbuch, nichtsdestotrotz weiß man beim Hören doch, was gemeint ist. Passiert mir im Englischen selten, auf französisch schon eher.
Was ich mit der Geschichte aussagen will? Eigentlich gar nichts weltbewegendes, nur vielleicht eine gewisse Überraschung meinerseits, daß mich eine bestimmte Musik dermaßen berührt.
2 Comments:
Also bitte: das ist nicht "irgendein Engländer", sondern Sir Simon Rattle, der seit einiger Zeit Dirigent der Berliner Philharmoniker ist. Allgemeinbildung, Kinners!
By Anonym, at 6. März 2006 um 22:12
Wer hat von dem Dirigenten geredet? Vom Choreographen war die Rede... Lesen, Kinners... ;-)
By Sabine, at 6. März 2006 um 23:12
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